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Wie,wer ist Gott
Zitat:Ich dachte bei dem Hinweis der Änderungen des Verständnisses von Gott eher an die Gottesvorstellung an und für sich. Also Gott als reale, menschenähnliche Persönlichkeit; Gott als schlichter Ursprung von allem; Gott als alles durchdringende Kraft etc... So was in der Art halt.
Das kann man dann aber nicht mehr „Gott“ nennen. Das Wort „Gott“ bezeichnet für mich schon eine „reale Persönlichkeit“.

Zitat:Hm... und wie glaubwürdig erscheint dir dein eigenes Gottesbild, wenn du ja weist, dass du es dir quasi selbst nach deinen Wünschen zusammengebaut hast?

Kann aber nicht nachvollziehen, wie man da noch wirklich dran glauben kann, an das selbstgeschaffene Gottesbild... Eusa_think
„Nach meinen Wünschen zusammengebaut“ ist nicht ganz richtig. Diese neuen Vorstellungen haben sich ganz von selbst ergeben. Zumindest bei mir.

Zitat:Der gemeine Gläubige nimmt doch seine Sicherheit (also dass das wirklich alles stimmt) auch aus der Tatsache, dass ihm nicht alles einleuchtet ("Gott ist größer als unser Verständnis für sein Werk"). Auch aus der Tatsache, dass es heilige Schrifen gibt, die Gottes Willen und auch seine Eigenschaften beschreiben, an denen es nix zu rüttel gibt.
Damit kann ich nichts anfangen. Die heiligen Schriften stimmen ja schon historisch nicht. Warum sollte ich dann allen Inhalt „zwischen den Zeilen“ für wahr halten müssen, wenn ich ihn für unethisch halte?

Zitat:Aber du sagst ja jetzt quasi: Das und das gefällt mir nicht und schmeiße ich daher raus. Das und das gefällt mir und behalte ich deswegen.
Wäre ich selbst gläubig, würde ich dir wohl Inkonsequenz unterstellen.
Mag sein. Aber zu große Konsequenz in religiösen Fragen ist ja auch nicht unbedingt positiv.
(17-05-2014, 23:10)Ekkard schrieb:
(17-05-2014, 21:03)indymaya schrieb: Ich glaube lieber an Gott als an Jemand oder Etwas.
(17-05-2014, 21:30)Geobacter schrieb: Bei alldem ist nur dein Ich der zentrale Mittelpunkt des Grundes.
So kann man den Sachverhalt nicht ausdrücken. Der Glaube ist das Gemeinsame einer Glaubensgemeinschaft oder bei den Volkskirchen eine lose, gemeinschaftlich vertretene Sammlung von Mythen und einiger praktizierter Riten. Das individuelle Bewusstsein macht bestenfalls die ersten Schritte dorthin

so war das wohl nicht gemeint, sondern daß sich in der jeweiligen ausprägung des glaubens (wie etwa bridge und indy das hier so schön vorführen) nur "dein Ich (als) der zentrale Mittelpunkt des Grundes" manifestiert

glauben ist für viele ein tolles gefühl - selbstgerechtigkeit als göttliche norm getarnt und legitimiert
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(18-05-2014, 21:56)Ekkard schrieb: Die Debatte wirkt auf mich irgendwie unsinnig. Schon die Threadfrage suggeriert, man könne Gott durch ein "Wer" oder ein "Wie" erfragen


Ganz Deiner Meinung.


(18-05-2014, 21:56)Ekkard schrieb: Die Frau hat einen Sohn, den nunmehr zur Erstkommunion gehen soll.
Der vormalige Ehemann und Vater besteht darauf, dass der neue Lebenspartner seiner Frau weder in der Kirche noch auf der Feier erscheint. Anderenfalls drohte er mit kirchenrechtlichen Konsequenzen bzw. Anzeige beim Bischof.

Ich denke, mit dieser Erpressung ist der Blick auf auf den oder die Mitmenschen verstellt.


Sehe ich nicht so. Religionsgemeinschaften müssen sich an die eigenen Spielregeln halten. Sind ja kein Kasperltheater

Der Mitmensch, der da geschädigt wird, ist der Knabe der zur Erstkommunion geht. Seine Feier wird geschädigt. Die katholische Kirche ist ja keine Club Méditerranée Veranstaltung zur Belustigung Erwachsener.

