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Gottes Gerechtigkeit
#1
Hallo, ich habe zur Zeit eine Frage die mich zur Zeit sehr beschäftigt:

Wie sieht es aus mit Gottes Gerechtigkeit ? ->
1.Was ist mit denen die das Evangelium nie gehört haben ?
2.Bsp:( Was ist mit einem 15 Jährigen, der die Wahrheit der Bibel noch nicht kennengelernt hat, und dann plötzlich für sein ganzes Leben geistig behindert wird ?
3.Was ist mit z.b. Buddhisten die niemals von der Bibel gehört haben, und nur irgendwelche anderen Götter verehrt haben ?
4.Was ist mit den guten Menschen, die nur gute Absichten haben, aber letzlendlich doch in die ewige Hölle kommen ?

Halbwegs konnte ich die Antworten schon bekommen, aber noch lange nicht mit ich mit den Antworten zufrieden.
Vielleicht hat jemand die Gabe, diese Fragen mit Weisheit zubeantworten ?
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#2
Micha schrieb:Vielleicht hat jemand die Gabe, diese Fragen mit Weisheit zubeantworten ?
Vielleicht ist es noch sinnvoller,
sich der Frage mit der Bibel zu nähern.
Ich schlage da z.B. das 2. Kapitel des Römerbriefes vor,
in dem Paulus schön zeigt, dass es nicht auf Formalitäten und Zugehörigkeiten zu Gruppen ankommt, sondern auf die Taten im Sinne Gottes, so dass die Defizite, die du in deinem Beitrag aufzählst recht zweitrangig sind und Gott jeden nach seinen Möglichkeiten beurteilt:

11 Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott. 12 Alle, die ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verlorengehen; und alle, die unter dem Gesetz gesündigt haben, werden durchs Gesetz verurteilt werden.
13 Denn vor Gott sind nicht gerecht, die das Gesetz hören, sondern die das Gesetz tun, werden gerecht sein. 14 Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz fordert, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
15 Sie beweisen damit, daß in ihr Herz geschrieben ist, was das Gesetz fordert,
zumal ihr Gewissen es ihnen bezeugt, dazu auch die Gedanken, die einander anklagen oder auch entschuldigen, 16 an dem Tag, an dem Gott das Verborgene der Menschen durch Christus Jesus richten wird, wie es mein Evangelium bezeugt.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#3
Wie kann jemand, der die Bibel nicht kennt, nach Gottes Prinzipien Handeln ?
Klar ist doch, das man nur durch Jesus Glauben kann, der er Weg, Wahrheit und Leben ist. Wie können dann Menschen, die nach dem mosaischen Gesetz leben, aber Jesus nicht kennen, dann erretet werden ? Ich habe ja jetzt konkrete Fälle genannt, die eigentlich immer noch schwer zubeantworten sind.
Klar ist, das jeder der glaubt und danach handelt gerettet wird. Klar ist auch der das Gesetz und Evangelium kennt, oder jedenfalls davon gehört hat, nicht annimmt, des Todes ist. Aber Was ist mit den Grenzfällen ? Können wir das wissen ? Oder bleibt es allein nur Gott verborgen ? Man kann sich doch nach dem bio. Tod auch nicht mehr entscheiden, auch wenn man nie was von Jesus gehört hat...
oder: Klar in Römer 1,19 steht, das man an der Natur erkennen kann, das Gott der Schöpfer ist. Gott offenbart sich jedem Heiden, jedem der nichts von Gott gehört hat. Aber wie kann er merken, das es gerade Gott und Jesus ist ? Warum nicht sein Gott in seiner momentanen Religion, warum nicht irgendjemand anders ? Ich glaube nicht, das man alleine aus der Natur rausfinden kann, das gerade Gott der Schöpfer ist. Wer will das wissen ohne die heilige Schrift ? Ich bin Christ, weil ich die Bibel kenne, weil ich sie lesen darf und weil ich viele Mitchristen habe, die das auch sind. In anderen Kulturen ist es demnach viel schwerer Christ zuwerden.
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#4
Das hier ist mein erster Post also
->
Hallo erstmal alle zusammen,

