27-11-2018, 01:26
(26-11-2018, 21:45)Benedikt schrieb: Aber ich habe schon immer die Ansicht vertreten das Atheismus auch nur ein Glaube ist, weil man nicht beweisen kann das es keinen Gott gibt
Vorsicht mit solchen Aussagen:
Man kann nicht beweisen, was überindividueller Konsens unter den jeweiligen Anhängern ist. Gott ist so, wie der Konsens unter Gläubigen aussieht. Etwas anderes haben wir nicht. Und einen physikalischen (thermodynamischen/quantenmechanischen) Informationsfluss (Ergebnis von Messungen), der Aufschluss über eine Gottheit gäbe, ist bisher noch nie aufgetreten.
Atheismus ist insofern kein Glaube; es sei denn, dir schweben - im Sinne eines sehr weiten Glaubensbegriffes - Konventionen unter Atheisten vor über Humanität, Sozialität, Solidarität, Freiheit usw. . Die Selbstverpflichtung einem Gott gegenüber entfällt dabei.
Im Übrigen haben wir in diesem Forum Glaube als eine Haltung gegenüber einer transzendenten Macht definiert. Die Übereinkünfte im menschlichen Miteinander ohne Bezug zum Transzendenten sollten wir im allgemeinen Fall als "Weltanschauungen" bezeichnen.
Aus gleichen Gründen halte ich die Vergöttlichung unserer Welt oder der ganzen Natur für überflüssig. Wir sollten inzwischen gelernt haben, dass mit oder ohne Bezug zur Transzendenz unsere Gesellschaften nur funktionieren, wenn sich ihre Teilnehmer an gesellschaftliche Standards halten. Dazu haben sich bisher die Religionen stark gemacht, bis ihre Mythologie aufgehört hat, diese Standards zu tradieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard