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(07-12-2021, 22:01)Apollonios schrieb: Christus will, dass die Menschen sich bekehren und fromm werden. Das will er mit aller Gewalt erzwingen, indem er sie mit furchtbaren Strafen im Jenseits bedroht. Typische Drohungen, hier gegen ganze Städte gerichtet: „Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wundertaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst, in Sack und Asche sitzend, Buße getan. Doch es wird Tyrus und Sidon beim Gericht erträglicher ergehen als euch. Und du, Kapernaum, wirst doch nicht etwa bis zum Himmel erhöht werden? Nein, bis zum Totenreich wirst du hinabgestoßen werden!“ Hier werden wüste Drohungen gegen ganze Stadtbevölkerungen ausgestoßen, die kollektiv bestraft werden sollen. Offensichtlich glaubt Christus, er könne Menschen „gut machen“, indem er härteste Bestrafung von Fehlverhalten ankündigt. Wenn man allen genug Angst einjagt, wird die Welt moralisch. Das ist Polizeistaatsdenken. Mit Ethik hat das nichts zu tun. Ethisches Verhalten besteht darin, das Richtige zu tun, weil man es als richtig erkannt hat. Nicht weil der liebevolle Vater im Himmel droht, einen in die Hölle zu werfen. Das hat Christus nicht gewusst. Seine Einschüchterungsversuche, all sein Drohen und Schimpfen haben nichts bewirkt – und falls sie doch etwas bewirkt haben, ist es ethisch belanglos. Von Ethik hatte Christus keine Ahnung, sonst hätte er nicht so reden können.
Hier verstehst Du etwas völlig falsch. Es wird doch lediglich erzählt, dass man Busse täte, wenn gewisse ereignisse sich ereignet hätten. Und was ist denn in Kapernaum geschehen? Das ist doch die Schlüsselfrage?
Christus hat die Welt erlöst, wovon Du vermutlich keine Kenntnis hast. Aber ihm hier Unwissenheit vorzuwerfen ist wie der Splitter im Auge des Nächsten.
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(07-12-2021, 22:01)Apollonios schrieb: Besonders gern beschreibt Christus die künftigen Höllenstrafen – ein Thema, das ihn offenbar faszinierte. Schönstes Beispiel: Lukas 16,19-31. Christus selbst will am Jüngsten Gericht als Richter auftreten und dann den Verdammten sagen: „Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!“ Mit seiner Phantasievorstellung von der Hölle offenbart er einen wichtigen Aspekt seiner Persönlichkeit. Unter der Oberfläche des überaus sanftmütigen, universell liebenden Menschenfreunds brodelte in der Tiefe der Seele eine andere Gefühlswelt: abgrundtiefer Hass auf die Unfrommen, die Verstockten, Unfolgsamen, verbunden mit starken eindeutig sadistischen Regungen, die in Lukas 16,19-31 besonders deutlich ans Licht treten. Nur ein Sadist kann ein solches Höllenkonzept ersinnen und seine Umwelt damit bedrohen. Der verborgene Sadismus ist die Kompensation der äußerlichen Sanftmut. Hier verstehst Du etwas völlig falsch. Lukas 16,19-31 ist das Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus. Das hat nichts mit dem folgenden Zitat Mt 25,41 zu tun. Aber auch hier ist es ein Gleichnis. Jesus schildert zuerst, wie jene, die dem Nächsten den Hunger stillen, (Nächstenliebe, siehe oben), ihn kleiden, .... die Voraussetzungen für den Eingang ins Himmelreich erfüllen.
Wie oft hat Jesus vom Vater der Lüge, Satan, und dem Reich der Finsternis gesprochen und Du sagst einfach so leichthin, die Hölle sei eine Phantasievorstellung. Du glaubst allen Ernstes, der Sohn Gottes hätte sein herrliches Reich verlassen um in diesem Jammertal eine Inkarnation auf sich zu nehmen und sich dermassen von den Menschen quälen zu lassen, weil er sie abgrundtief hasst? Du ziehst es vor an der Weisheit Gottes und Christi zu zweifeln denn an Deiner Interpretation der Bibel.
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(07-12-2021, 22:01)Apollonio schrieb: Christus lehrt: „Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen.“ Das ist eine Aufforderung zu spirituellem Kapitalismus. Jeder Kapitalist will sein Kapital optimal mehren – der eine sammelt Immobilien, der andere Aktien, der dritte Gold und der vierte „Schätze im Himmel“. Christus tritt hier als Anlageberater auf und verspricht den Anlegern, dass die Schätze im Himmel den sichersten und höchsten Profit abwerfen. Das hat mit Ethik, mit „gut sein“ überhaupt nichts zu tun. Es ist ein Spekulationsgeschäft. Christus scheint das nicht einmal zu merken. Wiederum zeigt sich: Von Ethik hat er keine Ahnung. Wieso bezeichnest Du den Rat Christi, den er den Menschen gibt, als Spekulation? Irdische Güter können nun Mal nicht ins Jenseits mitgenommen werden. Sehr wohl aber himmlische Güter, Tugenden wie Nächstenliebe, Wohlwollen, Güte, Treue, Sanftmut ...
