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Glaubwürdigkeit von Überzeugungen
(04-12-2012, 15:45)schmalhans schrieb:
(04-12-2012, 12:59)Ekkard schrieb:
(03-12-2012, 19:38)Ekkard schrieb: Gott vollzieht sich in dem, was Menschen einander Gutes tun oder ER ist abwesend (nicht existent).

(03-12-2012, 20:43)schmalhans schrieb: Im Roman "Die Elenden" von Victor Hugo gibt es einen Mann...

Unsinnige Argumentation!...

Ach, jetzt doch? Es ist also nicht Gott? Es sind doch die Menschen, die soziale Verhältnisse gestalten und ggf. ändern müssen?

du bist echt lustig

was sagt denn ekkard seit je anderes?

(04-12-2012, 15:45)schmalhans schrieb: (Dass du das Werk von Victor Hugo als Unsinn bezeichnest, ist allerdings der Hammer!)

ich finde vielmehr diese deine an zitatfälschung grenzende unterstellung bezeichnend
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(04-12-2012, 18:06)Richard Bastian schrieb: Die machen es sich und auch und gerade den Anderen schwer, eine Gaunerei und Betrügerei hier, der Mensch ist doch weit unterm Tier angesiedelt, die extremste Art seiner Idiotie ist der Krieg und dann hat diese Missgeburt auch noch Atomwaffen erfunden, sowas gehört einfach ausgerottet, vertilgt, vielleicht bringt die Evolution etwas besseres hervor, und wenn nicht, egal, das Weltall ist riesengroß, auf diese Kolonie Wahnsinniger kann es verzichten.

keller oder dachboden?



Richard Bastian schrieb:Übrigens, das Islambild hier ist mir vielleicht sowas von egal, das glaubst Du mir gar nicht...

seltsamerweise behauptest du hier andauernd, immer wieder und von fast allem, es sei dir "sowas von egal". und noch seltsamer, daß du deinem desinteresse in ellenlangen predigten ausdruck verleihen zu müssen meinst
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(05-12-2012, 13:50)schmalhans schrieb: Ethik gibt selbstverständlich keine Regeln vor, sie hilft uns nur, unsere Entscheidungen so zu fällen, dass menschliche Interaktion möglich ist. Sprich: wir müssen die Regeln des Menschseins täglich neu verhandeln. Jede/r hat unterschiedliche Bedürfnisse, denen es gilt gerecht (oder eben nicht gerecht) zu werden. Jede neue Begegnung braucht eigene Spielregeln und kann nicht an einem Set vorgefertigter Normen abgearbeitet werden.

das kann ich nicht so sehen

es muß schon allgemeine gültige leitlinien geben bzw. ich muß mir diese setzen, um dann im konkreten fall eine entscheidung über mein handeln zu fällen. ich kann diese handlungsentscheidung nicht nach dem ansehen der person fällen, also den "nasenfaktor" einführen derart, daß ich halt nach sympathie, mitleid oder loxalitätsanspruch unterschiedlich treffe

die spielregeln müssen also durchaus vor jeder neuen begegnung und unabhängig von deser feststehen - ihre anwendung aber erfolgt natürlich kontextbezogen
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(05-12-2012, 13:56)schmalhans schrieb: Nein, du meinst, es ist "die Gesellschaft", die Schuld ist an unseren Unzulänglichkeiten, als wäre sie ein eigenständiges Wesen, die etwas will. Aber nein, das sind wir, du und ich. Wir gestalten es selbst, in welcher Welt wir leben. Du machst es dir zu einfach, wenn du meinst, die herrschenden Verhältnisse lassen Menschen "ungerecht" werden

du machst es dir zu einfach

"die gesellschaft" ist eben mehr als bloß "wir, du und ich", das ganze mehr als die summe der einzelnen teile. "gesellschaft" entwickelt ganz andere zusammenhänge und probleme als es die persönlichen des einzelnen sind - und deshalb kann auch der einzelne nicht die gesellschaft verändern, sondern nur mit anderen zusammen, indem er eben die regeln des gesellschaftlichen miteinanders aufgreift und nutzt - auch zu deren (mit)bestimmung

wie immer, so ist auch diesmal die beeinflussung eine bidirektionale. so wie das individuum auf die gesellschaft wirkt, so wirkt auch diese auf das individuum. du hast doch deinen marx gelesen: das sein bestimmt das bewußtsein!

