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Nur zu deiner Information: Ich bin beschnitten, und ich würd gerne einen höheren Hygieneaufwand in Kauf nehmen, wenn ich dafür die Sensibilität meiner Eichel erhalten geblieben wäre,..aber nachdem der liebe Doktor meinen Eltern damals eingeredet hat, es wäe wegen der Hygiene und wegen ner kleinen Entzündung besser, gleich mal die Vorhaut abzuschnippeln, muß ich damit leben,..in jungen Jahren hats sicherlich Vorteile, weil man etwas länger durchhält, aber wenn man etwas älter wird, schlägt die fortwährende Desensibilisierung negativ zu,..und ich persönlich finde es dementsprechend eine Frechheit, wie da in mein Privatleben eingegriffen wurde, meine Eltern mögens gut gemeint haben, aber im Gegensatz zu Ohrlöchern(die wachsen wieder zu) oder Tätowierungen( es gibt ja Laser) ist dies ein irreversibler Eingriff,..
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paradox:
volle zustimmung!
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29-06-2012, 10:03 von schmalhans.)
(29-06-2012, 07:29)petronius schrieb: (28-06-2012, 23:07)schmalhans schrieb: Oh, dann machen jetzt also die Betroffenen selbst (sprich: die beschneidenden Religionsgemeinschaften) ihre Gesetze?
inerhalb ihrer religionsgemeinschaft?
ja sicher doch!
(28-06-2012, 23:07)schmalhans schrieb: Anders und überspitzt gesagt: Einführung der Scharia?
blödsinn!
niemand schreibt allgemein verbindlich die beschneidung vor
Das habe ich auch nicht gesagt und gemeint, sondern die Zulässigkeit besonderer "Gesetze" für religiöse Gemeinschaften. So wie etwa neulich eine deutsche Richterin einem marokkanischen Ehemann erlaubte, seine Frau zu züchtigen, denn das sei "in Ihrem Kulturkreis nicht unüblich" ...
*http://www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/justizskandal-scharia-in-deutschland/825384.html
Und genau dagegen richtet sich mein Zorn und mein Engagement. Denn dabei bleibt es dann erfahrungsgemäß nicht.
Zum Beispiel zieht die Ausrufung einer Fatwa gerne mal einen Messerstich oder -schnitt nach sich, der dann dummerweise tödlich verlaufen kann. In beiden Fällen ist es ja nur ein "kleiner Eingriff" mit irreversiblen Folgen. Aber sollen die Religionsgemeinschaften das doch bitte unter sich regeln ... Oder wie jetzt? (Zur Einnerung - der Junge, der die Grundlagen des Falls und Urteils bildete, hatte seit vier Tagen starke Blutungen).
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
@d.n.
Danke für deine Offenheit.
Ich denke dass gibt allen Teilnehmern dieser Diskussion noch einmal zu denken.
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(29-06-2012, 09:54)schmalhans schrieb: (29-06-2012, 07:29)petronius schrieb: niemand schreibt allgemein verbindlich die beschneidung vor
Das habe ich auch nicht gesagt und gemeint
hast du nicht?
mit "Einführung der Scharia?" wolltest du nur sagen, daß sich von den muslimen an die scharia halten darf, wer will - aber sie niemand aufgezwungen wird?
dann hast du dich für mich mißverständlich ausgedrückt
(29-06-2012, 09:54)schmalhans schrieb: Und genau dagegen richtet sich mein Zorn und mein Engagement. Denn dabei bleibt es dann erfahrungsgemäß nicht
nun werden juden in d ja schon seit tausenden jahren beschnitten
wobei genau ist es deshalb nicht geblieben?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29-06-2012, 19:43 von d.n..)
ich finde folgenden text bemerkenswert:
In Deutschland sind Juden und Muslime, die ihre Söhne aus religiösen Gründen beschneiden lassen, in der Minderheit
Das Kölner Urteil setzt auch einen Maßstab in der Frage, wie anders man sein darf. Werden wir es erleben, dass sich ein deutsches Gericht zu den gesundheitsschädigenden Folgen protestantischer Leistungsethik äußern wird, die zu Depression, Burnout und frühen Tod durch Herzleiden und Krebs führen kann? Hinterwäldler sind immer die anderen.
+http://www.taz.de/Koelner-Beschneidungsurteil/!96318/
gegen minderheiten zu agitieren, ist einfach
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(29-06-2012, 07:30)petronius schrieb: (29-06-2012, 00:44)Harpya schrieb: Haben die religiösen Fundis nun Narrenfreiheit oder nicht ? solang es dich selbst betrifft, hast sogar du narrenfreiheit Kann ich mal eben den Bezug zu Thema erläutert bekommen ?
