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20-08-2025, 17:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-08-2025, 17:38 von Sinai.)
Die Archäologie war bislang nicht in der Lage, die Existenz der Städte Sodom und Gomorrah nachzuweisen
Daraus kann man ableiten,
dass die Städte Sodom und Gomorrah nie existierten,
dass die Archäologie unfähig ist,
dass sich die Erde zu einem Spalt öffnete und die Städte Sodom und Gomorrah verschluckte
Man denke auch an die sink holes oder Sinkholes in Karstgebieten
Überall auf der Welt (z. B. in Florida, Mexiko, China) verschwinden ganze Siedlungen plötzlich in Kratern, wenn der Untergrund aus Kalkstein oder Salz angegriffen wird.
Städte waren vor Jahrtausenden noch kleiner als heute
Schwefel und Salz wurden in der altsemitischen Begriffswelt manchmal synonym verwendet
Manche vermuten, dass Gasexplosionen oder Asphaltvorkommen am Toten Meer auftraten. Asphalt stammt ja wirklich von dort. Und unterirdische Erdgasvorkommen sind im Nahen Osten bekanntlich nicht selten
Das Tote Meer liegt in einer tektonischen Senke. Unter der Erdkruste lagern Öl-, Gas- und Bitumenvorkommen, die durch geologische Prozesse (Druck, Hitze, Zersetzung organischer Stoffe) zu zähflüssigem Asphalt geworden sind. (Asphalt wurde übrigens schon in uralten Zeiten zum Abdichten von Booten verwendet)
Was aus der Bibel nicht hervorgeht:
Aus dem Stadtnamen Sodom ist die Krankheit der Sodomie abgeleitet; aber was war mit der zweiten Stadt namens Gomorrah - was war dort los?
Mögliche Standorte von Sodom und Gomorrha
Alle drei in Jordanien:
Bab edh-Dhra
Südwestlich des Toten Meeres in Jordanien
Frühe Bronzezeit
Funde: Massive Stadtmauern, ein großes Tor, Wohnhäuser und ein Friedhof mit Tausenden von Gräbern
Zerstörung: Hinweise auf eine plötzliche Zerstörung durch Feuer, was mit der biblischen Beschreibung von Feuer und Schwefel übereinstimmt
Numeira
In der Nähe von Bab edh-Dhra
Frühe Bronzezeit
Funde: Ähnliche Strukturen wie in Bab edh-Dhra, jedoch in kleinerem Maßstab
Zerstörung: Eindeutige Hinweise auf eine katastrophale Zerstörung durch Feuer
Tall el-Hammam
Östlich des Jordantals, etwa 12 km nordöstlich des Toten Meeres
Bronzezeit
Funde: Die Stadt war größer und reicher als andere Städte dieser Region
Zerstörung: Hinweise auf eine plötzliche und gewaltsame Zerstörung, möglicherweise durch einen Meteoriten- oder Kometeneinschlag
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(20-08-2025, 17:18)Sinai schrieb: Die Archäologie war bislang nicht in der Lage, die Existenz der Städte Sodom und Gomorrah nachzuweisen
Daraus kann man ableiten,
dass die Städte Sodom und Gomorrah nie existierten,
dass die Archäologie unfähig ist,
dass sich die Erde zu einem Spalt öffnete und die Städte Sodom und Gomorrah verschluckte
Oder dass diese Staedte weit weg von Palaestina und dem Toten Meer lagen. Die ganze Geschichte, mit dem Koenig von Elam, dem erfundenen Koenig Melchisedek (ein "Koenig" gewordener Schreibfehler), etc., kommt sowieso von ganz woanders her, und aus ganz anderen Zeiten.
Manchmal gibt die Bibel ein paar Hinweise an die Archaeologie, und in anderen Teilen erzaehlt sie uns irgendwelche Legenden aus fernen Laendern, ein bisschen angepasst fuers lokale Publikum.
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20-08-2025, 17:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-08-2025, 17:47 von Sinai.)
(13-12-2023, 00:29)Ulan schrieb: Laut Bibel herrschte in der Zeit Abrams und Lots der Koenig von Elam ueber Sodom und Gomorra.