und so gesehen stimmt es natürlich, daß "die herrschenden Verhältnisse Menschen "ungerecht" lassen werden" - erst kommt das fressen, und dann erst die moral

hier muß ich ekkard eindeutig recht geben bzw. mich wundern, wie man ihn derart hartnäckig derart falsch verstehen kann
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(06-12-2012, 13:36)petronius schrieb:
(04-12-2012, 15:45)schmalhans schrieb:
(04-12-2012, 12:59)Ekkard schrieb:
(03-12-2012, 19:38)Ekkard schrieb: Gott vollzieht sich in dem, was Menschen einander Gutes tun oder ER ist abwesend (nicht existent).

(03-12-2012, 20:43)schmalhans schrieb: Im Roman "Die Elenden" von Victor Hugo gibt es einen Mann...

Unsinnige Argumentation!...

Ach, jetzt doch? Es ist also nicht Gott? Es sind doch die Menschen, die soziale Verhältnisse gestalten und ggf. ändern müssen?

du bist echt lustig

was sagt denn ekkard seit je anderes?

(04-12-2012, 15:45)schmalhans schrieb: (Dass du das Werk von Victor Hugo als Unsinn bezeichnest, ist allerdings der Hammer!)

ich finde vielmehr diese deine an zitatfälschung grenzende unterstellung bezeichnend

Ekkard sagt, dass die Interaktionen zwischen Individuen keine Auswirkung haben, da es die gesellschaftlichen Verhältnisse sind, die dem im Weg stehen (quasi einen Überbau, der die Aktionen der Büger steuert, gegen den sie aber ohnmächtig sind). Ich dagegen sage, die gesellschaftlichen Verhältnisse werden durch Interaktionen zwischen Individuen erst gemacht. Der Überbau, das sind ich und du und du und du. Die gesellschaftftlichen Verhältnisse werden von uns gemacht (und können von uns verändert werden). Das ist die Quintessenz von Hugos Werk, die Ekkard als "Unsinn" und "Quatsch" bezeichnet. Ekkard meint, dass sich Gott in uns vollzieht, wenn wir uns Gutes tun (zum Beispiel gegenseitig eine Massage geben). Das ist für ihn Interaktion. Für mich ist das esoterischer Schnickschnack.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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(06-12-2012, 14:17)petronius schrieb:
(05-12-2012, 13:50)schmalhans schrieb: Ethik gibt selbstverständlich keine Regeln vor, sie hilft uns nur, unsere Entscheidungen so zu fällen, dass menschliche Interaktion möglich ist. Sprich: wir müssen die Regeln des Menschseins täglich neu verhandeln. Jede/r hat unterschiedliche Bedürfnisse, denen es gilt gerecht (oder eben nicht gerecht) zu werden. Jede neue Begegnung braucht eigene Spielregeln und kann nicht an einem Set vorgefertigter Normen abgearbeitet werden.

das kann ich nicht so sehen

es muß schon allgemeine gültige leitlinien geben bzw. ich muß mir diese setzen, um dann im konkreten fall eine entscheidung über mein handeln zu fällen. ich kann diese handlungsentscheidung nicht nach dem ansehen der person fällen, also den "nasenfaktor" einführen derart, daß ich halt nach sympathie, mitleid oder loxalitätsanspruch unterschiedlich treffe

die spielregeln müssen also durchaus vor jeder neuen begegnung und unabhängig von deser feststehen - ihre anwendung aber erfolgt natürlich kontextbezogen

Ich sprach auch nicht von einem, sondern von Hunderten Faktoren. Ich kann dir versichern, dass ich mir noch nie allgemein gültige "Leitlinien für die Begegnung mit anderen Menschen" gesetzt habe. Das Ding mit Knigge hat noch nie so richtig funktioniert ...
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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(06-12-2012, 14:26)petronius schrieb: "die gesellschaft" ist eben mehr als bloß "wir, du und ich", das ganze mehr als die summe der einzelnen teile.

Das mag sein, aber es ist kein selbständiges Wesen, das unveränderlich über uns schwebt und uns unser Handeln vorschreibt.