(27-06-2012, 14:36)schmalhans schrieb: Was hat eurer Meinung nach einen höheren Stellenwert - das Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit oder das Recht der Eltern auf freie Ausübung sämtlicher religiöser Riten - und seine sie noch so brutal? Und welche Folgen seht ihr daraus kommen? Das war doch die Fragestellung.
Auch wenn ich die Vorhautnummer nicht in Ordnung finde, irgendwie konzentriert sich die Diskussion gerade auf die Jungs, gibt doch noch
wesentlich grausameres.
Das man mit Verbot einen Tourismus auslöst bliebe abzuwarten,
mir ist noch nicht zu Ohren gekommen, dass jemand wegen eines, der Steinigung würdigen Vergehens sofort ein Ticket in den Iran löst, weil es hier verboten ist.
Was ist mit den nun mit den anderen Riten ?
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(29-06-2012, 13:43)Harpya schrieb: (29-06-2012, 07:30)petronius schrieb: (29-06-2012, 00:44)Harpya schrieb: Haben die religiösen Fundis nun Narrenfreiheit oder nicht ? solang es dich selbst betrifft, hast sogar du narrenfreiheit Kann ich mal eben den Bezug zu Thema erläutert bekommen ?
ich darf daran erinnern, daß du es warst, der "narrenfreiheit" ins spiel gebracht hat. und ich beruhige dich dahingehend, daß diese auch dir zusteht
individuelle freiheit soll für viele ja ein hohes gut sein, und das ist in unserer freiheitlichen demokratie sogar ausdrücklich so vorgesehen. weshalb ich eben irritiert reagiere, wenn man minderheiten und deren kulturelle eigenarten (imho ohnen zwingende notwendigkeit) kriminalisiert
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29-06-2012, 14:43 von petronius.)
(29-06-2012, 14:10)Harpya schrieb: Was ist mit den nun mit den anderen Riten ?
niemand fordert ein "Recht der Eltern auf freie Ausübung sämtlicher religiöser Riten - und seien sie noch so brutal?". hier wird eine strohmannndebatte angezettelt
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(29-06-2012, 14:10)Harpya schrieb: Das man mit Verbot einen Tourismus auslöst bliebe abzuwarten,
mir ist noch nicht zu Ohren gekommen, dass jemand wegen eines, der Steinigung würdigen Vergehens sofort ein Ticket in den Iran löst, weil es hier veboten ist.
Es wird sicher so kommen und es wird nicht der Iran sein, sondern die Heimatländer der jeweiligen Gläubigen, also Türkei, Israel, Ägypten, Tunesien, usw.
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Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
(27-06-2012, 18:38)Harpya schrieb: Kleiner Nachtrag.
Beschneidungen verstoßen gegen die Menschenrechtskonventionen der Vereinten Nationen Artikel V:
das bezieht sich auf Frauenbscheneidung in Nord Afrika, und hat keine Religiöse hintergrund zu mindest nicht islamische, wie allzuoft leidet natürlich Islam darunter. wenn du schon Artikeln in den Forum kopierst, dann solltest du unversehrte Orginalversion zitieren... unbeschnitten versteht sich..
(27-06-2012, 16:44)Harpya schrieb: Keine Frage, was gibt es da noch zu diskutieren, Beschneidungen bei Jungen und Mädchen, aus welchen Gründen
auch immer, genauso Schädelverformungen, das Fußverstümmeln in östlichen Kulturen...
ist nicht hinnehmbar.
was dir so alles zum übertreiben fällt...
(27-06-2012, 17:53)schmalhans schrieb: Das Urteil wurde ja nicht ins Blaue gesprochen - es wurde an einem konkreten Fall festgemacht
Ich gehe auch fest davon aus das Urteil an einem einzigen Fall festgemacht ist, und Komplikationen durch den Fehleingriff entstanden sein muß. Heutzutage werden Beschneidungen unter Ärtzliche Beobachtung in OP Saal eingeführt, für eine Beschneidung, nicht nur Religiöse Gründe, sondern eine einfache Begründung wie Hygiene reicht schon völlig aus.
(27-06-2012, 17:53)schmalhans schrieb: (27-06-2012, 17:11)Gundi schrieb: Und ich wage auch zu behaupten dass die Mehrzahl der Beschnittenen keinerlei Probleme mit ihrem Zustand haben.
Auf welcher Grundlage kannst du das zu behaupten?
ich vermute mal, auf mehr als 700 Millionen männliche Muslime + mich..  und Jüdische Weltminderheit...
