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(22-12-2021, 00:43)Ulan schrieb: Diese Verlagerung des Gottesreiches ins Innenleben der Menschen geschah schon zu Zeiten des Paulus. Seine Schaefchen hatten genug vom Warten auf die Wiederkunft Christi mit seinem Gottesheer. Da das ungesund fuer den Prediger ist, wenn Menschen mit starken Ueberzeugungen wuetend werden, weil sie sich betrogen fuehlen, musste eine brandneue Erklaerung her. Also wurde die Taufe als symbolischer Tod des Menschen definiert, aus dem er dann als Christ wiederauferstand. Damit war das mit der Wiederauferstehung schon zu Lebzeiten der Menschen erledigt (das kennt man ja in modernen christlichen Gemeinschaften noch als "Erweckungserlebnis"). Der physische Tod am biologischen Lebensende war dann nur scheinbar, die Menschen gingen schlicht "schlafen", bis sie gerufen werden. Im Prinzip bekommt man das heute noch erzaehlt.
Wie so oft wurde die alte Prophezeiung natuerlich nicht aufgehoben - der Prophet darf sich ja unter keinen Umstaenden geirrt haben - und das mit dem "richtigen" Gottesreich soll natuerlich trotzdem immer noch kommen. Das ist dann die Sache mit dem Juengsten Gericht. Das wird dann teilweise, je nach christlicher Konfession, komplizierter, mit einem zwischengeschalteten tausendjaehrigen Reich auf Erden (Millenarismus oder Chiliasmus), etc. Da darf sich dann jeder was aussuchen - bzw. seine Konfession aussuchen, denn meist werden diese Auslegungen innerhalb einer Konfession so ernst genommen, dass abweichende Interpretationen nicht gerne gesehen werden.
Ich werde immer noch das Gefühl nicht los, dass wir den Sinn der Schriften noch nicht vollends verstehen, weil diese Schriften vielleicht doch von irgendetwas verfasst wurde, welches mehr über die Funktionsweise dieser Welt weiß als wir, weil dieses Etwas zumindest den Schriften nach die Grundlage dieser Welt ist.
Was den Tod angeht, so sind wir alle die wir leben vom Tod zum Leben auferstanden, denn wir leben ja, was nicht gleichbedeutend sein soll mit der Aussage Christi, dass derjenige welcher seinem Ego genügend Freiraum gibt, dieser mehr tod als lebendig ist, obwohl er augenscheinlich lebt. Was der physische Tod am Ende eines Individuums, also das Zusammenspiel unzähliger Elementarteilchen überhaupt sein soll, erschließt sich mir nicht, denn weder gehen die Elementarteilchen, bzw. geht die Energie aus denen wir bestehen verloren, noch geht Information in diesem Universum verloren, also was genau sollte denn sterben und verloren gehen, wo uns alle wohl Information charakterisiert? Den Schriften nach sind all die unterschiedlichen Gestaltungen einem einzigen Wesen zuzuordnen, welches diesen Schriften nach weltumspannend als immateriell, als Geist bezeichnet wird, was jedoch die Grundlage dieser Materie ist und welches einmal mit den Sinnen verknüpft die Meinung ausbildet vom Gegenüber getrennt zu sein, obwohl Grundlage eines jeden Individuums, dieses Immaterielle, dieser eine Geist ist.
Erstaunlich an dieser Stelle ist doch, das unsere Welt seinem Wesen nach doch eigentlich immateriell ist, weil Materie ja nicht auf etwas Festem beruht.
Im Thomasevangelium erklärt Christus für meine Begriffe recht verständlich, dass wir uns unwissentlich bereits in diesem Reich Gottes befinden von welchem immer die Rede ist, welches sich innerhalb und außerhalb von uns befindet, was wohl auch ein Stück weit logisch ist wenn die Vokabel Gott für den Wahrnehmenden und das Wahrnehmbare steht, was letztlich nicht nur den Ulan, den Ekkard, den Sinai, sondern alles umfasst was ist. Es ist im Kontext all dieser Schriften auch mehr als logisch, dass wer das All erkennt, sich selbst jedoch verfehlt, dieser das Ganze verfehlt, weil das eine Wesen ja schlechterdings teilbar, sondern ein unteilbares Ganzes ist, auch wenn es augenscheinlich getrennt erscheint.