(06-12-2012, 14:26)petronius schrieb: "gesellschaft" entwickelt ganz andere zusammenhänge und probleme als es die persönlichen des einzelnen sind - und deshalb kann auch der einzelne nicht die gesellschaft verändern, sondern nur mit anderen zusammen, indem er eben die regeln des gesellschaftlichen miteinanders aufgreift und nutzt - auch zu deren (mit)bestimmung

Richtig, es ist nicht der Einzelne. Deswegen sagte ich auch nicht "ich", sondern "wir, du und ich". Damit meinte ich selbstverständlich nicht direkt Ekkard und mich, sondern die einzelnen Individuen, die eine Gesellschaft eben ausmachen. Und wenn mir die etwas nicht passt, muss ich mir Leute suchen, mit denen ich das gemeinsam verändern kann.

(06-12-2012, 14:26)petronius schrieb: wie immer, so ist auch diesmal die beeinflussung eine bidirektionale. so wie das individuum auf die gesellschaft wirkt, so wirkt auch diese auf das individuum. du hast doch deinen marx gelesen: das sein bestimmt das bewußtsein!

Es ist sicher nicht "mein Marx", denn dessen Theorien kann ich nichts abgewinnen. Und Recht gebe ich ihm auch nicht, denn auch hier liegt eine "bidirektionale Beeinflussung vor", sprich Sein und Bewusstsein beeinflußen sich gegenseitig (und nicht nur eins das andere).

(06-12-2012, 14:26)petronius schrieb: und so gesehen stimmt es natürlich, daß "die herrschenden Verhältnisse Menschen "ungerecht" lassen werden" - erst kommt das fressen, und dann erst die moral

Auch dem kann ich nicht zustimmen - beides ist gleich wichtig (mal abgesehen davon, dass ich Moral gerne durch Ethik ersetzt wissen wollte). Wenn ich meine grundlegenen Bedürfnisse nicht befriedigen kann (Nahrung, Unterkunft, Schlaf, Sex), weil "die Verhältnisse" das so vorsehen, muss ich "die Verhältnisse" ändern (und nicht meine Vorstellung, wie ich leben will). Und das zeigt Hugo in beeindruckender Weise.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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Die Frage ist doch: "In welcher Gesellschaft möchte ich leben und wie erreiche ich das und welche Auswirkungen hat das auf andere?" Wenn ich "Gutes" tue, hat das mit Sicherheit immer auch negative Auswirkungen auf andere, egal wie gut ich es meine. Deshalb muss ich immer den Kontext berücksichtigen - was aber nicht dazu führen darf, dass ich ihn verselbständige und mich so zur Handlungsunfähigkeit verdamme.
Bei allen meinen Handlungen gibt es nur eine Prämisse: ich handle so, wie ich behandelt werden möchte. Ich stehle nicht, weil ich selbst nicht bestohlen werden möchte. Ich töte nicht, weil ich selbst nicht getötet werden möchte. Will mich jedoch jemand dazu zwingen, muss ich dafür sorgen, dass er nicht in der Lage ist, das auch durchzusetzen.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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(06-12-2012, 15:13)schmalhans schrieb: Ekkard sagt, dass die Interaktionen zwischen Individuen keine Auswirkung haben, da es die gesellschaftlichen Verhältnisse sind, die dem im Weg stehen



hätte zumindest ich noch aus keinem seiner beiträge so rausgelesen

(06-12-2012, 15:13)schmalhans schrieb: Das ist die Quintessenz von Hugos Werk, die Ekkard als "Unsinn" und "Quatsch" bezeichnet



hat er nicht und tut er nicht

schmalhans schrieb:Ich sprach auch nicht von einem, sondern von Hunderten Faktoren. Ich kann dir versichern, dass ich mir noch nie allgemein gültige "Leitlinien für die Begegnung mit anderen Menschen" gesetzt habe

muß ich überlsen haben, daß oder wo du von "Faktoren" gesprochen hast, noch dazu von "Hunderten"

welche faktoren und wofür meinst du?