Spannend:
Elam lag mehr als 1.200 km östlich der mutmaßlichen Städte Sodom und Gomorrha
Die biblische Geschichte ist geographisch plausibel, wenn man sie als militärischen Feldzug eines starken Königs versteht, nicht als permanente Herrschaft
(Wenn man bedenkt, wie weit die Hunnen kamen, von Zentralasien kamen sie bis ins Gebiet des heutigen Nordostfrankreich, wo sie bei der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern gestoppt werden konnten!)
Der König von Elam übte wahrscheinlich nicht tägliche Kontrolle über Sodom und Gomorrah aus, sondern das waren wohl eher tributpflichtige Städte oder militärische Expeditionen, wie es in der Bronzezeit üblich war
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20-08-2025, 17:51
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-08-2025, 17:54 von Ulan.)
(20-08-2025, 17:47)Sinai schrieb: Die biblische Geschichte ist geographisch plausibel...
Ist sie nicht. Es gibt keinen Zeitpunkt in der Geschichte, zu dem das plausibel waere. In diese Geschichte wird ja sogar der erfundene Koenig Melchisedek eingebaut.
Ausserdem hatten wir diese ganze Diskussion schon.
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20-08-2025, 18:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-08-2025, 18:14 von Sinai.)
Melchisedek wird in der Bibel als König von Salem und Priester des höchsten Gottes dargestellt. Er segnete Abraham und empfing von ihm den Zehnten - eine Person mit klarer historischer und theologischer Bedeutung
Salem wird oft mit dem späteren Jerusalem identifiziert
Und sollte die Historie den Melchisedek in ihren lückenhaften Aufzeichnungen nicht auffinden, ist das auch kein Beinbruch
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20-08-2025, 18:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-08-2025, 18:18 von Ulan.)
(20-08-2025, 18:04)Sinai schrieb: Melchisedek wird in der Bibel als König von Salem und Priester des höchsten Gottes dargestellt. Er segnete Abraham und empfing von ihm den Zehnten - eine Person mit klarer historischer und theologischer Bedeutung
Salem wird oft mit dem späteren Jerusalem identifiziert
Das steht in einer erst sehr spaet eingefuegten Stelle in Genesis 14, die den Ablauf der Erzaehlung unterbricht und irgendeinen Unsinn erzaehlt, weil ein Editor wohl meinte, er muesste Melchisedek irgendwo in die "Geschichtserzaehlung" in Genesis einbauen.
Der Ursprung von "Melchisedek" ist Psalm 110, wo ein ungewoehnliches Wort steht, das zu "Koenig Melchisedek" wurde, wobei nie klar war, wo der ploetzlich herkommen sollte und was er dort zu suchen hatte. Heutige Uebersetzungen fuer den dortigen Satz bevorzugen, dass Jahwe dort lediglich sagt, dass der Koenig von Jerusalem sein loyaler und gerechter Priester ist.
Hier sind man uebrigens sehr schoen, wie angebliche "Geschichte" aus schlichten Missverstaendnissen erfunden wird.
Wenn Dich die Details interessieren:
Granerød, Gard (2010). Abraham and Melchizedek: Scribal Activity of Second Temple Times in Genesis 14 and Psalm 110. De Gruyter
Edit: Oder etwas frei Zugaengliches:
*https://isthatinthebible.wordpress.com/2024/09/21/melchizedek-how-a-literary-phantom-became-an-eternal-priest-and-savior-of-israel/
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20-08-2025, 18:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-08-2025, 18:23 von Sinai.)
(20-08-2025, 18:11)Ulan schrieb: Der Ursprung von "Melchisedek" ist Psalm 110, wo ein ungewoehnliches Wort steht, das zu "Koenig Melchisedek" wurde
Melchisedek steht zuerst in Genesis 14 als König von Salem und Priester des höchsten Gottes - Psalm 110 interpretiert ihn nur theologisch.
Die biblische Darstellung in Genesis 14 ist unabhängig von späteren Interpretationen und steht fest"
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(20-08-2025, 17:18)Sinai schrieb: Die Archäologie war bislang nicht in der Lage, die Existenz der Städte Sodom und Gomorrah nachzuweisen
ist sie auch jetzt nicht
aber du spekulierst halt gern halt- und sinnlos
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(01-12-2023, 22:37)exkath schrieb: Hier eine Erklärung, die ohne Gott auskommt.