Wenn es der Mutter und deren neuem Lebensgefährten nicht paßt in der Katholischen Kirche, dann sollen sie zu den Protestanten gehen oder überhaupt Atheisten werden.
(17-05-2014, 23:30)Mustafa schrieb: Die Wirklichkeit des täglichen Leben in ihrer subjektiven Empfindung wird m.E. ganz gut auch von jahrtausende alten Geschichten ausgedrückt.
Mythische Bilder und Geschichten funktionieren immer noch

das ist halt auch oft genau das problem - dieses tradieren oft überholter werte qua "jahrtausende alter" mythen

als pater familias seine frau oder die kinder zu prügeln, ist ja auch nur "Wirklichkeit des täglichen Leben in ihrer subjektiven Empfindung" und "wird ganz gut auch von jahrtausende alten Geschichten ausgedrückt"

*unschuldig schau*

(17-05-2014, 23:30)Mustafa schrieb: Menschen, die an Gott glauben wollen würden, aber einfach nicht können, sollten vielleicht einfach nach einem anderen Verständnis von Gott suchen, das sie mehr anspricht.

ich geb dir ja recht

denn die gläubigen tun doch auch nichts anderes - sie basteln sich den ihnen jeweils genehmen gott-und schon "können" sie glauben...

toller zirkel: ich will, was ich glaube, weil ich glaube, was ich will
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(18-05-2014, 22:11)petronius schrieb: so war das wohl nicht gemeint, sondern daß sich in der jeweiligen ausprägung des glaubens (wie etwa bridge und indy das hier so schön vorführen) nur "dein Ich (als) der zentrale Mittelpunkt des Grundes" manifestiert

glauben ist für viele ein tolles gefühl - selbstgerechtigkeit als göttliche norm getarnt und legitimiert

Wie Egozentrik ploetzlich zu Demut umgemuenzt wird, erstaunt mich immer wieder.
(18-05-2014, 01:17)Mustafa schrieb: Aber man braucht kein absolutes Wissen, um sich zu kulturellen Ideen und Werten zu bekennen.

stimmt auch

nämlich ebenso wenig wie götter
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(18-05-2014, 21:47)Gundi schrieb: Vieleicht wäre es hilfreich, wenn du mal konkretisieren würdest, was du unter Verständnis für Gott verstehst

Mein Verständnis von Gott habe ich doch schon mehrfach dargelegt,
und ich habe ja auch nicht gesagt, dass es "mein" Verständnis sein muss.

Schlicht der Vorschlag, auch für andere Sichtweisen offen zu sein, wenn man denn den Wunsch nach Gottesglauben verspürt, aber irgendwelche logischen oder wissenschaftlichen Konflikte sieht.
(18-05-2014, 15:22)indymaya schrieb:
(18-05-2014, 15:10)Lelinda schrieb: Es ist darum schwer, sich darüber zu freuen, dass dieser Mensch jetzt bei diesem Gott ist,
Es ist Trost, nicht Freude

es ist kein trost, einen verstorbenen in den händen von jemandem zu wähnen, der schon dessen leben die hölle hat sein lassen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitat:es ist kein trost, einen verstorbenen in den händen von jemandem zu wähnen, der schon dessen leben die hölle hat sein lassen

Das hast du sehr gut auf den Punkt gebracht!
(18-05-2014, 21:56)Ekkard schrieb: Also: Man kann Gott ... bestenfalls als gefühltes Subjekt besonderer Erlebnisse erfahren.

In diesen Fällen bleibt eigentlich nur, die Blickrichtung zu ändern, nämlich hin zum Menschen und seinen Beziehungen, seinen Nöten und Bedürfnissen

non sequitur

solche "besonderen Erlebnisse" haben auch schon zu völliger abkapselung vom "Menschen und seinen Beziehungen, seinen Nöten und Bedürfnissen" geführt, mytiker und eremiten zeigen das

ich sags zum xten mal: deine persönliche interpretation des "göttlichen" als aufforderung zu sozialem miteinander ist sympathisch, aber alles andere als zwingend

daß eben nicht nur "bleibt, die Blickrichtung zu ändern, nämlich hin zum Menschen und seinen Beziehungen, seinen Nöten und Bedürfnissen", sondern auch andere alternativen offen stehen, zeigst du ja in deinem beispiel mit der erstkommunion selber