wenn du keinerlei generelle leitlinien hat, dann triffst du also irgendeinen dir bisher unbekannten menschen und bevor du auch nur den mund auftust, schiebst du ihm einen zettel rüber, auf dem steht: "bitte geben sie mir eine stunde zeit, bis ich mir aus hunderten von faktoren eine individuelle moralische linie ausgearbeitet habe, an der entlang ich mit ihnen interagiere"?

respekt...

schmalhans schrieb:Das mag sein, aber es ist kein selbständiges Wesen, das unveränderlich über uns schwebt und uns unser Handeln vorschreibt

von so etwas hat afaik außer dir auch kein mensch was gesagt

schmalhans schrieb:petronius schrieb:
wie immer, so ist auch diesmal die beeinflussung eine bidirektionale. so wie das individuum auf die gesellschaft wirkt, so wirkt auch diese auf das individuum. du hast doch deinen marx gelesen: das sein bestimmt das bewußtsein!


Es ist sicher nicht "mein Marx", denn dessen Theorien kann ich nichts abgewinnen. Und Recht gebe ich ihm auch nicht, denn auch hier liegt eine "bidirektionale Beeinflussung vor", sprich Sein und Bewusstsein beeinflußen sich gegenseitig (und nicht nur eins das andere).

du bist wirklich lustig!

denn genau das hab ich ja schließlich geschrieben. das marx-zitat sollte ja nur die andere seite der medaile zeigen, deren eine (der mensch beeinflußt die gesellschaft) du bisher - nach meinem verständnis - einseitig betont bis auschließlich vorgebracht hast

schmalhans schrieb:petronius schrieb:
und so gesehen stimmt es natürlich, daß "die herrschenden Verhältnisse Menschen "ungerecht" lassen werden" - erst kommt das fressen, und dann erst die moral

Auch dem kann ich nicht zustimmen - beides ist gleich wichtig (mal abgesehen davon, dass ich Moral gerne durch Ethik ersetzt wissen wollte). Wenn ich meine grundlegenen Bedürfnisse nicht befriedigen kann (Nahrung, Unterkunft, Schlaf, Sex), weil "die Verhältnisse" das so vorsehen, muss ich "die Verhältnisse" ändern (und nicht meine Vorstellung, wie ich leben will). Und das zeigt Hugo in beeindruckender Weise

ich werde mir nicht anmaßen, hugo interpretieren zu wollen - aber daß er das so naiv gemeint hast, wie es jetzt aus deinm munde klingt, wage ich doch zu bezweifeln

was brecht meint, ist doch folgendes: wenn du erst mal mit dem überlebenskampf vollauf beschäftigt bist, hast du keine zeit für den "luxus" moralischen handelns oder philosophierens über gesellschaftliche verhältnisse und deren veränderung

wenn du verhungerst, wirst du mit einiger wahrscheinichkeit angesichts des nachbarkinds mit einem brot in der hand nicht überlegen, was denn nun moralisch angemessen wäre oder wie du deine hungernde klasse politisch ermächtigen und die gesellchaftlichen verhältnisse zu deinen gunsten verändern könntest, sondern wirst es ihm einfach wegnehmen
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(06-12-2012, 16:15)petronius schrieb: wenn du verhungerst, wirst du mit einiger wahrscheinichkeit angesichts des nachbarkinds mit einem brot in der hand nicht überlegen, was denn nun moralisch angemessen wäre oder wie du deine hungernde klasse politisch ermächtigen und die gesellchaftlichen verhältnisse zu deinen gunsten verändern könntest, sondern wirst es ihm einfach wegnehmen

Das ist zwar ein wirlich absurdes Beispiel, das sich mir nicht ganz erschließt (Hungende Klasse? Was meinst du damit?), dennoch: Du solltest bitte nicht von dir auf andere schließen.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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(06-12-2012, 16:15)petronius schrieb:
(06-12-2012, 15:13)schmalhans schrieb: Ekkard sagt, dass die Interaktionen zwischen Individuen keine Auswirkung haben, da es die gesellschaftlichen Verhältnisse sind, die dem im Weg stehen

hätte zumindest ich noch aus keinem seiner beiträge so rausgelesen

Ekkard schrieb: "Die beiden (von dir genannten) Protagonisten sind Gefangene ihrer Situation. ... Folglich ist die politische Situation das, was nicht gut ist, nämlich weder für den Dieb noch für den Polizisten."
Das lese ich wie folgt: Gefangene sind handlungsunfähig und können ihre Situation nicht ändern. Die Situation ist eine politische. Also können weder Valjean noch Javert diese (politische) Situation ändern, sondern müssen so handeln, wie sie es tun. Das ist zwar schlecht, aber so ist es eben. Oder (wie Ekkard vorher schreibt): "Es handelt sich um zutiefst ungerechte Strukturen, die Einzelne (hier Dieb und Polizist) nicht in der Lage sind, zu verändern."

