17-11-2019, 22:19
Versuchen wir nach dieser Abkühlphase, das interessante Thema fortzusetzen
Beitrag # 5
Beitrag # 2
Der Dreißigjährige Krieg war eine riesige Katastrophe mit unzähligen Toten.
Er war aber erst möglich, als Wissenschaft (Chemie, Metallurgie) die dazu erforderliche Rüstung ermöglichte. Bis 1590 hatte jeder Fürst eine Hundertschaft an Bogenschützen und ein paar tausend adelige Panzerreiter (zB Battle of Hastings 1066).
Bogenschützen mußten jahrelang ausgebildet werden und waren daher extrem teuer. Mit Erfindung der Militärmuskete um 1590 konnten Bauernjungen zusammengefangen werden und nach drei Wochen Drill konnten sie Musketen laden und abfeuern. Massenheere entstanden
Dies war möglich durch Erfindung des Schwarzpulvers - ein sehr komplexes Gemenge, wenn man sich das anschaut: Schwarzpulver - Wikipedia
Eine komplizierte intellektuelle Leistung - zu wissen daß man Sauerstoffgeber und Brennstoffe vermischen muß - egal ob in Deutschland oder in China
Es waren böse Wissenschaftler die dies erfanden - Schießpulver wächst bekanntlich nicht auf Bäumen
Dann wurde die schon seit der Antike bekannte Stahlherstellung perfektioniert. Hatten die römischen Legionäre noch Schwerter aus weichem Schmiedeeisen, die sich im Kampf verbogen, hatten die Ritter des Mittelalters schon Schwerter mit Kingen aus hartem Stahl. Und um 1590 entwickelten Wissenschaftler die Methode, Rohre aus Stahl zu fertigen - die Muskete entstand.
Vorher wäre der Dreißigjährige Krieg mit seinen Massenheeren gar nicht möglich gewesen. Man denke an die Battle of Hastings 1066 wo ein paar Hundert Bogenschützen und ein paar tausend Panzerreiter kämpften.
Ab 1590 gab es aber die Militärmusketen - riesige Landsknechtheere entstanden dadurch
Massenhaft wurden Bauernjungen zum Militär gepreßt - der Krieg war nun zum Volkskrieg geworden - vorbei die Zeit, als der Krieg die Angelegenheit von Spezialisten (Rittern und Bogenschützen) war - nun marschierte ein Trupp Soldaten in ein Bauerndorf und entführte hundert Bauernjungen. Im Feldlager wurden ihnen in wenigen Wochen die "Handgriffe" der Muskete beigebracht.
Und die Heere zur Zeit der Napoleonischen Kriege nutzten das Steinschloß - mit seiner Stahlfeder
Ohne eine ausgefeilte wissenschaftliche Pulverherstellung und eine ausgefeilte wissenschaftliche Metallurgie wären weder der Dreißigjährige Krieg noch die Kabinettskriege noch die Napoleonischen Kriege möglich gewesen.
Die Grande Armée Napoleons hatte 200.000 Mann. Das waren zu 95 % Bauernjungen denen eine Steinschloss Muskete in die Hand gedrückt wurde (Kavallerie mit Lanzen und Säbeln waren in der Minderheit)
Leider war es tatsächlich so, daß der "Fortschritt" immer zuallererst dem Krieg zugute kommt
Beitrag # 2
Demokratie, Menschenrechte, Freiheitsrechte sind seit 1776 Schlagworte der Amerikanischen Verfassung
"Die Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 erklärte, dass
„alle Menschen gleich geschaffen sind; dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind; dass dazu Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören.“"
Menschenrechte in den Vereinigten Staaten - Wikipedia
Aber George Washington war ein Sklaventreiber großen Stils:
"Von seinem Vater erbte George Washington Land und zehn Sklaven. Während seines Lebens wuchs ihre Anzahl auf zwischenzeitlich 390 an."
George Washington - Wikipedia
1.9 Sklavenhaltung
Die schöne Freiheitsstatue mit ihrem Pinsel in der Hand hat die Amerikaner nicht daran gehindert, ohne Notwehrsituation (Hitlerdeutschland war längst besiegt) zwei Atombomben in japanische Zivilstädte zu werfen
Nicht auf militärisch besetzte Inseln - mitten in Zivilstädte !
Und die schöne amerikanische Erklärung aus 1776 wonach alle Menschen gleich geschaffen sind, und dass dazu Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören, hat den niedergemetzelten Menschen im vietnamesischen Dorf My Lai genausowenig geholfen, wie den vietnamesischen Opfern der Napalmbomben
Auch die schönen Texte der Briten (das Bill of Rights 1689) und der ebenso größenwahnsinnigen Grande Nation (Déclaration des Droits de l’Homme 1789) waren kein Hindernis, in den aus Geldgier geführten Opiumkriegen ganze Dörfer in China auszurotten
. . . leeres Papier
Trotz aller schönen Texte muß die Menschheit auch heute wachsam bleiben !
Beitrag # 5
(03-01-2019, 12:03)Ulan schrieb: [ -> ]Das Thema ist ja trotz des etwas verunglueckten Aufhaengers recht interessant.
Beitrag # 2
(02-01-2019, 00:13)Gundi schrieb: [ -> ](01-01-2019, 22:58)Sinai schrieb: [ -> ]Dann wären ein paar tausend Leute an Blinddarmentzündung gestorben, es hätte kein Fernsehen gegeben und keinen Flugtourismus nach Tunesien und keine Kiwi aus Neuseeland - aber es wäre der Weltkrieg von 1914 mit seinen Millionen Toten und all die Folgekriege unmöglich gewesen
Es ging dafür aber in Europa ordentlich ab. Denk mal z.B. an den 30jährigen Krieg oder die Napoleonkriege.
