(27-09-2010, 11:03)alwin schrieb: Warum sollte ich darauf verzichten?
"Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich."
Deshalb habe ich schon öfters versucht zu betonen, daß das eine individuelle Erfahrung ist, die nicht einfach verallgemeinert werden darf/kann/soll.
Gruß
Was kann nicht verallgemeinert werden?
@Lars Was willst Du damit sagen? Ich streite den Weg nicht ab. Wo hat Jesus in den überlieferten Lehren verboten, Bereicherung zu betreiben? Abgesehen davon, daß seine Lehre eine Bereicherung für das Judentum sein sollte.
Gruß
Dagegen, sich geistig anregen zu lassen, hat er freilich nichts gesagt, aber welchen Stellenwert haben diese Anregungen für Dich? Gemessen an der Heiligen Schrift und dem Wort Jesu Christi, das er Dir im persönlichen Gespräch gibt.
(27-09-2010, 09:48)Lars schrieb: (27-09-2010, 09:44)alwin schrieb: Oder eine angereicherte, wohlschmeckende Suppe!
Dass manch einem Matsch schmeckt, mag ja sein.
Magst Du keine Croutons in der Suppe?
(27-09-2010, 11:22)Der-Einsiedler schrieb: Lars,
wir sind da gar nicht weit voneinander entfernt: ich habe immer meine Bedenken gehabt, wenn Christen z.B. buddhistische Symbole verwenden, oder wenn sich christliche Jesuiten- oder Benediktiner-Patres "Zen-Meister" nennen lassen.
Also wie ich das verstehe, sind sie Zen-Meister. Zen-Meister ist wohl eine Bezeichnung, die zumindest von einigen Zen-Schulen für bestimmte Qualifikationen vergeben wird, so eine Art Diplom, die denen, die darüber Bescheid wissen, etwas sagt. Darin steckt keine Aussage darüber, wie es angewandt werden muss.
Ob die Patres dafür etwas von ihren eigenen Überzeugungen aufgeben mussten, ob sie damit einen "Verrat" an den Dogmen der RKK begangen haben, ist eine andere Frage. Scheint aber nicht so zu sein, denn die Kirche hat sie ja nicht sanktioniert. Pastor Kopp z. B. hat den Christlichen Zen innerhalb der Diozese des Ruhrbischofs ausgeübt - also nicht als Privatperson - und dort die Messe für alle Anwesenden zelebrieren dürfen. Natürlich war der Ruhrbischof immer als besonders liberal bekannt - aber offensichtlich hat der Vatikan keinen Grund gesehen, ihn zu bremsen.
(27-09-2010, 11:22)Der-Einsiedler schrieb: Und genauso skeptisch war ich, wenn Buddhisten versucht haben, ihre Religion mit christlichen Begriffen zu erklären (wie Georg Grimm das meiner Meinung nach tat, und wie manche westliche Buddhisten das bis heute machen). Das geht nicht, das habe ich selbst immer wieder erfahren. Alle diesbezüglichen Versuche (aus beiden Richtungen!) sind meiner Meinung nach "Rosinen-Herauspickerei". Inwieweit ein solcher zusammengemischter Glaube wirklich trägt, muss (und wird) sich für den Einzelnen dann irgendwann zeigen.
Gruss
DE
Jede der vielen Schulen des Buddhismus hat sich im Laufe der Zeit Teile der Gesamtlehre herausgeschnitten, sie wieder zusammen-gefügt und Neues hinzu genommen.
(Genau das ist es, bei dem ich Anna4 neben der Diskussion über die Sprachbedeutungen und Interpretationen, in einem Beitrag widersprochen habe: Weil in dem link, den sie zum Kloster Ajati gegeben hat, eine Äußerung des "Meisters" dieser Schule besagte, dass seine Lehre die Buddha-Lehre sei.)
Beim Christentum ist das nicht anders.
Mit Paulus hat es angefangen - mit den Lehren der Kirchenväter, die in das Dogma der RKK einbezogen wurden, ist es weitergegangen, darauf die Proteste der Reformationen, bei denen verschiedene protestantische Kirchen herauskamen ("evangelisch" suggeriert eine Einheit, die nicht besteht ), dann die Freikirchen und Sekten.