(06-12-2012, 16:15)petronius schrieb:
schmalhans schrieb:Ich sprach auch nicht von einem, sondern von Hunderten Faktoren. Ich kann dir versichern, dass ich mir noch nie allgemein gültige "Leitlinien für die Begegnung mit anderen Menschen" gesetzt habe

muß ich überlsen haben, daß oder wo du von "Faktoren" gesprochen hast, noch dazu von "Hunderten"

welche faktoren und wofür meinst du?

"Nein, wie ich anderen Menschen begegne, hängt von hunderten Faktoren ab - von meiner Laune, von der vorangegangenen Begegnung, von den Umständen, von den Erwartungen, nicht zuletzt von der anderen Person ... " (Beitrag 96)

(06-12-2012, 16:15)petronius schrieb: wenn du keinerlei generelle leitlinien hat, dann triffst du also irgendeinen dir bisher unbekannten menschen und bevor du auch nur den mund auftust, schiebst du ihm einen zettel rüber, auf dem steht: "bitte geben sie mir eine stunde zeit, bis ich mir aus hunderten von faktoren eine individuelle moralische linie ausgearbeitet habe, an der entlang ich mit ihnen interagiere"?

respekt...

Sicher nicht, denn wie gesagt - ich nutze keine Leitlinien für die Begegnung mit Menschen. Das schrieb ich bereits früher in Beitrag 110: "Nein, das sind sie nicht, denn diese Faktoren ändern sich praktisch bei jeder Begegnung. Tut mir leid, aber wenn du meinst, ein Menschenbild sei eine vorgefertigte Anleitung, wie man Menschen zu begegnen habe, eine Art Spickzettel, an dem man sich abarbeitet - dann nein, dann habe ich definitiv kein Menschenbild! Und lehne so etwas kategorisch ab."

(06-12-2012, 16:15)petronius schrieb: genau das hab ich ja schließlich geschrieben. das marx-zitat sollte ja nur die andere seite der medaile zeigen, deren eine (der mensch beeinflußt die gesellschaft) du bisher - nach meinem verständnis - einseitig betont bis auschließlich vorgebracht hast

Ach ja? Welches ist denn von den beiden (Mensch und Gesellschaft) Bewusstsein und welches Sein?


(06-12-2012, 16:15)petronius schrieb: was brecht meint, ist doch folgendes: wenn du erst mal mit dem überlebenskampf vollauf beschäftigt bist, hast du keine zeit für den "luxus" moralischen handelns oder philosophierens über gesellschaftliche verhältnisse und deren veränderung

Da ist deine Interpretation. Gewöhnlicherweise sieht man in eben dieser Zeile aus der Dreigroschenoper eine Interpretation der Marxschen Prämisse (Das Sein bestimmt das Bewusstsein) und eine gesungene Legitimation des "revolutionären Kampfes der Arbeiterklasse".
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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(06-12-2012, 16:31)schmalhans schrieb:
(06-12-2012, 16:15)petronius schrieb: wenn du verhungerst, wirst du mit einiger wahrscheinlichkeit angesichts des nachbarkinds mit einem brot in der hand nicht überlegen, was denn nun moralisch angemessen wäre oder wie du deine hungernde klasse politisch ermächtigen und die gesellchaftlichen verhältnisse zu deinen gunsten verändern könntest, sondern wirst es ihm einfach wegnehmen

Das ist zwar ein wirlich absurdes Beispiel, das sich mir nicht ganz erschließt (Hungende Klasse? Was meinst du damit?), dennoch: Du solltest bitte nicht von dir auf andere schließen.

du hältst das für ein absurdes beispiel?

