Num 12,6 (EU) und der Herr sprach: Hört meine Worte! Wenn es bei euch einen Propheten gibt, so gebe ich mich ihm in Visionen zu erkennen und rede mit ihm im Traum.
Alle hier kennen, wie die Bibel den Beginn des Christentums beschreibt, aus den Evangelien und der Apostelgeschichte. Wenn wir uns die Buecher des Neuen Testaments genauer anschauen, erzaehlen diese uns aber auch eine andere Geschichte, naemlich, wie die Erzaehlung vom Mensch gewordenen, gestorbenen und wiederauferstandenen Gott aus weitaus bescheideneren Anfaengen mit der Zeit zu dem wuchs, als das sie uns gelaeufig ist. Diese These hat keinen Anspruch auf Originalitaet, da sie schon in dieser und aehnlicher Form von Anderen vertreten wurde, aber sie ist anscheinend nicht jedem hier gelaeufig.
Ich gehe dabei von einigen Punkten aus, die sich in der Neutestamentik breiter Zustimmung erfreuen:
Hier gibt es also keine Geburtsgeschichten, keine Auferstehungserscheinungen, keine rehabilitierten Apostel, nur einen von Gott adoptierten Menschen, dem nie jemand zuhoert, vor allen Dingen niemand, der ihm nahe steht. Was die anderen Evangelien daraus gemacht haben, ist klar. Nur, wenn dieses erste Evangelium keinerlei Begegnungen mit dem auferstandenen Christus enthaelt, also hier gar nicht hilfreich ist, sondern das erst die erweiterten Ueberarbeitungen einfuehren, woher kommt diese Geschichte dann?
Hier kommt dann Paulus ins Spiel. Das Kapitel 15 des ersten Korinther-Briefes wird manchmal als das "Evangelium des Paulus" bezeichnet, weil er nirgendwo so wie hier das darlegt, was er den Leuten eigentlich erzaehlt. Von Jesus weiss er nicht mehr, als dass dieser gekreuzigt wurde und auferstanden ist, sowie das Abendmahlgebet. Interessant ist nun, dass er uns ganz am Anfang des Kapitels darueber erzaehlt, welche Leute den auferstandenen Christus gesehen haben. Die Liste geht wie folgt:
"34 Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen."
Hieraus kann man schliessen, dass alles mit Petrus anfing, der eine Vision hatte. Der ueberzeugte dann seinen inneren Kreis (die 12), und dann hatte man in einer groesseren Zusammenkunft ein gemeinschaftliches Erweckungserlebnis (die 500). Jakobus wird in der Apg als Leiter dieser Gemeinschaft beschrieben, und der musste dann wohl, um seinen Einfluss in der Gemeinschaft nicht zu verlieren, auch eine Vision haben. Dann wurden Missionare ausgesandt, die auch solch ein Auferstehungserlebnis mitmachten (Apostel), und schliesslich hatte Paulus seine ganz eigene Vision von Christus, der in ihm lebte und mit ihm sprach. Er nahm Kontakt zu den Anfuehrern dieser religioesen Gemeinschaft (Jakobus, Petrus und Johannes) auf, kam mit seiner speziellen Lehre dort aber nicht an, weshalb man weiterhin getrennte Wege ging. Der Rest ist dann die uebliche Geschichte von Aufspaltungen und Zusammenkitten, wobei dann irgendwann das Christentum herauskam, wie wir es kennen.
All das hat sicherlich keinen Anspruch darauf, korrekt zu sein, aber so aehnlich stellen ich und eine ganze Reihe andere Leute sich den Anfang des Christentums vor. Mit Sicherheit raeumt solch ein Modell aber mit der Vorstellung auf, es gaebe angeblich so viele Zeugen fuer die Ereignisse, die in den Evangelien beschrieben werden. Weit gefehlt. Ich fand diese Aussage schon immer etwas fragwuerdig, wenn z.B. das Markusevangelium sich grosse Muehe gibt, uns zu erzaehlen, dass fast keins dieser Ereignisse irgendwelche Zeugen hatte. Aber so sehen wir, was ausreicht, eine Weltreligion anzustossen, sind ein Mensch und eine Vision. Und nein, ich rede nicht von Jesus.