(keine ahnung, ob der kindsvater jetzt "Gott ... bestenfalls als gefühltes Subjekt besonderer Erlebnisse erfahren" hat - aber das war dein bezugspunkt in der argumentation)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(18-05-2014, 22:25)petronius schrieb: es ist kein trost, einen verstorbenen in den händen von jemandem zu wähnen, der schon dessen leben die hölle hat sein lassen
Nur nicht für die, die meinen den Himmel auf Erden haben zu müssen um sich dazu herab zu lassen an den zu glauben der sie geschaffen hat. An den, der die kurze Zeit der "Hölle" in ein ewiges Leben im "Himmel" wandeln kann.
Ich glaube, das die Seelen aller gestorbenen Kinder und die der lieben Menschen bei Gott sind und den "Jüngsten Tag" erwarten. Atheisten können maximal nur auf den Tod warten.
(18-05-2014, 22:23)Mustafa schrieb:
(18-05-2014, 21:47)Gundi schrieb: Vieleicht wäre es hilfreich, wenn du mal konkretisieren würdest, was du unter Verständnis für Gott verstehst

Mein Verständnis von Gott habe ich doch schon mehrfach dargelegt,
und ich habe ja auch nicht gesagt, dass es "mein" Verständnis sein muss.

Ich habe dich ja auch nicht gebeten, dein Verständnis von Gott niederzuschreiben, sondern was du mit der Formulierung meinst. Ich und Linda zb. haben da ja offensichtlich verschiedenes darunter verstanden.

(18-05-2014, 22:23)Mustafa schrieb: Schlicht der Vorschlag, auch für andere Sichtweisen offen zu sein, wenn man denn den Wunsch nach Gottesglauben verspürt, aber irgendwelche logischen oder wissenschaftlichen Konflikte sieht.

Ich denke halt, dass das nicht immer so einfach funktioniert.
Indymaya:

Wenn ein Arzt einem Kranken die Hilfe verweigert, obwohl er ihm helfen könnte, und der Patient deshalb unnötig leiden muss, dann gibt es niemanden, der dem Arzt undurchschaubare Gründe dafür zugute hält, sondern der Arzt wird wegen mangelnder Hilfeleistung belangt. Und niemand käme auf die Idee, dem Patienten zumuten zu wollen, weiter den Launen eines solchen Arztes ausgesetzt sein zu müssen.

Für den allmächtigen Gott gelten nur andere Regeln, weil er eben allmächtig ist und ihn niemand belangen kann.
(18-05-2014, 22:59)indymaya schrieb: Ich glaube, das die Seelen aller gestorbenen Kinder und die der lieben Menschen bei Gott sind und den "Jüngsten Tag" erwarten.

Das ist eine interessante Aussage von Dir !
Was verstehst Du unter dem "Jüngsten Tag" ?

Wenn diese Seelen ohnehin schon bei Gott sind, warum erwarten sie dann noch den "Jüngsten Tag" ?

Was soll sich dann noch für sie verändern ?

Oder willst Du damit zum Ausdruck bringen, daß sie dann wieder in einen fleischlichen Körper kommen und dann auf Erden wandeln ?

Wäre das dann nicht ein Rückschritt ? Seelen die schon bei Gott sind, kommen dann auf Erden, wo sie Gott nicht mehr so nahe sind . . . ?
(18-05-2014, 22:59)indymaya schrieb:
(18-05-2014, 22:25)petronius schrieb: es ist kein trost, einen verstorbenen in den händen von jemandem zu wähnen, der schon dessen leben die hölle hat sein lassen
Nur nicht für die, die meinen den Himmel auf Erden haben zu müssen um sich dazu herab zu lassen an den zu glauben der sie geschaffen hat. An den, der die kurze Zeit der "Hölle" in ein ewiges Leben im "Himmel" wandeln kann

warum sollte man von so was ausgehen?

daß dieser "gott" nach deren tod völlig anders mit seinen geschöpfen umgeht?

dein konstrukt entbehrt jeder logik, außer der, sich etwas schönreden zu wollen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)


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