schau dich mal in diversen flüchtlings- und hilfslagern z.b. in afrika um

bezüglich der "hungernden klasse" verweise ich auf meinen nick oder bringe einen warnhinweis an:

"dieses posting könnte spuren von ironie und sarkasmus enthalten"

(06-12-2012, 16:31)schmalhans schrieb: Das lese ich wie folgt: ...

wie du das liest, hab ich schon verstanden

ich meine aber, daß man das durchaus nicht zwingend so lesen muß (weils ja auch nicht so geschrieben wurde) und daß es auch nicht so gemeint war

und: in dem moment, wo man im dilemma steckt, kann man eben tatsächlich nicht mit einem fingerschnipsen "die strukturenverändern" in der art und eise, daß man aus dem dilemma herauskäme. so lese nämlich ich, was ekkard geschrieben hat

(06-12-2012, 16:31)schmalhans schrieb: petronius schrieb:
wenn du keinerlei generelle leitlinien hat, dann triffst du also irgendeinen dir bisher unbekannten menschen und bevor du auch nur den mund auftust, schiebst du ihm einen zettel rüber, auf dem steht: "bitte geben sie mir eine stunde zeit, bis ich mir aus hunderten von faktoren eine individuelle moralische linie ausgearbeitet habe, an der entlang ich mit ihnen interagiere"?

respekt...

Sicher nicht, denn wie gesagt - ich nutze keine Leitlinien für die Begegnung mit Menschen

ja was jetzt - mußt du dir erst aus hunderten faktoren eine vorgehensweise herausbilden (was sicher etwas zeit erfordern würde), oder hast du eine gewisse generelle haltung (wenn dir schon der begriff der "leitlinie) so sauer aufstößt), wie du menschen entgegen trittst und mit ihnen umgehst?

(06-12-2012, 16:31)schmalhans schrieb: Welches ist denn von den beiden (Mensch und Gesellschaft) Bewusstsein und welches Sein?

weißt du was - mach doch unter philosophie einen neuen thread auf:

"wie mißverstehe ich marx am besten vorsätzlich, um ihn durch unsinnige gleichsetzungen und zuschreibungen am besten lächerlich zu machen"

hier ist es off topic, schon weil ich sicher nicht mensch oder gesellschaft mit sein oder bewußtsein identifiziert habe

(06-12-2012, 16:31)schmalhans schrieb: Da ist deine Interpretation. Gewöhnlicherweise sieht man in eben dieser Zeile aus der Dreigroschenoper eine Interpretation der Marxschen Prämisse (Das Sein bestimmt das Bewusstsein) und eine gesungene Legitimation des "revolutionären Kampfes der Arbeiterklasse".

ich kopiere jetzt mal deinen stil (in sachen "sein bestimmt bewußtsein"):

ach ja? habe ich denn gesagt, daß es sich um eine auf der peruanischen nasenflöte vorgetragene legitimation handelt?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(05-12-2012, 11:04)Lelinda schrieb: Du meinst also, der einzige Grund, warum nicht überall Mord und Totschlag herrscht, sondern die (meisten) Leute sich an moralische Grundsätze halten, ist, dass sie zu dumm sind, diese Grundsätze zu brechen? Und du gehörst zu den übrigen 10%, die im Prinzip zu allem fähig wären, aber (glücklicherweise) durch den Glauben an einen allmächtigen Gott zurückgehalten werden? Dann bleib mal lieber bei deinem Gottesbild!
Der einzige Grund für meine letzten Ausführungen war der, Euch zu zeigen wie einfach es ist glaubwürdig zu erscheinen.
Denn es kommt nicht auf geistreiche Inhalte an, sondern darauf, was die Masse glauben will.
Natürlich ist es auch möglich dieses Wollen der Massen zu lenken, hat hier ja einwandfrei geklappt, den Bösewicht akzeptieren alle, auch wenn er nicht gefällt.
Und das aber nur weil Ihr das so haben wollt, mehr nicht.
Ein richtiger Atheist muss auch ein vollkommener Egoist sein, ansonsten geht er voll am Leben vorbei, er lebt schließlich nur hier und jetzt ein einziges Mal.
Oder er denkt vielleicht könnte er ein Hintertürchen aufstehen lassen, im Falle dass das mit dem Lieben Gott ja doch stimmt, dann also wagt er es nicht richtig zu leben, seiner Überzeugung gemäß.
Und vor solchen Leuten soll man Achtung haben?
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(06-12-2012, 17:43)petronius schrieb:
(06-12-2012, 16:31)schmalhans schrieb:
(06-12-2012, 16:15)petronius schrieb: wenn du verhungerst, wirst du mit einiger wahrscheinlichkeit angesichts des nachbarkinds mit einem brot in der hand nicht überlegen, was denn nun moralisch angemessen wäre oder wie du deine hungernde klasse politisch ermächtigen und die gesellchaftlichen verhältnisse zu deinen gunsten verändern könntest, sondern wirst es ihm einfach wegnehmen
Das ist zwar ein wirlich absurdes Beispiel, das sich mir nicht ganz erschließt (Hungende Klasse? Was meinst du damit?), dennoch: Du solltest bitte nicht von dir auf andere schließen.
du hältst das für ein absurdes beispiel?
schau dich mal in diversen flüchtlings- und hilfslagern z.b. in afrika um
bezüglich der "hungernden klasse" verweise ich auf meinen nick oder bringe einen warnhinweis an:
"dieses posting könnte spuren von ironie und sarkasmus enthalten"

