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Schließen Kreationismus und Evolution einander aus?
(10-08-2011, 23:01)Gundi schrieb: Richtig. Aber versucht der Kreationismus nicht auch das "Wie" zu beantworten?

Kommt sicher vor, aber da muss man dann die Frage nach der "Wissenschaftlichkeit" stellen, und inwieweit die Sichtweisen entsprechender Kreationisten da zu besseren Ergebnissen führen könnten als die etablierte Evolutionstheorie.

Da ist die Vereinbarung beider Begriffe ist doch viel einfacher und naheliegender.
(10-08-2011, 21:05)Ekkard schrieb: Entweder, wir belassen es bei dem üblichen Kuddelmuddel in den Köpfen. Dann erübrigt sich jede Diskussion bzw. dann ist es richtig, dass sich die (Mischung aus Wissenschaft und) Kreationismus mit der (Mischung aus weltanschaulichen Prämissen und) Evolutionslehre einander massiv in die Quere kommen - und sich folglich ausschließen.
Oder wir versuchen Ordnung in die Gedankenwelten zu bringen und die Kategorien der wissenschaftlichen Beschreibungen und der weltanschaulichen Deutungsgerüste sauber auseinander zu halten.


Das eben sehe ich auch so. Wir können es bei dem Kuddelmuddel lassen, und man darf weiter aneinander vorbeiargumentieren.

Man kann sich aber auch klar machen, was man unter "Wissenschaft" versteht. Wenn wir da verschiedener Meinung sind und wir den Wissenschaftsbegriff der Kreationisten mit unseren vermengen, dann ist Ende jeglicher vernünftigen Diskussion.

Ich habe mich auf den Wissenschaftsbegriff der heutigen Wissenschaft bezogen. Von dieser Basis aus ist Kreationismus eine Weltanschauung, und als solche kann sie nicht als Konkurrenz zu einer wissenschaftlichen Theorie stehen.

Wenn der Kreationismus einen anderen Wissenschaftsbegriff entwickelt, dann würde ich empfehlen, dafür zwei verschiedene Wörter zu wählen. In Berlin sagt man "Pfannkuchen" zu Dingern, die andernorts als "Berliner Ballen" bezeichnet werden, und andernorts sind "Pfannkuchen" das, was Berliner mit "Eierkuchen" benennen.

Will man also sicher sein, das man kriegt, was man bestellt hat, sollte man sich über Bezeichnungen einigen und nachgucken, ob Wissenschaft drin ist, wenn Wissenschaft drauf steht.

Man lässt sich, wie es aussieht, zu leicht bluffen von Worten und meint, auch "Pseudowissenschaft" sei eine Form der Wissenschaft und befinde sich in der gleichen Kategorie wie Wissenschaft.

(11-08-2011, 02:12)Karla schrieb: Wir können es bei dem Kuddelmuddel lassen, und man darf weiter aneinander vorbeiargumentieren.

Ein Kuddelmuddel ist es, dem Begriff "Kreationismus" Bedeutungen zuzuordnen, die ihm nicht zustehen.

Zitat:Von dieser Basis aus ist Kreationismus eine Weltanschauung, und als solche kann sie nicht als Konkurrenz zu einer wissenschaftlichen Theorie stehen.

Wie sich Kreationisten selbst definieren, wird also nicht zur Kenntnis genommen?

Kreationisten behaupten, ihr Schöpfungsmodell (= die biblische Schöpfungsgeschichte) sei wissenschaftlich besser zu belegen als die Evolutionstheorie (ein Hinweis wurden von mir geliefert – und ignoriert).

Somit ist für mich evolutionistisches und kreationistisches Denken zum Entstehen der Arten miteinander nicht in Einklang zu bringen.

Das – und nichts anderes – wurde von mir (und einigen anderen Teilnehmern hier) behauptet.
MfG B.
(10-08-2011, 23:50)Mustafa schrieb: ..., aber da muss man dann die Frage nach der "Wissenschaftlichkeit" stellen, und inwieweit die Sichtweisen entsprechender Kreationisten da zu besseren Ergebnissen führen könnten als die etablierte Evolutionstheorie.

Da ist die Vereinbarung beider Begriffe ist doch viel einfacher und naheliegender.