Nun ich denke du solltest bei deiner Frage beachten das Gott die Liebe ist.
Er wird niemanden verbannen weil er einer anderen Religion angehöhrt, und deshalb ihm nicht in soweit gerecht werden konnte. Aus Liebe entsteht auch Gerechtigkeit und Nachsicht. Gott wird jeden am Tag des Jüngsten Gerichts nach dem Richten, was er hätte tun können und was ihm Möglich gewessen währe.

Auserdem ist Wichtig zu sehen, das der Tod nicht das ende aller entscheidungen ist sondern nur die Trennung des Geistes und der Seele vom Körper. Wie das Jehnseits aussieht weis keiner, aber auch dort wird es noch möglichkeiten geben Gott gerecht zu werden soweit es einem Menschen möglich ist. Auch dort wird es eine existenz geben und eine warnehmung mit der man dann vieleicht sogar mehr sehen kann als wir es auf dieser Erde in unserer jetztigen Gestallt können.

Der Tod wird niemanden richten, einzig und allein Gott und ich glaube nicht, das es nach dem Tod keine möglichkeit mehr gibt noch etwas an seinem Seelenzustandt zu ändern. Gott wird keinen einzigen guten Menschen zur Hölle schicken.

Das hier ist jetzt natürlich keine endgültige Antwort sondern nur ein Denkanreiz.
Ich hoffe ich haben jetzt nichts falsches gemacht oder so, wenn doch, bitte weist mich darauf hin, es tut mir dann leid.

Hoffe ich konnte weiterhelfen

Schönen Grüß -> Die Stimme der Nacht <-
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#5
Micha schrieb:Klar ist doch, das man nur durch Jesus Glauben kann, der er Weg, Wahrheit und Leben ist. Wie können dann Menschen, die nach dem mosaischen Gesetz leben, aber Jesus nicht kennen, dann erretet werden ?
Klar ist, dass nichts so klar super einwegig ist. Gottes Sein und Handeln bleibt IMMER Ausdruck SEINER Souverainität und UNS Menschen ein Geheimnis, nicht umfassend verstehbar und nie prognostizierbar. Aber wir dürfen Gott VERTRAUEN, dass er Seine Zuwendung ALLEN Menschen zukommen lässt, dass niemand sich ein Extra-Verdienstkonto bei IHM verdienen, erdienen, erdienern oder sonstwie ergattern kann ....

Bei Joh 14,6f ist es auch nicht gar so simpel, wie das Haudrauf-Ideologen gern hätten. Es bleibt Gottes Sache mit den Wegen und Sonderwegen ...

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#6
Eine pauschale Antwort gibt es dafür leider nicht.

Wenn man der Bibel glauben schenken mag - und das ist ja immerhin die Grundlage für das Christentum - dann hat Gott zu damaliger Zeit Propheten augesandt und/oder sein Volk selbst darauf hingewiesen, Änderungen vorzunehmen. Das Volk Israel ist das beste Beispiel. Ständig anderen Göttern gedient, was Gott nicht gut hieß. Er hat definitiv Unterschiede gemacht und es ging nicht nur um Handlungsweisen, sondern in Bezug auf Ehebruch sagte Jesus:
Ihr habt gehört, daß gesagt ist (2. Mose 20,14): «Du sollst nicht ehebrechen.» 28Ich aber sage euch: aWer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. Matth. 5,27
Eine Tat ist vor Gott also ebensowenig oder viel aussagekräftig, wie es Rückschlüsse auf die Herzenseinstellung gibt. Und das kann nur Gott beurteilen.