Alle hier kennen, wie die Bibel den Beginn des Christentums beschreibt, aus den Evangelien und der Apostelgeschichte. Wenn wir uns die Buecher des Neuen Testaments genauer anschauen, erzaehlen diese uns aber auch eine andere Geschichte, naemlich, wie die Erzaehlung vom Mensch gewordenen, gestorbenen und wiederauferstandenen Gott aus weitaus bescheideneren Anfaengen mit der Zeit zu dem wuchs, als das sie uns gelaeufig ist. Diese These hat keinen Anspruch auf Originalitaet, da sie schon in dieser und aehnlicher Form von Anderen vertreten wurde, aber sie ist anscheinend nicht jedem hier gelaeufig.
Ich gehe dabei von einigen Punkten aus, die sich in der Neutestamentik breiter Zustimmung erfreuen:
- Jesus war ein Wanderprediger und Leiter einer religioesen Gefolgschaft mit Petrus etc., der um 30 n.Chr. von Pontius Pilatus hingerichtet wurde.
- Sieben der Paulusbriefe sind authentisch (Roemer, 1 und 2 Korinther, Galater, Philipper, 1 Thessalonicher und Philemon) und stellen die aeltesten ueberlieferten christlichen Texte dar.
- Die kanonischen Evangelien wurden ab der Zeit nach dem erste Juedischen Krieg (70 n.Chr.) und Jahrzehnte danach verfasst, wobei das Matthaeus- und das Lukas-Evangelium literarisch vom Markus-Evangelium abhaengen und das Johannesevangelium als letztes kommt.
Hier gibt es also keine Geburtsgeschichten, keine Auferstehungserscheinungen, keine rehabilitierten Apostel, nur einen von Gott adoptierten Menschen, dem nie jemand zuhoert, vor allen Dingen niemand, der ihm nahe steht. Was die anderen Evangelien daraus gemacht haben, ist klar. Nur, wenn dieses erste Evangelium keinerlei Begegnungen mit dem auferstandenen Christus enthaelt, also hier gar nicht hilfreich ist, sondern das erst die erweiterten Ueberarbeitungen einfuehren, woher kommt diese Geschichte dann?
Hier kommt dann Paulus ins Spiel. Das Kapitel 15 des ersten Korinther-Briefes wird manchmal als das "Evangelium des Paulus" bezeichnet, weil er nirgendwo so wie hier das darlegt, was er den Leuten eigentlich erzaehlt. Von Jesus weiss er nicht mehr, als dass dieser gekreuzigt wurde und auferstanden ist, sowie das Abendmahlgebet. Interessant ist nun, dass er uns ganz am Anfang des Kapitels darueber erzaehlt, welche Leute den auferstandenen Christus gesehen haben. Die Liste geht wie folgt:
- Kephas
- Die 12
- 500 Brueder
- Jakobus
- Apostel
- Paulus
"34 Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen."
Hieraus kann man schliessen, dass alles mit Petrus anfing, der eine Vision hatte. Der ueberzeugte dann seinen inneren Kreis (die 12), und dann hatte man in einer groesseren Zusammenkunft ein gemeinschaftliches Erweckungserlebnis (die 500). Jakobus wird in der Apg als Leiter dieser Gemeinschaft beschrieben, und der musste dann wohl, um seinen Einfluss in der Gemeinschaft nicht zu verlieren, auch eine Vision haben. Dann wurden Missionare ausgesandt, die auch solch ein Auferstehungserlebnis mitmachten (Apostel), und schliesslich hatte Paulus seine ganz eigene Vision von Christus, der in ihm lebte und mit ihm sprach. Er nahm Kontakt zu den Anfuehrern dieser religioesen Gemeinschaft (Jakobus, Petrus und Johannes) auf, kam mit seiner speziellen Lehre dort aber nicht an, weshalb man weiterhin getrennte Wege ging. Der Rest ist dann die uebliche Geschichte von Aufspaltungen und Zusammenkitten, wobei dann irgendwann das Christentum herauskam, wie wir es kennen.
All das hat sicherlich keinen Anspruch darauf, korrekt zu sein, aber so aehnlich stellen ich und eine ganze Reihe andere Leute sich den Anfang des Christentums vor. Mit Sicherheit raeumt solch ein Modell aber mit der Vorstellung auf, es gaebe angeblich so viele Zeugen fuer die Ereignisse, die in den Evangelien beschrieben werden. Weit gefehlt. Ich fand diese Aussage schon immer etwas fragwuerdig, wenn z.B. das Markusevangelium sich grosse Muehe gibt, uns zu erzaehlen, dass fast keins dieser Ereignisse irgendwelche Zeugen hatte. Aber so sehen wir, was ausreicht, eine Weltreligion anzustossen, sind ein Mensch und eine Vision. Und nein, ich rede nicht von Jesus.