Wieder einmal im Thomas Evangelium spricht Jesus: „Die Himmel werden aufgerollt werden und die Erde in eurer Gegenwart, und der Lebendige aus dem Lebendigen wird den Tod nicht sehen. Denn Jesus spricht: Wer sich selbst findet, dessen ist die Welt nicht würdig.“ (112) Jesus sprach: „Wehe dem Fleisch [σάρξ], das von der Seele [ψυχή] abhängt; wehe der Seele, die vom Fleisch abhängt.“ (113) Seine Jünger sprachen zu ihm: „Das Königreich, wann wird es kommen?“ Das Evangelium nach Thomas 17 Jesus sprach: „Es wird nicht kommen, wenn es erwartet wird. Man wird nicht sagen: Seht, hier, oder seht, dort. Sondern das Königreich des Vaters ist ausgebreitet über die Erde, und die Menschen sehen es nicht.“
Wenn Christus nicht ein, bzw. der Lehrer war, wer sollte es denn sonst sein? Er ist es welcher uns im Einklang mit den anderen Heiligen Schriften dieses Planeten zu erklären versucht, dass uns unsere Sinne bezüglich dem wahren Wesen dieser Welt täuschen, was ja nicht schon Platon mit seinem Höhlengleichnis auszudrücken versuchte, sondern was Physiker bei der Untersuchung unserer Welt doch ebenfalls feststellen, denn Welle Teilchen Dualismus ist wohl nicht das, was wir aufgrund unserer Wahrnehmung erwarten würden. Stellt sich die Frage woher er das wusste, wenn er so ein Dummerchen gewesen ist, vor allem was seine Motivation sein sollte, solch Aussagen zu treffen, welche entgegen der Wahrnehmung sind, wenn sie eben nicht so sind?
Es gibt zweierlei Möglichkeiten: Die Schriften samt Jesus, welche sich keineswegs in diesem Punkt unterscheiden beschreiben es korrekt und es existiert nur ein Wesen, jener Geist welcher immer dann wenn er auf einen Körper trifft die Meinung ausbildet vom Gegenüber unabhängig und getrennt zu sein oder aber die Schreiber all dieser Schriften haben einen immensen Aufwand für nichts betrieben. Bei ersterem wäre der Weg den Jesus mit dem Gebot der Liebe, übersetzt mit "Geht vernünftig miteinander um", aufzeigt, das Maß aller Dinge, weil der Nutznießer solch einer Welt wie vormals beschrieben man letztlich selbst ist.
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22-12-2021, 12:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22-12-2021, 12:14 von Ulan.)
Sinai schrieb:Ulan schrieb:. . . das mit dem "inneren Gottesreich" . . .
Auf christlicher Seite sind das die ganzen kontemplativen Orden, die Kaiser Joseph II. glücklicherweise aufgelöst hat.
Nee, das ist offizielle, katholische Doktrin. Steht ja schliesslich so schon in den Briefen des Paulus.
Also, wenn Du Katholik bist, ist das Deine Auferstehung. Hast Du schon bei Deiner Taufe als Baby bekommen. Sei gluecklich!
Und was den Millenarismus angeht, gibt's hier eine anschauliche Grafik: https://de.wikipedia.org/wiki/Millenaris...utsch).jpg
Ist alles ganz einfach  .