Von daher muss es ja schon einen Weg geben. Welcher das ist, kann ich nicht genau sagen, aber Gott wird wohl entsprechend danach richten, wie man gehandelt hat und ob er sein äußerstes getan hat um für sich den richtigen Weg zu finden.
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#7
Binanentheoretiker schrieb:hat definitiv Unterschiede gemacht und es ging nicht nur um Handlungsweisen, sondern in Bezug auf Ehebruch sagte Jesus:
Ihr habt gehört, daß gesagt ist (2. Mose 20,14): «Du sollst nicht ehebrechen.» 28Ich aber sage euch: aWer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. Matth. 5,27.

Nee, das muss DICH wohl enttäuschen, es gibt diesen von Dir heiß ersehnten Patentweg für alles und alle Zeiten NICHT, nicht mal mit der Bibel in der Hand und steinbruchhaft Bruchstücke daraus zitiert. Bibel ist unsere relativ verlässlichste Quelle für jüdisch -christliche religiöse Überlegungen, aber sie bleibt kritikwürdig und kritikbedürftig -- und damit anfällig für UNSERE Fehldeutungen.

Der o.a. untimative Ehebruchsspruch ist eine utopische Überschärfung, der NIEMAND gerecht werden kann - wohl eher als Diskussionsimpuls gedacht als als Handlungsanweisung für besonders superfromm sein wollende Christen. UND: Dieser Spruch ist zumindest anch der Überlieferung der Evangelisten von Juden an Juden gegangen. Da war klar, dass unter dem Strich eben doch nur die Tat zählt und nicht flüchtige Hirngespinste eines Augenblicks.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#8
hallo,

das mit dem Buddhismus: ich denke, dass Gott die anderen Religionen vielleicht auch akzeptieren wird, wenn diese Menschen nicht christlich erzogen wurden, denn auch wenn sie mehrere Götter haben, wenn sie beten, dann wird Gott sie bestimm (er)hören. Und ich denke, dass buddhisten sowieso viel mehr machen für ihren Glauben, für Gott, als wir Christen.
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#9
Ein kleiner Einwurf an Besserwisser: Für Buddhisten haben Gott oder Götter keine Bedeutung.
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#10
Achso,

an wen glauben die denn dann? Oder an was glauben die? Wenn die an keinen Gott glauben, dann ist das doch keine richtige Religion, oder?
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#11
Hallo "Besserwisser"!

Im Bereich Buddhismus wurde die Frage besprochen:

Glauben Buddhisten an einen Gott

Im Zweifelsfalle ist die Frage dort oder dort unter anderem Thema zu besprechen, es verläßt doch schon die Frage die in diesem Thema besprochen wurde.

Gruß´
Gerhard
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#12
Micha schrieb:Wie sieht es aus mit Gottes Gerechtigkeit ? ->

Mal eine Frage zur Frage:

Wenn es eine Gerechtigkeit Gottes gibt, gibt es dann auch eine Ungerechtigkeit? Oder mit anderen Worten: Was gerecht ist, das ist ein Bewertungsmaßstab des Handelns. Da Gott aber - sei es als existentes, selbstständig agierendes Wesen oder als in sich geschlossenes System - den Anspurch erhebt, vollkommen zu sein, kann es da einen Bewertungsmaßstab des Handelns geben? Wenn also die Maxime gilt, Gott ist vollkommen, dann stellt sich die Frage nach einer Gerechtigkeit (und implizit damit nach der Ungerechtigkeit) Gottes doch gar nicht.

Liege ich da falsch?

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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#13
ich glaube, dass sich Gott die Frage nach der Gerechtigkeit gefallen lassen MÜSSEN wird.
Er wird sich immer mit dem konfrontiert sehen, dass ihm Leute aufrufen, die nach Gerechtigkeit sinnen.
Ich denke, dass er die Gerechtigkeit insofern erfüllt, da es Wiedergeburt gibt. Hier gibt es kein Entrinnen.

Obwohl ich es finde, dass er selber schuld ist. Auf der einen Seite ist er nicht unerheblich mitverantwortlich, dass es auf der Welt so zugeht. er hätte ja auch jeden Menschen auf eine einsamme insel geboren lassen können, und dann mit jedem einzelnen Menschen solange konversieren , bis er in den HImmel kommt.