+https://www.scinexx.de/news/geowissen/zerstoerte-ein-meteor-das-biblische-sodom/
... viele Erklärungen kommen völlig unproblematisch "ohne Gott" aus. Man braucht sich dazu ja nur mal die Fotos von den beiden japanischen Städten ansehen, auf welche US-Bomber die ersten Atombomben geworfen haben.
Auch der Ausbruch des Krakatau (1883) war eine verheerende Katastrophe, bei der an die 35.000 Menschen ums Leben kamen. Die Massenkiller waren: eine Wolke mit einem bis zu 700 Grad heißem Asche-Gasgemisch und bis zu 40 Meter hohe Tsunami-Wellen.
Wer wollte schon sagen können, ob unsere Erde nicht eines Tages von einem riesigen Asteroid getroffen wird, der mit einem Schlag alle Zivilisationen vernichtet! Und ein solcher müsste nicht nur aus dem bekannten >Stein-Gürtel< zwischen Mars und Jupiter kommen!
Dass der Volksmund diese Brocken als "Luzifers Hammer" bezeichnet, klingt zwar abergläubisch, deren Zerstörungskraft bleibt aber dennoch mehr als "teuflisch".
Gruß von Reklov
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20-08-2025, 20:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-08-2025, 20:29 von Ulan.)
(20-08-2025, 18:22)Sinai schrieb: (20-08-2025, 18:11)Ulan schrieb: Der Ursprung von "Melchisedek" ist Psalm 110, wo ein ungewoehnliches Wort steht, das zu "Koenig Melchisedek" wurde
Melchisedek steht zuerst in Genesis 14 als König von Salem und Priester des höchsten Gottes - Psalm 110 interpretiert ihn nur theologisch.
Die biblische Darstellung in Genesis 14 ist unabhängig von späteren Interpretationen und steht fest"
Nun, wie ich sagte, Genesis 14 ist juenger als Psalm 110 und versucht eine Falschlesung von dort zu historisieren. Die letzten Teile von Genesis 14 stammen aus hellenistischer Zeit.
Die Quellen fuer diese Feststellung habe ich Dir genannt. Lies dort nach.
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(20-08-2025, 18:49)Reklov schrieb: Wer wollte schon sagen können, ob unsere Erde nicht eines Tages von einem riesigen Asteroid getroffen wird, der mit einem Schlag alle Zivilisationen vernichtet!
Gruß von Reklov
Das muss kein "riesigen Asteroid" sein.
Sieh Dir an, wie dünn die Luftschicht oberhalb der Erde ist, die sich zudem alle 5.000 Meter halbiert. Oben wird die Luft immer dünner
Man kann sagen, dass alle kleinen Brocken durch die Reibung mit der Luftschicht erhitzt werden, bald zu glühen beginnen und verglühen.
Aber bei einer Geschwindigkeit von nur 3600 km/h, das sind 1000 Meter pro Sekunde durcheilt der Metallbrocken (oft eine Mischung aus Meteoreisen und Gestein) die 20.000 Meter in nur 20 Sekunden. In diesen 20 Sekunden verglüht kein massiver Metallbrocken !
Ein nicht mehr ganz so kleiner Asteroid durcheilt die Atmosphäre, wird außen heiß und innen ein wenig warm, und schlägt dann auf der Erde ein!
Zum Beispiel der Barringer-Krater in Arizona, entstanden durch einen ~50 m Eisenasteroiden
Solche Eisenasteroiden irren in Massen durch das All. Wie eine riesige Schrotgarbe
Gar nicht so unwahrscheinlich, dass mal so ein relativ kleiner Asteroid ~ 300 m auf der Erde einschlägt!