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-12-2021, 12:37 von Ulan.)
(25-12-2021, 11:33)Helmuth schrieb: (24-12-2021, 08:55)Sinai schrieb: Jesus war leider ein Rassist
Mit solchen Ansagen darfst tu nicht erwarten, dass sich ein richtiger Christ mit dir ernsthaft weiter auseinandersetzen will. Die Meinung selbst kannst du haben, das steht dir frei, aber für mich gibt es so keine Gesprächsbasis.
Das geht auch Nichtchristen nicht anders mit der Aussage. Mit Rassismus kann das Beispiel nichts zu tun haben. Phoenizier und Israeliten waren beides kanaanaeische Voelker mit einem gemeinsamen Ursprung und Sprachen, die sich so gut wie nicht unterschieden, bevor fast jedermann in der Gegend anfing Aramaeisch oder Griechisch zu sprechen. "Rassismus" ist also in dem Zusammenhang ein absurder Vorwurf. Das ist "gute", alte religioese Intoleranz, wie sie die Bibel lehrt.
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(07-12-2021, 22:01)Apollonios schrieb: Christus beschreibt die von ihm ersonnene bevorstehende Weltkatastrophe. Dann wird, verkündet er, „die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen.“ Hier geht es mir nicht um die Nebensächlichkeit, dass das Bild der vom Himmel fallenden Sterne wenig astronomisches Verständnis zeigt. Es geht um die große Frage: Wann wird das geschehen? Christus legt sich zwar nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt fest, setzt aber einen klaren zeitlichen Rahmen: „Diese Generation wird nicht vergehen, bis dieses alles geschehen sein wird.“ Noch zu Lebzeiten seiner Zeitgenossen wird also die Weltkatastrophe eintreten und er, Christus, glorreich wiederkehren. Ein klarer Irrtum, wie man zwei Jahrtausende später weiß. Ist das schlimm? Nein. Irren ist menschlich, unzählige Prognosen erweisen sich als falsch. Schlimm ist aber folgendes: Christus hat seine Vermutung, seine Vision, seine Wunschvorstellung als gesicherte Tatsache ausgegeben. Das war unredlich. Er konnte oder wollte nicht zwischen Mutmaßungen und Tatsachen unterscheiden.
Meine Bilanz: Christus verkannte die menschliche Natur, die biologische Natur und das Wesen der Ethik, und er hielt Wunschträume für Tatsachen. Das disqualifiziert ihn als Lehrer. Wer das anders sieht, möge begründet widersprechen.
Es gibt eine Stelle in der Bibel, wo beschrieben wird, wie der dritte Teil der Sterne vom Himmel fallen oder gefallen sind. Und die Sonne hat sich sehr wohl bei seinem Toid ak Kreuz verfinstert. Dies wurde von der damaligen Generation durchaus auch zur Kenntnis genommen. Allerdings - wie kommst Du darauf, dass dies eine Weltkatastrophe sein soll?
Jesus Christus ist doch glorreich wieder auferstanden! Die Christen beten doich heute noch im Glaubensbekenntnis: "... abgestiegen in die Hölle (heute: ins Reich der Toten), am 3. Tage wieder auferstanden von den Toten ..." Vielleicht hast Du das schon Mal gehört.
Christus hatte einen Auftrag, eine Aufgabe auf Erden. Aber er hatte das Problem, dass das Denken der damaligen Menschen einfach nicht dazu reichte, zu verstehen, wer er war oder was sein Auftrag war oder nur schon sich ein geistiges Reich Gottes vorzustellen.
Wir haben heute die Möglichkeit,daraus zu schliessen, wie Du es tust, er hätte von tuten und blasen keine Ahnung gehabt oder aber, wir können mühsam aus den Überlieferungen die Wahrheit herauszufiltern versuchen.
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(25-12-2021, 11:33)Helmuth schrieb: (24-12-2021, 08:55)Sinai schrieb: Jesus war leider ein Rassist
Mit solchen Ansagen darfst tu nicht erwarten, dass sich ein richtiger Christ mit dir ernsthaft weiter auseinandersetzen will.
Weil Du mit Deiner Weisheit am Ende bist.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-12-2021, 13:35 von Sinai.)
Gehen wir zurüch zu Beitrag #1
(07-12-2021, 22:01)Apollonios schrieb: Typische Drohungen, hier gegen ganze Städte gerichtet: „Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! . . . “
Hier werden wüste Drohungen gegen ganze Stadtbevölkerungen ausgestoßen, die kollektiv bestraft werden sollen.
Das disqualifiziert ihn als Lehrer.
Das stimmt leider!
Das kleine Jesulein wie wir es zu Weihnachten verehren, war sehr lieb.
Aber dann als Erwachsener entwickelte sich Jesus zum Hassprediger
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-12-2021, 13:40 von Sinai.)
Ich denke, die Kirche hat es gut gemacht, eine rote Linie zum Urchristentum zu ziehen und das Bibelverbot zu verhängen !
Unverzeihlich, dass Luther und Co damit begannen, das rassistische und menschenverachtende Zeug in europäische Landessprachen zu übersetzen.