Aber uns so irrezuführen, finde ich nicht nett.

ps: es geht finde ich gar nicht um Gerechtigkeit im sinne von "wie du mir so ich dir". Was hat eine Frau in Ex-Jogoslawien davon, wenn ihr "vergewaltiger" in irgend einem nächsten leben auch vergewaltigt wird ->
NICHTS !


Ich denke mir, dass gott eventuel gut daran täte, wenn er die Latten für uns menschen nicht so hoch ansetzen würde. D.h. es gibt Leute die können nicht mal atmen. Die werden im Krieg geboren, dort misshandelt, lernen nur negative seiten kennen, haben Angst, misshandeln weiter weil sie nichs anderes kennengelernt haben,.......

Da stellt sich mir ehrlich die Frage , ob Gott nicht ein bisschen zuviel von uns abverlangt.




Moski schrieb:
Micha schrieb:Wie sieht es aus mit Gottes Gerechtigkeit ? ->

Mal eine Frage zur Frage:

Wenn es eine Gerechtigkeit Gottes gibt, gibt es dann auch eine Ungerechtigkeit? Oder mit anderen Worten: Was gerecht ist, das ist ein Bewertungsmaßstab des Handelns. Da Gott aber - sei es als existentes, selbstständig agierendes Wesen oder als in sich geschlossenes System - den Anspurch erhebt, vollkommen zu sein, kann es da einen Bewertungsmaßstab des Handelns geben? Wenn also die Maxime gilt, Gott ist vollkommen, dann stellt sich die Frage nach einer Gerechtigkeit (und implizit damit nach der Ungerechtigkeit) Gottes doch gar nicht.

Liege ich da falsch?

Grüße
Moski
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#14
noch einen NAchsatz:

Gerechtigkeit hat für mich eine etwas andere Bedeutung.

Nehmen wir mal an es gibt EINEN Zufall. Dann ist Gott deshalb ungerecht, weil er einem Menschen sachen aussetzt die er eigentlich weder verdient noch herbeigerufen hat. Das würde bedeuten, dass er jetzt schon ungerecht ist. Wenn z.B. eine Frau in einem Leben misshandelt wird und ihr Täter in einem nächsten Leben auch das gleiche Schicksal widerfährt, dann ist das zwar ein tropfen auf den Heißen Stein, aber die eigentliche Ungerechtigkeit, (die Frau die Misshandelt wurde) die ist damit nicht weggemacht.
Bei mir setzt hier der Gerechtigkeitsbegriff an.

Nehmen wir mal an es gibt KEINEN ZUFALL. Das würde dann bedeuten, dass ssowohl die Frau ihre Misshandlung angezogen hat (entweder durch ihre einstellung, gedanken, ... oder durch wirkliche Taten aus früheren Leben)

Wenn es keinen Zufall gibt, dann wird sich Gott meiner meinung nach die Frage nach "Gerechtigkeit" stellen müssen. Es gibt soviele Schicksale die böses hervorbringen, nur aufgrund der Tatsache, dass ihr leben selbst von bösen Schicksalen heimgesucht wird. Ich meine: Gadafis Sohn ist eben Gadafis Sohn und Husseins Sohn ist auch Husseins Sohn. Was ich mich errinnere war husseins sohn nicht gerade dass, was die Mütter als Lieblingschwiegersohn ansehen. Jetzt könnte man sagen: "der sohn hat solche Erziehung und Misshandlungen vom Vater verdient, evt. aus karmischen bedingungen" Aber andererseits könnte man sich die Frage stellen: Was wäre wenn der gleiche Sohn nicht den Vater gehabt hätte, wäre er auch das was er war ?