Zitat aus dem zugehoerigen Artikel zur Position der RKK dazu:
"Ab Mitte des 3. Jahrhunderts wurde der Chiliasmus auch innerhalb der katholischen Kirche bekämpft. Die Erwartung eines irdischen Gottesreiches wurde nun überflüssig, denn der katholischen Kirche ging es materiell zunehmend besser, und der politische Einfluss stieg. Dies interpretierte man als Zeichen, dass das Reich Gottes bereits begonnen habe. Man betonte die angebliche „Endlosigkeit“ des Reichs Christi und erklärte die gegenteilige – auch durch Paulus vertretene – Anschauung von einem befristeten (äonischen) Messiasreich offiziell zur Häresie."
Eine etwas aktuellere Position:
"Katholische Kirche, evangelisch-lutherische Kirchen und reformierte Kirchen allegorisieren und spiritualisieren heute jene Bibelstellen, die zur Begründung des Prämillenarismus herangezogen werden, und vertreten in der Praxis eine Mischung aus Postmillenarismus und Amillenarismus. Die Kongregation für die Glaubenslehre der römisch-katholischen Kirche wies 1944 den „gemäßigten Millenarismus“, wonach Jesus Christus vor dem Jüngsten Gericht sichtbar auf die Erde zurückkehren und dort herrschen werde, als nicht sicher lehrbar zurück."
Du lebst also schon im seligen Gottesreich.
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(22-12-2021, 12:00)Ulan schrieb: ... und vertreten in der Praxis eine Mischung aus Postmillenarismus und Amillenarismus. Die Kongregation für die Glaubenslehre der römisch-katholischen Kirche wies 1944 den „gemäßigten Millenarismus“, wonach Jesus Christus vor dem Jüngsten Gericht sichtbar auf die Erde zurückkehren und dort herrschen werde, als nicht sicher lehrbar zurück."
Hallo Ulan,
selbst Papst Benedikt XVI hat mir seinem Jesus-Buch zur Kritik und Skepsis aufgefordert.
Für mich kein Wunder, denn das beschränkte menschliche Bewusstsein kann das uns übergeordnete Bewusstsein nur im Bereich des Physischen "anzapfen" und dort korrekte, nachzurechnende Beweise auf den Tisch legen!
Aber, was nützt uns z.B. die "einfache" Tatsache, dass alle Innenwinkel eines Dreiecks die Summe von 180 Grad ergeben?
Was nützt uns zu wissen, dass z.B. der DNA-Faden wie eine Strickleiter aufgebaut ist? Das Rückgrat der Leiter besteht aus einem Zucker, der Desoxyribose, verbunden im Wechsel mit Phosphat. Die Sprossen dieser Leiter werden von vier organischen Basen gebildet: Adenin (A) und Thymin (T), Cytosin © und Guanin (G).
"Gott" lässt sich nicht in all seine Karten schauen, auch wenn den Forschern Teilwissen nicht verwehrt wird. Ich meine, aus gutem Grund, denn man sieht ja bereits, welche Katastrophen durch das Wissen über Atomkraft ausgelöst wurden - und wahrscheinlich noch werden, weil nicht nur die Entsorgung des "strahlenden" Abfalls nicht beherrscht wird
Wenn jetzt schon die Experten nach und nach raus lassen, dass wir in Zukunft nur noch mit Boostern nach 3 Monaten im Kampf gegen Corona-Viren über die Runden kommen, so mag einer daraus noch ganz andere Schlüsse ziehen!?
Gruß von Reklov
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(22-12-2021, 11:55)Urmilsch schrieb: Was der physische Tod am Ende eines Individuums, also das Zusammenspiel unzähliger Elementarteilchen überhaupt sein soll, erschließt sich mir nicht, denn weder gehen die Elementarteilchen, bzw. geht die Energie aus denen wir bestehen verloren, noch geht Information in diesem Universum verloren, also was genau sollte denn sterben und verloren gehen, wo uns alle wohl Information charakterisiert?
nun, daß sich dir so einiges nicht erschließt, ist bekannt
aber wo soll denn die information in meinem bewußtsein nach meinem tod noch abrufbar sein, wenn sie doch dir zufolge noch existiert?