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25-12-2021, 13:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-12-2021, 13:48 von Ulan.)
(25-12-2021, 13:37)Sinai schrieb: Ich denke, die Kirche hat es gut gemacht, eine rote Linie zum Urchristentum zu ziehen und das Bibelverbot zu verhängen !
Unverzeihlich, dass Luther und Co damit begannen, das rassistische und menschenverachtende Zeug in europäische Landessprachen zu übersetzen.
Du musst nicht immer wieder diese falsche Behauptung aufstellen, obwohl die schon x-mal richtig gestellt wurde. Es gab auch vor Luther sehr beliebte Bibelausgaben auf Deutsch. Das kam mit dem Buchdruck und liess sich nicht mehr aufhalten.
Da kannst Du gleich damit kommen, man sollte den Menschen das Lesen und Schreiben verbieten.
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Ich schrieb ja Luther und Co
Damit sind alle Revoluzzer abgedeckt, beginnend bei Jan Hus und seinen hussitischen selbsternannten "Gotteskriegern", die ihren Stützpunkt Tabor nannten
(Die verheerenden Taboriten)
Fest steht, dass die Bibel viel Unglück brachte
Ein wahrer Christ muß sich und die Seinen von dieser bösartigen Winkelschreiberei befreien
Klar sind einzelne Passagen sehr wertvoll: Du sollst Vater und Mutter ehren
Die Schöpfungsgeschichte, die vermutlich aus dem Gigamesch-Epos stammt
Dass aber das rassistische Zeug verbrannt wurde, war eh gut. Mit den Büchern anfangen!
Die brennen besser als Ideen. Das ist ein langwieriger Prozeß der Umerziehung
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-12-2021, 14:05 von Ulan.)
Nee, das waren einfach Lehrer oder Buchdrucker, die das rausbrachten. Da immer mehr Menschen lesen und schreiben konnten, war da ein Markt fuer deutschsprachige Bibeln, also wurden deutschsprachige Bibeln hergestellt und verkauft. Vor Luther gab es schon 18 verschiedene gedruckte, deutschsprachige Bibelausgaben, die erste davon 1466. Die Macht der Kirche war damals ja auch schon in vielen Gegenden am schwinden.
Und Unglueck? Als ob die Bibel das nicht davor unter anderem auch schon gebracht haette. Aber irgendwie hast Du's anscheinend mit Matthaeus 5, 3.
Aber mal ehrlich, was soll das jetzt? Schlaegt hier der Weihnachtskoller zu? Wieso musst Du in einem Thread den biblischen Literalismus verteidigen, waehrend Du im naechsten die Verbrennung dieses Buches forderst? Zuviel Gluehwein?
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25-12-2021, 14:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-12-2021, 14:09 von Sinai.)
(25-12-2021, 13:55)Ulan schrieb: Wieso musst Du in einem Thread den biblischen Literalismus verteidigen, waehrend Du im naechsten die Verbrennung dieses Buches forderst?
Warum mußt Du in einem Thread die göttliche Herkunft der Bibel in Frage stellen, während Du im nächsten Thread die Verbreitung der Bibel in Landessprache begrüßt ?
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25-12-2021, 14:17
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-12-2021, 14:19 von Ulan.)
Also bist Du nicht gewillt zu antworten?
Und wo, bitteschoen, habe ich die "Verbreitung der Bibel in Landessprache begruesst"? Ich habe lediglich festgestellt, dass in den wenigen Jahren nach der Erfindung des Buchdrucks und bevor Luther seine Bibeluebersetzung fertigte, schon 18 deutschsprachige Bibeluebersetzungen erstellt und oeffentlich verkauft wurden. Fakt. Das war schlicht unvermeidlich.
Ich halte aber auch Deine Ansicht fuer falsch, dass man Menschen unbedingt dumm halten muesste.
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(25-12-2021, 14:17)Ulan schrieb: Ich halte aber auch Deine Ansicht fuer falsch, dass man Menschen unbedingt dumm halten muesste.
Ich glaube zu verstehen, was Du meinst.
Du meinst, dass durch das Bibelverbot die Menschen in der Dummheit gehalten wurden
Konform wird Dich sehr loben nun
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25-12-2021, 15:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-12-2021, 15:49 von Helmuth.)
Mir gefällt diese Aussage Jesu:
Darum ist jeder Schriftgelehrte, der im Reich der Himmel unterrichtet ist, gleich einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorbringt.
Mt 13,52 (ELB-CSV)
Damit zeigt Jesus an, dass die Gabe etwas zu lehren nicht ihm allein gilt, was ja an sich ohnehin verständlich sein sollte. Aber ich meine, dass sie in seinem Sinne auch weitergegeben wird.
Jesus hatte eine Gabe Gleichnisse für seine Lehre zu benutzen, und dazu griff er auch auf das AT zurück. So holte er das Alte aus seinem Schatz hervor, um es nun in einem neuen Licht seiner Generation zu predigen.
Darin übe ich mich auch. Er wird dazu immer mein Vorbild sein.
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