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Kann man Christentum und Buddhismus mischen?
Dass das "christliche" Verständnis von Wiedergeburt nicht mitdem buddhistischen Verständnis harmoniert - liegt an der speziellen christlichen Auslegung des Begriffes. Nach Jesus exiert wohl eine "Wiedergeburt" in dem Sinne, das man "aus Geist wiedergeboren" werden kann - also keine körperliche Reinkarnation, sondern eher eine geistige (das lehren übrigends m.E. alle Religionen).

Allerdings - soweit ich weiss gibt es wohl im Buddhismus und Hinduismus auch andere Vorstellungen - ich hatte mal auf einer zusammengebrochenen Festplatte eine Abbildung des "Rad des Lebens", wonach der Glaube schon verbreitet war, das man auch als "Tier" körperlich wiedergeboren werden könnte. Die Frage stellt sich allerdings, ob die Wiedergeburt als "Tier, Pflanze" - nicht eher symbolisch als tatsächlich real gemeint sein kann.
Ein kleiner Hinweis, warum die christl. Wiedergeburt aus der Lehre verschwand:
*zeitenschrift.com/magazin/09101-reinkarnation.ihtml

Insgesamt ist diese Zeitschrift nicht umumstritten. Das Prozedere dazu aber dennoch recht gut beschrieben.

Der K(r )ampf um dieses Thema ist mit Leichtigkeit hier verfolgbar, zumindest leicht zu lesen:

*wegbegleiter.ch/werke/diverse/gksurchr.htm

Eine eher theologische Abhandlung habe ich auch irgendwo. Bei Interesse kann ich sie gerne durchposten, da sollte man die Erwartungen aber nicht zu hoch schrauben.

Gruß
Durchaus interessant. der Link...

Die Deutung Origenes' entspricht fast vollständig der Lehre meiner Religion - auch hier ist von "verschiedenen Welten nach dem, Tod" die Rede, durch die die Seele hindurch steigt, bis sie am Ende sich in unmittelbarer "Nähe" zu Gott befindet und den "Tod" (die durchlaufende Wandlung) hinter sich gelassen hat.
Vom Prinzip her ist hier eine Parallelität zur karmabedingten Reinkarnation erkennbar, wenn auch wohl auf verschiedener Art. Du siehst eine Parallelität zur Bahai-Religion?

Also, wundern tut's mich nicht. Da Leben auf verschiedenen Stufen würde vom christl. Standpunkt gesehen einen Weg weisen, der letztlich zur Erlösung führt. Grundsätzlich mit dem Weg zum Ziel im buddhistischen vergleichbar. Daß die Ziele durch den vorhandene Theismus im christl. anders definiert sind, spielt da meines Erachtens eine untergeordnete Rolle.

Gruß
Sicher sehe ich eine Paralellität zur Baha'i-Religion - Baha'u'llah's "Sieben Täler - Vier Täler" weist deutlich in die Richtung.

Davon ab - man könnte eigentlich auch annehmen, dass der "Erlösungsgedanke" im Christentum so "gemeint" ist, als das jeder der die Lehre Jesu hundertprozent verinnerlicht, nach dem körperlichen Tod nicht mehr gezwungen ist die "geistigen Welten" zu durchwandern, sondern "sofort" die Nähe Gottes erreicht. Der Reinkarnationslehre würde das überhaupt nicht widersprechen - aber welcher Christ (überhaupt: Welcher Gläubige egal welcher Religion) verinnerlicht die Lehre schon so hundertausendprozentig, als das er nicht den "Umweg" über die unendlichen Welten Gottes antreten müsste...?
Der Bezug zum Thema:

In meiner Diskussion mit Anna4 ging es darum, ob es nach der Lehre des Buddha überhaupt etwas gibt, was nach dem Tode irgendwie als eine Einheit weiter existieren kann - auf welche Weise auch immer.

Anna postuliert, dass es da nichts gibt; denn solche Phänomene wie Hass, Gier... kann man wohl kaum als Einheit bezeichnen.

Ich lese die sutren der Theravada Lehre (im pali Kanon) eher anders.

Ich finde diese Frage schon relevant für das Thema.
(25-09-2010, 21:53)t.logemann schrieb: Allerdings - soweit ich weiss gibt es wohl im Buddhismus und Hinduismus auch andere Vorstellungen - ich hatte mal auf einer zusammengebrochenen Festplatte eine Abbildung des "Rad des Lebens", wonach der Glaube schon verbreitet war, das man auch als "Tier" körperlich wiedergeboren werden könnte. Die Frage stellt sich allerdings, ob die Wiedergeburt als "Tier, Pflanze" - nicht eher symbolisch als tatsächlich real gemeint sein kann.

Man kann wiedergeboren werden als Tier, Hungergeist, Höllenwesen (in einer der vielen buddhistischen Höllen), Gott oder Mensch (nicht als Pflanze).

Traditionell stellt man sich das durchaus real vor.

Man kann es natürlich auch symbolisch auslegen - danach wären denn ein großer Teil der Menschen in der westlichen Welt Hungergeister - die können nämlich "den Hals nicht voll kriegen" Icon_lol
(25-09-2010, 21:34)Der-Einsiedler schrieb: Das ist richtig, aber frage mal einen tibetischen Buddhisten, was da "wiedergeboren" wird... Icon_wink

Nun, die Tibeter hatten es da schwer.