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(22-12-2021, 15:43)Reklov schrieb: das beschränkte menschliche Bewusstsein kann das uns übergeordnete Bewusstsein nur im Bereich des Physischen "anzapfen" und dort korrekte, nachzurechnende Beweise auf den Tisch legen
nun, dein bewußtsein ist ja derart beschränkt, daß es noch nicht mal dazu in der lage ist - das demonstrierst du ja immer wieder, indem du naturwissenschaftliches wissen völlig verdreht und mißverständlich präsentierst
daß "im bereich des nichtphysischen", also "tranzendenten", wie du so gerne sagst, sowieso nichts greifbares anzuzapfen ist, ist ohnehin dein ständiges mantra
Zitat:Aber, was nützt uns z.B. die "einfache" Tatsache, dass alle Innenwinkel eines Dreiecks die Summe von 180 Grad ergeben?
Was nützt uns zu wissen, dass z.B. der DNA-Faden wie eine Strickleiter aufgebaut ist?
dir natürlich nichts. das aber hat gründe, die mit dreieck oder dna gar nichts zu tun haben. jegliches naturwissenschaftliche wissen nützt dir nichts, weil es perlen vor die sau geschmissen ist
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22-12-2021, 19:47 von Ulan.)
(22-12-2021, 15:43)Reklov schrieb: Aber, was nützt uns z.B. die "einfache" Tatsache, dass alle Innenwinkel eines Dreiecks die Summe von 180 Grad ergeben?
Wir koennen das benutzen, um die Position von Objekten zu berechnen, was ohne diese Information nicht moeglich waere.
(22-12-2021, 14:49)Reklov schrieb: Was nützt uns zu wissen, dass z.B. der DNA-Faden wie eine Strickleiter aufgebaut ist?
Wir koennen daraus sehen, wie der Code des Lebens funktioniert. Es ist der erste Schritt zum Verstaendnis, wie Information kodiert ist (die Abfolge der Sprossen) und wie diese multipliziert werden kann (die Sprossen in ihrer Komplementaritaet).
Beide Deine Beispiele haben also Anwendungen zur Folge, die sich aus dem Wissen der Information, deren "Nutzen" Du hier bezweifelst, ergeben.
(22-12-2021, 14:49)Reklov schrieb: "Gott" lässt sich nicht in all seine Karten schauen, auch wenn den Forschern Teilwissen nicht verwehrt wird. Ich meine, aus gutem Grund, denn man sieht ja bereits, welche Katastrophen durch das Wissen über Atomkraft ausgelöst wurden - und wahrscheinlich noch werden, weil nicht nur die Entsorgung des "strahlenden" Abfalls nicht beherrscht wird 
Wir wissen aber auch, dass die Sonne eine stehende Wasserstoffbombenexplosion ist, und dass das bedeutet, dass die Zeit des Universums bemessen ist.
(22-12-2021, 14:49)Reklov schrieb: Wenn jetzt schon die Experten nach und nach raus lassen, dass wir in Zukunft nur noch mit Boostern nach 3 Monaten im Kampf gegen Corona-Viren über die Runden kommen, so mag einer daraus noch ganz andere Schlüsse ziehen!?
Dass das Virus noch ein wenig laestiger als Influenza-Viren ist und schon fast so nervig wie Malaria?
Ja, mit solchen Fragen kann man natuerlich, wenn man sie bewusst vage laesst, seine eigenen Fantasien bedienen. Welche Art Virus SARS-Cov-2 ist, musste halt erst mal erforscht werden. So schnell wie bei diesem Virus ist uns das uebrigens noch nie gelungen, was auch zeigt, wie rasend schnell sich hier der wissenschaftliche Fortschritt entwickelt. Diese begleitende PCR waehrend der Evolution des Virus und die schnelle Entwicklung von mRNA-Impfstoffen sind Werkzeuge, die wir in dieser Form als Menschheit noch nie haben einsetzen koennen. Diese Impfgegnerschaft kommt ja nicht zuletzt aus der Ecke, die nicht begreift, dass unsere Massnahmen sehr gut wirken. Und ein solcher Erfolg hat das Problem, dass er weniger informierte Zeitgenossen die Massnahmen bezweifeln laesst, weil die versprochenen Leichenberge ausgeblieben sind.