Welche "besseren Ergebnisse" könnten Kreationisten zur Frage der Entstehung der Arten denn anbieten?
MfG B.
->Das funktioniert in
der Quantenphysik eben nicht mehr! Da hat auch der Würfel nicht die nötige Information. Es
gibt keine tiefer liegende Erklärung dafür, warum ein Elektron sich verhält, wie es sich
verhält. Ein Elektron kann einfach nur eine bestimme Menge an Informationen tragen – und
wenn ich es zu etwas befrage, für das es die Information nicht trägt, wird die Antwort rein
zufällig ausfallen.

Ist es nicht gerade eine wesentliche Eigenschaft der Evolution auf diesem 'unbestimmbaren' zufälligem Verhalten zu gründen?

Dadurch ist doch die Anzahl der machbaren Ausprobiermöglichkeiten nahezu unbegrenzt. Und irgendwann kommt unter den unzähligen gescheiterten Versuchen im Laufe der Jahrmilliarden auch mal was Sinnvolles heraus, das sich als besser als der Rest beweist und durchsetzt.

Gestern wurde gemeldet, dass aus von sicher nicht von der Erde stammenden Meteoriten DNS-Moleküle, die Grundlagen des Lebens gefunden wurden.
D. h. ihre Entwicklung hatte nicht nur die 4,7 Mrd. Jahre der Sonnensystementwicklung zur Verfügung sondern schon die längere Weltallentstehung von 13,7 Mrd. Jahren.
(09-08-2011, 10:30)Karla schrieb: Und womit hast Du es nun aufgezeigt?

was soll das hier eigentlich werden?

was forderst du konkret ein, und mit welchem recht?

meine frage, wieso kreationisten verstummen sollten, sobald man ihnen nicht mehr die tatsachen entgegenhält (auf meine erläuterung hin, warum das eben nicht so ist), hast du ja schließlich auch mit einem schnöden "Das habe ich erläutert" abgeschmettert
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(09-08-2011, 13:32)Karla schrieb: Natürlich betrifft es mich. Ich bin ja selber so erzogen worden. Man hat von zwei Seiten an mir gezogen: die eine Seite war der streng evangelikale Glaube, der andere die kommunistische Doktrin. Beides hagelte tagtäglch auf mich ein, seit kleinauf

ach, deshalb kannst du alles nur schwarz-weiß als ideologie betrachten

nun, es gibt auch menschen, die da zu differenzieren in der lage sind

die indoktrination durch die naturwissenschaft, alles außerhalb dieser als feindbild zu betrachten, ist lediglich ein popanz - findet in der realität nicht statt. du wirst in keinem naturwissenschaftlichen lehrbuch oder einer naturwissenschaftlichen vorlesung irgendeine anklage des glaubens/der gläubigen oder die anmaßung finden, sich für das irrationale und dessen widerlegung zuständig zu halten

denn naturwissenschaft befaßt sich mit der rationalen erklärung der rationalen welt - alles andere geht sie nichts an. und auch wenn natürlich atheistische naturwissenschaftler wie ja auch nicht wenige gläubige naturwissenschaftler (die aber dann gerne als beleg für "glaubenswahrheiten" vereinnahmt werden) sich als privatperson zu glaubensdingen äußern, so besitzen sie damit keine höhere kompetenz oder autorität darin

heißen sie nun dawkins oder gitt...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(09-08-2011, 15:37)Dhoruba schrieb: Gibt es eine Theorie des Kreationismus?

nein, die gibt es nicht

kein kreationist oder id-gläubiger ist in der lage, auch nur ansatzweise eine theorie zu entwerfen, die in ihrer erklärungsmächtigkeit für den realen befung det et auch nur nahekommt

alles, was sie können, ist in den krümeln zu suchen und, weil natürlich die naturwissenschaft auch (noch) nicht alles bis ins kleinste erklären kann, aufzujubeln:

"darauf hat die naturwissenschaft keine antwort, also ist die et falsch, und wir haben recht: god did it!"



einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(10-08-2011, 17:05)Mustafa schrieb: Geht es hier um Evolution oder um Evolutionismus ?

was soll das sein?

hab ich noch nie gehört
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(11-08-2011, 09:55)Dhoruba schrieb: ->Das funktioniert in
der Quantenphysik eben nicht mehr! Da hat auch der Würfel nicht die nötige Information. Es
gibt keine tiefer liegende Erklärung dafür, warum ein Elektron sich verhält, wie es sich
verhält. Ein Elektron kann einfach nur eine bestimme Menge an Informationen tragen – und
wenn ich es zu etwas befrage, für das es die Information nicht trägt, wird die Antwort rein
zufällig ausfallen