Sie haben die Aussagen des Buddha im "alten Kanon" darüber, dass die Wiedergeburt stattfindet, offensichtlich ernst genommen.

Andererseits ist der tib. Buddhismus zum großen Teil durch die Lehren Nagarjunas (der sie anscheinend nicht ernst genommen hat) bestimmt bzw. durch die Lehren Asangas (bei dem alles sowieso nur-Geist ist).

Da hat man sich dann bemüht, diese Lehren, die sich eigentlich ausschließen, doch noch unter einen Hut zu bekommen.

Wenn man dann dazu noch das sog. Tibetische Totenbuch gelesen hat, was wiederum eine andere Lehre darstellt, ist die Verwirrung vollkommen :bduh:

Aber das ist kein echtes Problem, weil das Wichtige auch im tib. Buddhismus nicht die Theorie ist sondern die Praxis.

Aber der Dalai Lama hat das ür die Christen sehr schön gesagt: "Wenn es für euch keine Re-Inkarnation gibt, dann müsst ihr euch halt ganz besonders anstengen, um noch in diesem Leben zur Erleuchtung zu kommen."
t.logemann schrieb:Davon ab - man könnte eigentlich auch annehmen, dass der "Erlösungsgedanke" im Christentum so "gemeint" ist, als das jeder der die Lehre Jesu hundertprozent verinnerlicht, nach dem körperlichen Tod nicht mehr gezwungen ist die "geistigen Welten" zu durchwandern, sondern "sofort" die Nähe Gottes erreicht. Der Reinkarnationslehre würde das überhaupt nicht widersprechen
Prinzipiell ja, aber: Voher will ich denn wissen, wie viele Leben ich bereits durchgemacht habe, um nun aktuell den letzten Zustand vor dem Ziel erreicht zu haben? Dann stehe ich zwar jetzt vor dem "Durchmarsch", was war aber mit der mir nicht bekannten Zeit der Vorbereitung(en) dazu?

Gruß
(25-09-2010, 21:43)alwin schrieb: Das Verständnis von Wiedergeburt ist im buddh. ein völlig anderes als das, was es im christl. gab. Beide "Definitionen" sind im Grunde genommen auch nicht kompatibel zueinander.

Das wäre doch z.B. ein gutes Fazit dieses Threads. Prima. Wo liegt jetzt das Problem?

Lieben Gruss

DE
Ich selber sehe da ohnehin kein Problem. Für mich ist die zum Vermischen die "Technik" ausschlaggebend.

Gruß
Alwin, - Du hast Dein Leben gerade erst begonnen....:icon_cheesygrin:

Das grosse Missverständnis ist m.E. dass man im klassischen Buddhismus glaubt, der Mensch würde in seiner "nächsten Form" wieder auf dieser Welt geboren werden. Die Erläuterungen von agnostik deuten aber darauf hin, dass diese Wiedergeburt eher in deiner geistigen Dimension stattfindet - "Hungergeister" sind nicht unbedingt "von dieser Welt" (auch wenn noch viel zuviele Menschen real Hunger leiden).

Meiner Religion nach beginnt das Leben des Menschen auf der Welt der Materie - und schreitet in gesitigen Welten fort. Der Begriff "Hungergeist" deutet ja schon in seiner Art auf "Geist/geistig" hin - also auch nicht soweit von uns weg....
Zitat:Das grosse Missverständnis ist m.E. dass man im klassischen Buddhismus glaubt, der Mensch würde in seiner "nächsten Form" wieder auf dieser Welt geboren werden.
Mißverständnis? Bislang sehe ich keinen Grund, daß eine erneute "Ehrenrunde" auch auf dieser Welt stattfindet. Ich sehe das ähnlich (bildlich) gesprochen wie in einer Schulklasse: Klassenziel nicht erreicht, also nochmals das Ganze "bitteschön"! Damit habe ich innerhalb des Lebens, die Möglichkeit, es "besser" zu machen, um/und in der Wiederholungsrunde Defizite auszugleichen. Klar, sehr vereinfacht ausgedrückt. Ob ich das dann in der gleichen Wesensart mache, ob also als Mensch, sei dahingestellt. Da ich es nicht weiß, sind für mich da auch Spekulationen uninteressant. Wenn ich diesem Rhythmus unterworfen sein sollte, ist er so gegeben - ob ich will oder nicht. Einen Sinn sehe/sähe ich sehr wohl darin. Und die Verwertung angehäuften Karmas kann ich hier recht gut einsortieren.

Gruß
Das würde aber bedeuten, das Du wissen müsstest warum Du "sitzengeblieben" bist - was also die Defitzite des früheren Lebens waren. Tja - und das weisst Du eben nicht - also macht eine solche Art der Wiedergeburt keinen Sinn...
(26-09-2010, 10:00)Der-Einsiedler schrieb:
(25-09-2010, 21:43)alwin schrieb: Das Verständnis von Wiedergeburt ist im buddh. ein völlig anderes als das, was es im christl. gab. Beide "Definitionen" sind im Grunde genommen auch nicht kompatibel zueinander.

Das wäre doch z.B. ein gutes Fazit dieses Threads. Prima. Wo liegt jetzt das Problem?

Lieben Gruss

DE

Nun, ich selbst würde das keinesfalls als Fazit sehen Icon_lol


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