Ich weiss, dass Du uns hier durch die Blume mal wieder nur erzaehlen moechtest, dass "jemand" (Dein Programmierer) uns dieses Virus aus einem bestimmten Grund geschickt hat (als "Strafe" fuer nicht naeher spezifizierte Grenzueberschreitungen). Aber solche Vorstellungen sind doch spaetestens seit Buechern wie Hiob oder Kohelet auf den Muellhaufen der Geschichte geworfen worden. Eine Lehre, die wir aus der Pandemie ziehen sollten, ist, dass wir auch heute immer noch nicht in der Lage sind, alle uns entgegenstehenden Widrigkeiten einfach so wegzustecken. Das sollte uns zum Beispiel beim Umgang mit Antibiotika zu denken geben.
Nur, was, bitteschoen, hat das alles mit der Lehre Jesu zu tun? Der befasste sich mit voellig anderen Fragen.
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(22-12-2021, 19:41)Ulan schrieb: Wir wissen aber auch, dass die Sonne eine stehende Wasserstoffbombenexplosion ist, und dass das bedeutet, dass die Zeit des Universums bemessen ist.
Eine interessante Frage
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Aber nicht in diesem Thread.
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23-12-2021, 23:51
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23-12-2021, 23:53 von Sinai.)
Die Lehre Jesu zu erkennen, ist schlichtweg unmöglich. Das versuchten Menschen seit 2000 Jahren
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(22-12-2021, 19:41)Ulan schrieb: Ich weiss, dass Du uns hier durch die Blume mal wieder nur erzaehlen moechtest, dass "jemand" (Dein Programmierer) uns dieses Virus aus einem bestimmten Grund geschickt hat (als "Strafe" fuer nicht naeher spezifizierte Grenzueberschreitungen). Aber solche Vorstellungen sind doch spaetestens seit Buechern wie Hiob oder Kohelet auf den Muellhaufen der Geschichte geworfen worden. Eine Lehre, die wir aus der Pandemie ziehen sollten, ist, dass wir auch heute immer noch nicht in der Lage sind, alle uns entgegenstehenden Widrigkeiten einfach so wegzustecken. Das sollte uns zum Beispiel beim Umgang mit Antibiotika zu denken geben.
Nur, was, bitteschoen, hat das alles mit der Lehre Jesu zu tun? Der befasste sich mit voellig anderen Fragen.
Hallo Ulan,
... es ist nicht nur "mein Programmierer", sondern derjenige, welcher auch Dein Dasein ermöglichte! Oder haben wir uns etwa selber "erschaffen"?
Eine göttliche Strafe gibt es nicht! Es folgen nur Konsequenzen auf unsere Aktionen! Heizen wir also das Erdklima weiterhin auf, steigt der Meeresspiegel - usw. Die "Grenzüberschreitungen" rächen sich auf ihre Weise - nämlich über eherne Naturgesetze!
Jesus befasste sich auch mit den Folgen der "Sünde" = falsches Handeln!, welche (als Konsequenz) zunächst den geistigen und dann den leiblichen Tod beschleunigen.
Gruß von Reklov
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(24-12-2021, 00:10)Reklov schrieb: ... es ist nicht nur "mein Programmierer"...
Ich sprach Dein persoenliches Bild von einem solchen an, das nicht meins ist, und das Du auch fuer Dinge bemuehst, fuer die er ueberfluessig ist.
Ansonsten bitte zurueck zum Thema. Hier im Thread wird ab jetzt alles geloescht, was nichts mit "Jesus als Lehrer" zu tun hat.
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24-12-2021, 08:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24-12-2021, 08:59 von Sinai.)