ähm - welches quantenphysikalische modell genau soll so etwas aussagen?

kann es sein, daß du die heisenbergsche unschärferelation hier völlig mißverstanden wiederzugeben glaubst?

ansonsten ist es selbstverständlich unsinnig, etwas "zu etwas zu befragen, für das es die Information nicht trägt". wenn ich eine länge bestimmen will, schau ich natürlich nicht auf die uhr, sondern auf den zollstock
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einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(12-08-2011, 19:44)petronius schrieb:
(11-08-2011, 09:55)Dhoruba schrieb: ->Das funktioniert in
der Quantenphysik eben nicht mehr! Da hat auch der Würfel nicht die nötige Information. Es
gibt keine tiefer liegende Erklärung dafür, warum ein Elektron sich verhält, wie es sich
verhält. Ein Elektron kann einfach nur eine bestimme Menge an Informationen tragen – und
wenn ich es zu etwas befrage, für das es die Information nicht trägt, wird die Antwort rein
zufällig ausfallen

ähm - welches quantenphysikalische modell genau soll so etwas aussagen?

kann es sein, daß du die heisenbergsche unschärferelation hier völlig mißverstanden wiederzugeben glaubst?

ansonsten ist es selbstverständlich unsinnig, etwas "zu etwas zu befragen, für das es die Information nicht trägt". wenn ich eine länge bestimmen will, schau ich natürlich nicht auf die uhr, sondern auf den zollstock

Oder ich multipliziere die Geschwindigkeit mit der Zeit für diese Strecke und bekomme so die Länge. Was brauche ich? Die Uhr
Will damit nur sagen: Größen sind natürlich auch zu ermitteln, ohne sie direkt zu messen.
(12-08-2011, 19:36)petronius schrieb:
(10-08-2011, 17:05)Mustafa schrieb: Geht es hier um Evolution oder um Evolutionismus ?

was soll das sein?

hab ich noch nie gehört


Als Evolutionismus betrachte ich die Ausweitung der naturwissenschaftlichen Ergebnisse zur Evolution auf andere Bereiche, wie Soziologie oder allgemein Weltanschauung.

Wenn also z.B. jemand meint, dass die Evolution "Gott" widerlegen würde, macht in meinen Augen eine evolutionistische Aussage.


(11-08-2011, 08:55)Bion schrieb: Kreationisten behaupten, ihr Schöpfungsmodell (= die biblische Schöpfungsgeschichte) sei wissenschaftlich besser zu belegen als die Evolutionstheorie (ein Hinweis wurden von mir geliefert – und ignoriert).
Nach, was ich davon gelesen habe, steckt diese Theorie a priori das Eingreifen Gottes in die Vorgänge hinein.

Es ist richtig, zu behaupten, die naturwissenchaftliche Methode ist eine atheistische. Aber genau darin liegt ihre Stärke, wenn man "atheistisch" mit "ohne jegliche weltanschauliche Prämissen" erweitert. Derartige Filter sollen in der Wissenschaft halt nicht eingesetzt werden.

(11-08-2011, 08:55)Bion schrieb: Somit ist für mich evolutionistisches und kreationistisches Denken zum Entstehen der Arten miteinander nicht in Einklang zu bringen.
Dem stimme ich voll zu! (Und hatte es als "Kuddelmuddel" bezeichnet. Eine Wissenschaft mit weltanschaulicher Filterung ist definitiv nicht jene Methode, welche der Annäherung an objektive (stets prüfbare) Aussagen verpflichtet ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(11-08-2011, 08:58)Bion schrieb: Welche "besseren Ergebnisse" könnten Kreationisten zur Frage der Entstehung der Arten denn anbieten?

Du musst mich falsch verstanden haben, ich meinte nicht, dass sie das können.

(12-08-2011, 22:36)Mustafa schrieb:
(11-08-2011, 08:58)Bion schrieb: Welche "besseren Ergebnisse" könnten Kreationisten zur Frage der Entstehung der Arten denn anbieten?

Du musst mich falsch verstanden haben, ich meinte nicht, dass sie das können.

Danke für die Klarstellung!

Wie aber soll dieser Satz von Dir nun verstanden werden:

(12-08-2011, 22:36)Mustafa schrieb: …, aber da muss man dann die Frage nach der "Wissenschaftlichkeit" stellen, und inwieweit die Sichtweisen entsprechender Kreationisten da zu besseren Ergebnissen führen könnten als die etablierte Evolutionstheorie.

?

MfG B.


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