Aber es irren auch unzählige Asteroiden von ~ 20 km bis ~ 200 km und auch viel mehr durch das Weltall
Aber dann ist nicht die gesamte Zivilisation hin - Zwei Drittel der Erde sind Meere, dort ist es egal wenn er einschlägt, dann die vielen Wüsten, Tundra und Taiga
Man denke an den Tunguska - Ereignis von 1908 im praktisch unbesiedelten Zentral-Sibirien
Größe: geschätzt 50–80 m Asteroid oder Kometenkern
Energie: entspricht ca. 15 Megatonnen TNT oder etwa 1.000 Hiroshima-Bomben
Bäume auf einer Fläche von über 2.000 km² wurden niedergestreckt, Schockwelle noch in 1.000 km Entfernung messbar, aber keine nachgewiesenen Todesopfer, da die Gegend sehr dünn besiedelt war
Das Besondere: Es wurde kein Einschlagskrater gefunden, da das Objekt angeblich in etwa 8 km Höhe durch die enorme Hitze der Luftreibung explodierte, was aber nicht plausibel scheint, dass ein Brocken mit einem Durchmesser von 70 Metern durch die Luftreibung in 20 Sekunden durch und durch so heiß wird, dass er zerplatzt. Manche munkelten, dass verdächtige Leute aus dem Umkreis von Madame Curie, deren Vater an der Universität St. Petersburg Physik und Mathematik studiert hatte, mit Uran experimentierten und dabei die Kritische Menge erreicht wurde und alles hochging
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(20-08-2025, 20:26)Ulan schrieb: Genesis 14 ist juenger als Psalm 110
Diese Behauptung brauche ich nicht zu kommentieren
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(20-08-2025, 20:39)Sinai schrieb: (20-08-2025, 20:26)Ulan schrieb: Genesis 14 ist juenger als Psalm 110
Diese Behauptung brauche ich nicht zu kommentieren 
Richtig. Dass Dir die Textgeschichte des AT nicht gelaeufig ist, hast Du oft genug demonstriert.
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Sinai schrieb:Sodom wurde entdeckt
(20-08-2025, 17:18)Sinai schrieb: Die Archäologie war bislang nicht in der Lage, die Existenz der Städte Sodom und Gomorrah nachzuweisen
...
Mögliche Standorte von Sodom und Gomorrha
Das Thema des Fadens ist demnach einfach bloss eine Hohlheit.
Wenn Fundamentalisten ein Problem sind, dann ist das Fundament ein Problem. Irgendein Weiser
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20-08-2025, 22:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-08-2025, 22:56 von Sinai.)
Ich hatte aber geschrieben:
(20-08-2025, 17:18)Sinai schrieb: Die Archäologie war bislang nicht in der Lage, die Existenz der Städte Sodom und Gomorrah nachzuweisen
Daraus kann man ableiten,
dass die Städte Sodom und Gomorrah nie existierten,
dass die Archäologie unfähig ist,
dass sich die Erde zu einem Spalt öffnete und die Städte Sodom und Gomorrah verschluckte
Man denke auch an die sink holes oder Sinkholes in Karstgebieten
Überall auf der Welt (z. B. in Florida, Mexiko, China) verschwinden ganze Siedlungen plötzlich in Kratern, wenn der Untergrund aus Kalkstein oder Salz angegriffen wird.
Könnte ja sein, dass die Archäologie unfähig ist, die Städte Sodom und Gomorrah aufzuspüren.
Oder - wie ich oben schrieb - dass die Städte Sodom und Gomorrah nie existierten.
Oder dass die Städte Sodom und Gomorrah zu tief sind, um sie finden zu können.
Ich formulierte das ergebnisoffen
In Beitrag #1 hatte ich folgenden Zufallsfund erwähnt:
(01-12-2023, 21:21)Sinai schrieb: Das interessanteste Objekt war eine Tonscherbe, die auf einer Seite eine grüne, glasierte Oberfläche aufwies. Ein Mann aus dem Grabungsteam, der vorher US-Soldat gewesen war, sagte: „Das ist Trinitit.“ Er kannte es von den Atombombentests her, die die USA in der Wüste von New Mexiko durchgeführt hatten. Durch die enorme Hitze bei der Explosion war der Sand dort an vielen Stellen zu grünlichen Klumpen zusammengeschmolzen. . ."
Das ist allerdings nur ein einzelner Zufallsfund - aber er er gibt zu denken
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