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Jesus als Lehrer
Jesus war leider ein Rassist
"Und Jesus ging von dort weg und zog sich in die Gegenden von Tyrus und Sidon zurück; und siehe, eine phönizische Frau, die aus jenem Gebiet herkam, schrie und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter ist schlimm besessen. Er aber antwortete ihr nicht ein Wort.
Und seine Jünger traten hinzu und baten ihn und sprachen: Entlass sie! Denn sie schreit hinter uns her. Er aber antwortete und sprach:
Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Sie aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!
Er antwortete und sprach: Es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden hinzuwerfen. Sie aber sprach: Ja, Herr; doch es essen ja auch die Hunde von den Krumen, die von dem Tisch ihrer Herren fallen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an." Matthäus 15:21
Ein krankes phönizisches Kind mit Hunden zu vergleichen, ist extrem rassistisch. So eine Äußerung würde heutigen Politikern das Genick brechen.
Stellt euch vor, ein deutscher Gesundheitsminister würde einem arabischen Flüchtlingskind die medizinische Behandlung verweigern und im Fernsehen im Hauptabendprogramm so einen Vergleich mit kleinen Hunden bringen.
Ein entsetzlicher Shitstorm, Parteiausschluß und am nächsten Tag wär er weg vom Fenster
Und dann die rassistische Frechheit mit der namentlichen Nennung der zwölf Stämme Israels in der Apokalypse !
Da stellt es doch jedem Antirassisten wie mir die Haare auf.
Die Stämme Juda, Ruben, Gad, Ascher, Naphtali, Manasse, Simeon, Levi, Issaschar, Sebulon, Joseph, Benjamin als neue Weltherrscher nach der Apokalypse.
Die Aufzählung ist nachzulesen in: Geheime Offenbarung 7:5
Allerdings kamen die 12 Apostel Jahre nach dem Wirken Jesu zur Erkenntnis, dass ihre Messiassekte einerseits im Judentum kein Interesse sondern Feindschaft hervorrief (Jesus wurde ja auf Wunsch der sadduzäischen Tempelpriesterschaft und der Pharisäer von den römischen Soldaten gekreuzigt) — andererseits ausgerechnet bei den Römern auf Liebe stieß!
Hatte nicht Pontius Pilatus gesagt "Ich sehe keine Schuld an diesem Mann!"
War nicht der römische Hauptmann Kornelius ein treuer Anhänger der Apostel — während Stephan vom jüdischen Mob gesteinigt wurde?
In Abweichung von der Doktrin Jesu entschieden die zwölf Apostel im Jahre 44, auch die Gojim (Heiden) zu missionieren.
Dies war das Apostelkonzil mit seiner Entscheidung zur Heidenmission
Das Christentum verwarf die rassistische Doktrin Jesu und ging neue Wege !
Mit Erfolg.
800 Jahre später wurde Karl der Große zum Kaiser gekrönt !
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25-12-2021, 11:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-12-2021, 11:37 von Helmuth.)
(24-12-2021, 08:55)Sinai schrieb: Jesus war leider ein Rassist
Mit solchen Ansagen darfst tu nicht erwarten, dass sich ein richtiger Christ mit dir ernsthaft weiter auseinandersetzen will. Die Meinung selbst kannst du haben, das steht dir frei, aber für mich gibt es so keine Gesprächsbasis.
Ich sage das nicht, weil ich ein religiöses Hascherl bin, der wehleidig und piestistisch sein Jesuslein verteidigt, wie wahrscheinlich Jesus selbst davon nicht sonderlich betroffen wäre. Ich könnte mir vorstellen, dass er darüber milde lächelt und den Kopf schüttelt, wie wenige verstehen, wofür er steht, was er gelehrt hatte und vor allem wozu er von Gott zu uns gesandt wurde.
