(08-09-2025, 23:38)Ekkard schrieb: Muss man nicht! Nur ist bei einer Reise die Datenlage hinterher sehr viel größer, als nach dem Studium eines Reiseführers.
Dass ich Jazz nicht verstehe und nicht mag, ist reine Geschmacksache.
Philosophische Texte, so wie du sie zuletzt eingestellt hast, klingen pathetisch, sagen aber nicht direkt von welchen transzendenten Objekten die Rede ist.
Insofern warte ich immer noch auf konkrete Beispiele. Mir ist nur der Begriff "Urgrund" im Gedächtnis haften geblieben. Und genau dieses Objekt ist unbegründet und damit entbehrlich.
Für mich steht immer im Vordergrund, dass Objekte denknotwendig sind. Ästhetisch reizvolle Objekte gehören in die schöngeistige aber unverbindliche Unterhaltungsecke.
@ Ekkard,
... bezeichnend ist, dass du bei einer "erlebten" Reise nur von einer viel größeren Datenlage reden willst - oder kannst! Das bezeichne ich nun als "seelenlos" von besonderer Art.
Immerhin gibst du aber zu, dass du Jazz
nicht verstehst. Und dieser ist, weil mathematisch
genauestens strukturiert, nun alles andere, als lediglich "reine Geschmacksache", sondern ein reales Studienfach an jeder Musik-Hochschule!
Auch für die Eigenart der philosophischen Sprachführung bedarf es ein Verständnis, denn diese ist und muss sich anders präsentieren, als der Text einer Tageszeitung, der für jeden "Normalo" verfasst wird. - Eine "andere Sprachform" tritt aber bereits schon in jedem Fachbuch auf.
Der Begriff "Urgrund" ist auch keineswegs unbegründet, denn schließlich richtet sich alle Naturwissenschaft auf die Erforschung von "Gründen/Ursachen" ! Warum also beim Gedanken des "ersten Unverursachten" gleich zurückschrecken, wie der Teufel vor dem Weihwasser!?
Sich nur an erscheinenden und vergehenden Objekten gedanklich auszurichten, ist sicher auch eine Möglichkeit, wenngleich der Beobachter dabei nur Materie vor die Linse bekommt!
Es genügt eben nicht, dass wir Kenntnisse haben, Bilder von Welt und Leben, dass wir sehr viel wissen, dass wir von einer Gesinnung getragen werden, dass wir Geschichtswissen im Umgang mit den Dingen und den Menschen besitzen!
Das reicht vielen Menschen nicht, weil wir nicht nur Bewusstsein, sondern auch
Selbstbewusstsein sind ...

Es genügt eben nicht, in der Wahrheit ohne Wissen um sie zu leben!, denn die Wahrheit ist als Wahrheit erst verlässlich, wenn sie um sich weiß!
Auch das trockene, rein logische Wissen kann nur wahr sein,
wenn es allumfassend ist!
Die philosophische Logik übersetzt das Bewusstsein der Wahrheit aus der Unmittelbarkeit in "reflektiertes" Wissen. Erst auf diese Weise wird die Wirklichkeit unseres Wahrheitsbewusstseins sich ihrer selbst erst eigentlich bewusst.
Es darf und muss also jede Weise des Wissens und des Bewusstseins, jede Weise der Gewissheit und der Wahrheit ihren Beitrag leisten, den Weg des Erkennens zu erhellen!
Logisches Wissen gründet sich zwar auf die Wissenschaften als die deutlichsten gegenständlichen Wissensformen, aber auch auf das Denken im Alltag, auf jede Weise von Erfahrung. -
Philosophische Logik will jedoch das umgreifende Wahrheitsbewusstsein hervortreiben! Dabei darf nichts ausgelassen, vergessen oder beiseite geschoben werden!
Hoffe, dass diese Ausdrucksweise jeder Person verständlich wird?
Wem dies aber nicht einleuchten kann, der sollte zumindest in der Lage sein, eine klassische Komposition (z.B. von Brahms) mit dem Ohr zu verfolgen.
Selbst wenn er ihren Ton-Aufbau (Arrangement) nicht analysieren kann, so wird er zumindest einsehen können, dass Brahms sich nicht auf einfache Tonfolgen einlassen konnte, wie sie z.B. im Kinderlied >Alle meine Entchen< oder in einem Volkslied zu finden sind.
Um also eine anspruchsvolle Symphonie zu erschaffen, darf sich der Komponist keinesfalls vom Gedanken leiten lassen, ob denn sein Werk auch von allen verstanden wird!
Konnte dazu einst lesen, dass der Kosmos sich auch nicht danach gerichtet hat, ob ihn denn auch alle Menschen verstehen können!
Gruß von Reklov