Der Dreißigjährige Krieg war eine riesige Katastrophe mit unzähligen Toten.
Er war aber erst möglich, als Wissenschaft (Chemie, Metallurgie) die dazu erforderliche Rüstung ermöglichte. Bis 1590 hatte jeder Fürst eine Hundertschaft an Bogenschützen und ein paar tausend adelige Panzerreiter (zB Battle of Hastings 1066).
Bogenschützen mußten jahrelang ausgebildet werden und waren daher extrem teuer. Mit Erfindung der Militärmuskete um 1590 konnten Bauernjungen zusammengefangen werden und nach drei Wochen Drill konnten sie Musketen laden und abfeuern. Massenheere entstanden
Dies war möglich durch Erfindung des Schwarzpulvers - ein sehr komplexes Gemenge, wenn man sich das anschaut: Schwarzpulver - Wikipedia
Eine komplizierte intellektuelle Leistung - zu wissen daß man Sauerstoffgeber und Brennstoffe vermischen muß - egal ob in Deutschland oder in China
Es waren böse Wissenschaftler die dies erfanden - Schießpulver wächst bekanntlich nicht auf Bäumen
Dann wurde die schon seit der Antike bekannte Stahlherstellung perfektioniert. Hatten die römischen Legionäre noch Schwerter aus weichem Schmiedeeisen, die sich im Kampf verbogen, hatten die Ritter des Mittelalters schon Schwerter mit Kingen aus hartem Stahl. Und um 1590 entwickelten Wissenschaftler die Methode, Rohre aus Stahl zu fertigen - die Muskete entstand.
Vorher wäre der Dreißigjährige Krieg mit seinen Massenheeren gar nicht möglich gewesen. Man denke an die Battle of Hastings 1066 wo ein paar Hundert Bogenschützen und ein paar tausend Panzerreiter kämpften.
Ab 1590 gab es aber die Militärmusketen - riesige Landsknechtheere entstanden dadurch
Massenhaft wurden Bauernjungen zum Militär gepreßt - der Krieg war nun zum Volkskrieg geworden - vorbei die Zeit, als der Krieg die Angelegenheit von Spezialisten (Rittern und Bogenschützen) war - nun marschierte ein Trupp Soldaten in ein Bauerndorf und entführte hundert Bauernjungen. Im Feldlager wurden ihnen in wenigen Wochen die "Handgriffe" der Muskete beigebracht.
Und die Heere zur Zeit der Napoleonischen Kriege nutzten das Steinschloß - mit seiner Stahlfeder
Ohne eine ausgefeilte wissenschaftliche Pulverherstellung und eine ausgefeilte wissenschaftliche Metallurgie wären weder der Dreißigjährige Krieg noch die Kabinettskriege noch die Napoleonischen Kriege möglich gewesen.
Die Grande Armée Napoleons hatte 200.000 Mann. Das waren zu 95 % Bauernjungen denen eine Steinschloss Muskete in die Hand gedrückt wurde (Kavallerie mit Lanzen und Säbeln waren in der Minderheit)
Leider war es tatsächlich so, daß der "Fortschritt" immer zuallererst dem Krieg zugute kommt
Beitrag # 2
(02-01-2019, 00:13)Gundi schrieb: [ -> ](01-01-2019, 22:58)Sinai schrieb: [ -> ]Der "Fortschritt" hat weitaus mehr Schäden gebracht als Vorteile
Wie gesagt, die Statistik sagt etwas anderes.
Außerdem vergisst du den kulturellen Fortschritt: Demokratie, Menschenrechte, Freiheitsrechte etc.
Demokratie, Menschenrechte, Freiheitsrechte sind seit 1776 Schlagworte der Amerikanischen Verfassung
"Die Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 erklärte, dass
„alle Menschen gleich geschaffen sind; dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind; dass dazu Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören.“"
Menschenrechte in den Vereinigten Staaten - Wikipedia
Aber George Washington war ein Sklaventreiber großen Stils:
"Von seinem Vater erbte George Washington Land und zehn Sklaven. Während seines Lebens wuchs ihre Anzahl auf zwischenzeitlich 390 an."
George Washington - Wikipedia
1.9 Sklavenhaltung
Die schöne Freiheitsstatue mit ihrem Pinsel in der Hand hat die Amerikaner nicht daran gehindert, ohne Notwehrsituation (Hitlerdeutschland war längst besiegt) zwei Atombomben in japanische Zivilstädte zu werfen
Nicht auf militärisch besetzte Inseln - mitten in Zivilstädte !
Und die schöne amerikanische Erklärung aus 1776 wonach alle Menschen gleich geschaffen sind, und dass dazu Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören, hat den niedergemetzelten Menschen im vietnamesischen Dorf My Lai genausowenig geholfen, wie den vietnamesischen Opfern der Napalmbomben
Auch die schönen Texte der Briten (das Bill of Rights 1689) und der ebenso größenwahnsinnigen Grande Nation (Déclaration des Droits de l’Homme 1789) waren kein Hindernis, in den aus Geldgier geführten Opiumkriegen ganze Dörfer in China auszurotten
. . . leeres Papier
Trotz aller schönen Texte muß die Menschheit auch heute wachsam bleiben !