Wenn du Flüchtlingslager in Afrika meinst, warum schreibst du dann nicht einfach "Flüchtlingslager in Afrika", sondern "hungernde Klasse / Nachbarskind mit Brot"? Das würde die Kommunikation mit dir erheblich erleichtern ...

(06-12-2012, 17:43)petronius schrieb:
(06-12-2012, 16:31)schmalhans schrieb: Das lese ich wie folgt: ...
wie du das liest, hab ich schon verstanden
ich meine aber, daß man das durchaus nicht zwingend so lesen muß (weils ja auch nicht so geschrieben wurde) und daß es auch nicht so gemeint war
und: in dem moment, wo man im dilemma steckt, kann man eben tatsächlich nicht mit einem fingerschnipsen "die strukturenverändern" in der art und eise, daß man aus dem dilemma herauskäme. so lese nämlich ich, was ekkard geschrieben hat

Tja, und so lesen wir die Texte also unterschiedlich. Vielleicht überlässt du es dann bitte wieder Ekkard, seine Texte (und was er damit gemeint haben könnte) mit mir zu diskutieren statt dich mit mir rumzubalgen? Auf letzteres habe ich nämlich keine Lust. Danke.

(06-12-2012, 17:43)petronius schrieb:
(06-12-2012, 16:31)schmalhans schrieb: petronius schrieb:
wenn du keinerlei generelle leitlinien hat, dann triffst du also irgendeinen dir bisher unbekannten menschen und bevor du auch nur den mund auftust, schiebst du ihm einen zettel rüber, auf dem steht: "bitte geben sie mir eine stunde zeit, bis ich mir aus hunderten von faktoren eine individuelle moralische linie ausgearbeitet habe, an der entlang ich mit ihnen interagiere"?

respekt...
Sicher nicht, denn wie gesagt - ich nutze keine Leitlinien für die Begegnung mit Menschen
ja was jetzt - mußt du dir erst aus hunderten faktoren eine vorgehensweise herausbilden (was sicher etwas zeit erfordern würde), oder hast du eine gewisse generelle haltung (wenn dir schon der begriff der "leitlinie) so sauer aufstößt), wie du menschen entgegen trittst und mit ihnen umgehst?

Weder, noch.

(06-12-2012, 17:43)petronius schrieb:
(06-12-2012, 16:31)schmalhans schrieb: Welches ist denn von den beiden (Mensch und Gesellschaft) Bewusstsein und welches Sein?
weißt du was - mach doch unter philosophie einen neuen thread auf:
"wie mißverstehe ich marx am besten vorsätzlich, um ihn durch unsinnige gleichsetzungen und zuschreibungen am besten lächerlich zu machen"
hier ist es off topic, schon weil ich sicher nicht mensch oder gesellschaft mit sein oder bewußtsein identifiziert habe

Wenn ich dich erinnern darf: "das marx-zitat sollte ja nur die andere seite der medaile zeigen, deren eine (der mensch beeinflußt die gesellschaft) du bisher - nach meinem verständnis - einseitig betont bis auschließlich vorgebracht hast" - Zu deiner Erinnerung: die andere Seite war "Das Sein bestimmt das Bewusstsein" (und nicht etwa: Auch die Gesellschaft beeinflusst den Menschen).
Welchen Zusammenhang wünschst du dir denn da: Der Mensch beinflusst die Gesellschaft. Und umgekehrt: Das Sein bestimmt das Bewußtsein? Das ruft bei mir verständlicherweise nur ein vergnügtes "Hä?" hervor.