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(07-12-2021, 22:01)Apollonios schrieb: Im Lauf der Zeit bin ich zu einer fundamentalen Kritik an der Rolle von Christus als Lehrmeister gelangt. Die möchte ich hier vortragen. Mich interessiert, wie Christen und Nichtchristen darauf reagieren. Es geht um folgende Punkte:
Christus lehrt: „Ein neu Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebet, wie ich euch geliebt habe“, und „Ebenso wichtig ist das zweite Gebot: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Das ist mir unbegreiflich. Die Liebe ist ein Phänomen, das spontan auftritt und vom menschlichen Willen weder erzeugt noch vernichtet werden kann. Liebe auf Befehl, als Gebot, ist Unsinn. Wie kann Christus die menschliche Natur derart verkennen, dass er das Verb „lieben“ in den Imperativ setzt? Wer das tut, versteht nichts von einem zentralen Teil der menschlichen Natur. Wie kann er dann als Lehrer auftreten?
Apollonius, ein sehr interessanter Beitrag, aber was nun das Gebot der Nächstenliebe betrifft, so setzt das vor allem voraus, dass Du Dich selbst liebst, denn den Nächsten sollst Du lieben wie Dich selbst. In der heutigen Zeit, wo so viele gerade junge Menschen sich das Leben nehmen, ist dies keine Selbstverständlichkeit.
Dass Liebe nun ein spontan auftretendes Phänomen sein soll kann ich so nicht nachempfinden. Liebe ist zu verstehen, wie im Gleichnis vom barmherzigen Samariter, der den geschundenen Menschen am Boden liegend sah und eine ganz rationale Entscheidung traf, nämlich ihm zu helfen. Meines Erachtens geht da Deine Kritik an Christus viel zu weit.
Nächstenliebe beginnt dort, wo man den andern so behandelt, wie man selbst behandelt werden möchte.
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(07-12-2021, 22:01)Apollonios schrieb: Christus sagt: „Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie?“ Das ist eine offensichtliche Unwahrheit. Die Wahrheit ist: Seit es Vögel gibt, verhungern sie massenhaft, und der Vater im Himmel rührt keinen Finger. Er ernährt sie keineswegs. Das biologische Gleichgewicht beruht gerade darauf, dass überschüssige Individuen verhungern, damit die Population stabil bleibt. Das ist ein Grundgesetz der Natur. Diese einfache Wahrheit kennt Christus offensichtlich nicht. Statt die Natur so zu beschreiben wie sie ist, stülpt er darüber ein Konzept vom nährenden Vater, das mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat. Dann fragt er rhetorisch: „Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie?“ Die Wahrheit ist: Auch die „viel kostbareren“ Menschen hungern und verhungern zu Millionen – immer schon und noch heute. Dass sie so ungeheuer kostbar sind, nützt ihnen dabei gar nichts. Dem fürsorglichen Vater im Himmel ist es egal. Er ernährt sie nicht. Christus fordert dazu auf, den Vorbild der Vögel zu folgen: „Darum sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt, um Nahrung und Kleidung!“ Wer diesem Rat folgt, wird bald zum Bettler – und verhungert dann oder lebt von der Barmherzigkeit derer, die dem Rat klugerweise nicht gefolgt sind. Der Rat, auf den angeblich ernährenden Vater zu vertrauen, ist verantwortungslos.
Jesus sagt nicht, dass Gott immer alle Vögel ernährt. Deshalb greift Deine Kritik nicht. Du verschliesst Dich der Aussage von diesem Gleichnis und wirfst Christus Unwissenheit vor.
Gott ist es auch nicht egal, wie Du vermutest, im Gegenteil. Er hat den Menschen den freien Willen gegeben, was ihn gegen die Tiere abgrenzt und er erwartet, dass die Menschen sich gegeseitig helfen. Gott sorgt dafür, dass genügend vorhanden ist, die gerechte Verteilung überlässt er den Menschen. Aufgrund der Geld- und Machtgier funktioniert aber die Verteilung nicht richtig und es ist verwerflich, daraus einen Vorwurf an Gott abzuleiten.
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