(29-06-2012, 12:30)petronius schrieb: ich finde folgenden text bemerkenswert:
In Deutschland sind Juden und Muslime, die ihre Söhne aus religiösen Gründen beschneiden lassen, in der Minderheit
ja klar... aber nur in Deutschland... Sommerferien in der Türkei sieht anders aus
Zitat : Ein kleiner Schnitt für einen Mann, ein "großer" für die Männlichkeit: Im Vergleich zu früher sind in Deutschland mehr Männer beschnitten. Allein die kulturellen Kerngruppen mit beschnittenen Männern - Juden und Muslime - sind in den vergangenen Jahrzehnten gewachsen. Die rituelle Zirkumzision geschieht im Judentum traditionell am achten Lebenstag, im Islam im Alter von vier bis acht Jahren. An genauen Zahlen, was den Anteil Beschnittener in Deutschland angeht, mangelt es aber. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt die Beschneidung neuerdings im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids .... Quelle "Stern" *http://www.stern.de/gesundheit/gesundheitsnews/maennliche-beschneidung-operation-vorhaut-588050.html
Diese Thema ist eine 7 seiten lange Zeitverschwendung... zum Teil mit Peinlichen Antworten wie zb von Harpya
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(29-06-2012, 12:28)petronius schrieb: (29-06-2012, 09:54)schmalhans schrieb: Das habe ich auch nicht gesagt und gemeint
hast du nicht?
mit "Einführung der Scharia?" wolltest du nur sagen, daß sich von den muslimen an die scharia halten darf, wer will - aber sie niemand aufgezwungen wird?
dann hast du dich für mich mißverständlich ausgedrückt
Bitte hör auf, mir die Worte nach deinem Gusto umzudrehen. Ich reagierte auf deinen Beitrag, dass wir "nichtbetroffenen nicht so eine gewese" (sinngemäß) darum machen sollten. Das bedeutet für mich, wenn ich es weiterdenke, dass die "Betroffenen" (also religiösen Gemeinschaften) das für sich selber regeln sollen, wie sie es handhaben wollen. Darauf hin habe ich deshalb bewusst überspitzt die Scharia genannt, die wir hier in Deutschland ja einführen könnten (und später ein deutsches Beispiel dazu gebracht). Das habe ich getan um deutlich zu machen, dass unsere Gerichte dann religionsgesetzliche Eigenarten - wie eben das Züchtigen des weiblichen Ehepartners - zulassen müssten. All das natürlich immer noch bezogen auf die entsprechenden Religionsgemeinschaften.
Das will ich verhindert wissen. Und das Kölner Urteil ist ein weiterer Schritt in die Richtung, diesem Treiben ein Ende zu setzen. Zumindest hier, wo ich lebe.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29-06-2012, 15:42 von schmalhans.)
(29-06-2012, 12:28)petronius schrieb: (29-06-2012, 09:54)schmalhans schrieb: Und genau dagegen richtet sich mein Zorn und mein Engagement. Denn dabei bleibt es dann erfahrungsgemäß nicht
nun werden juden in d ja schon seit tausenden jahren beschnitten
wobei genau ist es deshalb nicht geblieben?
1. Demokratie attackieren, Thora als einzig geltendes Gesetzwerk einführen
*http://www.welt.de/kultur/article13813401/Wie-Ultraorthodoxe-den-Judenstaat-zerstoeren.html
2. Theater verhindern
*http://www.sueddeutsche.de/politik/ultraorthodoxe-juden-in-israel-auf-dem-vormarsch-wo-frauen-ihr-gesicht-verlieren-1.1190370
3. Schulmädchen verprügeln
*http://www.focus.de/politik/ausland/uebergriffe-religioeser-fanatiker-ultraorthodoxe-juden-attackieren-junge-frau_aid_706668.html
Noch mehr?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29-06-2012, 19:43 von d.n..)
(29-06-2012, 12:30)petronius schrieb: ich finde folgenden text bemerkenswert:
In Deutschland sind Juden und Muslime, die ihre Söhne aus religiösen Gründen beschneiden lassen, in der Minderheit
Das Kölner Urteil setzt auch einen Maßstab in der Frage, wie anders man sein darf. Werden wir es erleben, dass sich ein deutsches Gericht zu den gesundheitsschädigenden Folgen protestantischer Leistungsethik äußern wird, die zu Depression, Burnout und frühen Tod durch Herzleiden und Krebs führen kann? Hinterwäldler sind immer die anderen.
+http://www.taz.de/Koelner-Beschneidungsurteil/!96318/
gegen minderheiten zu agitieren, ist einfach
Das Problem ist, dass wir mehr Zuwanderung brauchen (und kriegen, ob wir wollen oder nicht), und diese müssen wir gestalten. Deshalb finde ich es nur richtig, diese Regeln jetzt vorzugeben. Bevor wir die Minderheit sind.
Gerne können wir auch gegen die "protestantische Leistungsethik" vorgehen, auch wenn ich der taz in der Argumentation nicht folge.
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