AUf den Punkt gebracht:

GERECHTIGKEIT ist für mich , wenn Leute überhaupt nur Schicksale und Ereignisse bekommen, die sie sich selbst eingebrockt haben. Und nicht, wenn handlungen , gedanken, einstellungen ,.......im Leben A in einem in anderen Leben auch ihren niederschlage finden.
Da sollte sich Gott mal die Frage stellen - falls es einen Zufall gibt.

Falls es keinen Zufall gibt, stellt sich die Frage nach dem Anfang. Irgendjemand muß ja mit Karmischen Handlungen anfangen. Alle ist ja karmische Handlung. und die ersten Menschen hätten demnach nichts verdient, weil sie ja noch kein karma gesetzt haben. Das ist wie die Henne und das Ei. Wenn jemand in einem leben vergewaltigt wurde, dann wurde er ja vergewaltigt, weil er ja auch schon vergewaltigt hatt, aber irgendjemand muß den Anfang machen, da irgendjemand ja anfangen muß , ohne das eine Handlung vorausgeht oder ein Karma ??
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#15
adagio schrieb:AUf den Punkt gebracht:

GERECHTIGKEIT ist für mich , wenn Leute überhaupt nur Schicksale und Ereignisse bekommen, die sie sich selbst eingebrockt haben.

Gerechtigkeit ist zu allererst ein moralischer Wertmaßstab. Eine Gerechtigkeit Gottes wäre ein Wertmaßstab, der an das Handeln Gottes angelegt wird. Dies ist gemäß der Definition des Begriffes "Gott" schon mal gar nicht zulässig. Gott, als universeller, in sich perfekter Begriff, kann keine Moral kennen, da Moral Zeitströmungen unterworfen ist. Bei den Taten Gottes gibt es keine Unterscheidung zwischen gut und schlecht bzw. zwischen gerecht und ungerecht. Kein Mensch wird also von Gott gerecht oder ungerecht behandelt - eine solche Bewertung findet nur statt durch die Unvollkommenheit des Menschen in der mangelnden Erkenntnis der göttlichen Taten.

Um deinen Begriff aufzunehmen ...

Auf den Punkt gebracht: Gott ist perfekt. Ein perfektes System kennt keine Defekte, weder im Tun noch in der Bewertung. Jedes Bewerten eines perfektes Systems bedeutet Zweifel an der Perfektion Gottes. Ein Zweifel an der Perfektion Gottes bedeutet aber, diesem System die Göttlichkeit zu nehmen.

Oder mit anderen Worten ausgedrückt: Wer bei Gott nach Gerechtigkeit sucht, leugnet die Existenz Gottes.


adagio schrieb:Da sollte sich Gott mal die Frage stellen - falls es einen Zufall gibt.

Gott stellt sich keine Fragen. Warum soll jemand, der in völliger Perfektion existiert, sich selbst in Frage stellen? Das Hinterfragen der eigenen Position widerspricht völlig der Gottesdefinition.

Ein Ratschlag: Befass dich mal mit dem Theodizee-Diskurs von Epikur

These 1:
Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,


Ein Gott, der schwach ist, ist kein Gott.

These 2:
oder er kann es und will es nicht:
dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,


Gott könnte das Böse tilgen, tut es aber nicht, dann ist er gegenüber den Menschen heimtückisch - eine negative Eigenschaft, die ein Gott laut Begriffsdefinition nicht haben kann

These 3:
oder er will es nicht und kann es nicht:
dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,


Eine Zusammenfassung der Thesen 1 und 2, was Gott in seiner Göttlichkeit disqualifiziert

These 4:
oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?


Eine bis heute nicht zu beantwortende Frage. Allein die Menschen sehen in der Existenz des Bösen auf der Welt (und dass ihnen Böses widerfährt) eine Ungerechtigkeit im Handeln Gottes. Genau das aber ist, wie oben bereits ausgeführt, die Leugnung der Existenz Gottes. Oder zumindest der Mangel an Erkenntnisfähigkeit der Eigenschaften Gottes. Das erste nennt man Atheismus, das zweite Agnostizismus.

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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