(06-12-2012, 17:43)petronius schrieb:
(06-12-2012, 16:31)schmalhans schrieb: Da ist deine Interpretation. Gewöhnlicherweise sieht man in eben dieser Zeile aus der Dreigroschenoper eine Interpretation der Marxschen Prämisse (Das Sein bestimmt das Bewusstsein) und eine gesungene Legitimation des "revolutionären Kampfes der Arbeiterklasse".
ich kopiere jetzt mal deinen stil (in sachen "sein bestimmt bewußtsein"):
ach ja? habe ich denn gesagt, daß es sich um eine auf der peruanischen nasenflöte vorgetragene legitimation handelt?

Du kennst die Dreigroschenoper und die Ballade "Wovon lebt der Mensch"?
+http://oregonstate.edu/instruct/ger341/wovon.htm
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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(06-12-2012, 19:00)Richard Bastian schrieb: Der einzige Grund für meine letzten Ausführungen war der, Euch zu zeigen wie einfach es ist glaubwürdig zu erscheinen.
Denn es kommt nicht auf geistreiche Inhalte an, sondern darauf, was die Masse glauben will.
Natürlich ist es auch möglich dieses Wollen der Massen zu lenken, hat hier ja einwandfrei geklappt, den Bösewicht akzeptieren alle, auch wenn er nicht gefällt.
Und das aber nur weil Ihr das so haben wollt, mehr nicht.

Du treibst also deine Spielchen mit den Forums-Mitgliedern und hoffst, uns dadurch dumm dastehen zu lassen. Icon_frown Der einzige, der das so haben will, bist wohl du.

(06-12-2012, 19:00)Richard Bastian schrieb: Ein richtiger Atheist muss auch ein vollkommener Egoist sein, ansonsten geht er voll am Leben vorbei, er lebt schließlich nur hier und jetzt ein einziges Mal.
Oder er denkt vielleicht könnte er ein Hintertürchen aufstehen lassen, im Falle dass das mit dem Lieben Gott ja doch stimmt, dann also wagt er es nicht richtig zu leben, seiner Überzeugung gemäß.
Und vor solchen Leuten soll man Achtung haben?

Achtung sollte man vor allen Mitmenschen haben, auch wenn man ihre Gedankengänge nicht unbedingt nachvollziehen kann. Achtung vor den Mitmenschen wird in den meisten Religionen gefordert, und sie ist es, was mit Nächstenliebe gemeint ist.

Was ein „richtiger Atheist“ denkt, kann nicht beantwortet werden, weil Atheismus keine Religion ist, sondern eine Meinung, deren Vertreter keine Gemeinschaft mit Regeln oder Werten bilden, wie das für Religionen typisch ist. Jeder Atheist ist für sich individuell und denkt auch individuell. Allerdings muss die Auffassung, dass es keinen Gott gibt (vor dem man sich verantworten muss) nicht notgedrungen zu Egoismus führen. Viele Leute fühlen sich in ihrem sozialen Umfeld sehr wohl, ohne die Sau rauslassen zu müssen. Die Menschen sind eben verschiedene Typen, egal, ob sie Atheisten, Christen, Moslems oder was auch immer sind. Allen gemeinsam bleibt trotzdem die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Und das ist ein wichtiges Motiv für soziales Verhalten, gleichgültig, was (und ob) man glaubt.

Übrigens kannst du jemanden, der „ein Hintertürchen aufstehen lassen, im Falle dass das mit dem Lieben Gott ja doch stimmt“ keinen „richtigen“ Atheisten nennen, denn ein richtiger Atheist sollte doch von der Nicht-Existenz Gottes überzeugt sein.
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