(27-09-2010, 11:22)Der-Einsiedler schrieb: wir sind da gar nicht weit voneinander entfernt: ich habe immer meine Bedenken gehabt, wenn Christen z.B. buddhistische Symbole verwenden, oder wenn sich christliche Jesuiten- oder Benediktiner-Patres "Zen-Meister" nennen lassen. Und genauso skeptisch war ich, wenn Buddhisten versucht haben, ihre Religion mit christlichen Begriffen zu erklären (wie Georg Grimm das meiner Meinung nach tat, und wie manche westliche Buddhisten das bis heute machen). Das geht nicht, das habe ich selbst immer wieder erfahren. Alle diesbezüglichen Versuche (aus beiden Richtungen!) sind meiner Meinung nach "Rosinen-Herauspickerei". Inwieweit ein solcher zusammengemischter Glaube wirklich trägt, muss (und wird) sich für den Einzelnen dann irgendwann zeigen.
Ja, da sind wir auf einer Linie :)
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(27-09-2010, 15:01)agnostik schrieb: Genau das ist es, bei dem ich Anna4 neben der Diskussion über die Sprachbedeutungen und Interpretationen, in einem Beitrag widersprochen habe: Weil in dem link, den sie zum Kloster Ajati gegeben hat, eine Äußerung des "Meisters" dieser Schule besagte, dass seine Lehre die Buddha-Lehre sei.
Antaiji.
Bitte was? Soweit ich das sehe, steht das da nirgens - und schon überhaupt nicht in dem von Dir Zitierten.
Zitat:Doch wenn es innerhalb der Buddhalehre wirklich verschiedene Glaubensrichtungen gäbe, dann wäre das nicht mehr die wahre Buddhalehre. Wer den Namen Buddhas anruft, ruft einfach ganz den Namen Buddhas an. Wer Zazen praktiziert, praktiziert ganz Zazen. Wer die Sutren liest, liest die Sutren. 100%, ohne Vergleich: Das ist die Buddhalehre.
Für einen Schüler Shakyamuni Buddhas darf es nur eine Wirklichkeit geben, die überall gültig ist.
"innerhalb der Buddhalehre" ist nicht "innerhalb Buddhismus" - dort gibt es tatsächlich "verschiedene Glaubens- und Praxisrichtungen" und das kann alles mögliche sein. Was hier mit "Buddhalehre" übersetzt steht, ist "der Dharma" (hier: die Wahrheit, das Gesetz, das Prinzip) - also nicht jeder Furz den irgendwer, irgendwann mal gelassen hat.
Dann werden die Praxen tatsächlich unterschiedlicher Richtungen aufgezählt, nämlich "Zen", "Reine Länder" (Anrufung) und der Sutren-Schulen (経, Kyō) - wozu man auch die Theravada zählen könnte.
Der Dharma (die Buddhalehre) ist nun das, was sich in der jeweiligen unterschiedlichen aber jeweils zu 100% ausgeübten Praxis eröffnet - das ist die eine Wirklichkeit, die wir alle teilen, es ist nicht das irgendwo aufgeschriebene Wort. Wir teilen diese eine Wirklichkeit auch mit Nachfolgern Jesu (Kyō) und Sufis (Anrufung), weil es eben nur eine unteilbare Wirklichkeit gibt - es spielt keine Rolle ob deren Praxis von von Zazen verschieden ist - nur lau darf sie nicht sein.
Hier steht wirklich das Gegenteil von dem von Dir behaupteten.
_()_
Zu #218
Ob es hier grundsätzlich um einen gemischten Glauben gehen muß, bezweifele ich. Ergänzungen vermischen nicht sondern bringen Erweiterungen!
Gruß
Hallo Alwin,
wer eine persönliche Beziehung mit Gott führt, braucht keine Erweiterungen. :)
Es ist meiner Erfahrung nach aber so, dass der Mensch sich nicht demütig fügen mag, sondern sich immer als Macher sieht, als jemand, der Kontrolle haben will, eben immer an der Spitze sein - das ist meiner Meinung nach der einzige Grund, warum Leute sich irgendwas zusammenschustern anstatt einfach dem Wort Gottes zu glauben und sich demütig zu fügen.
Gruß, Lars
Lars schrieb:wer eine persönliche Beziehung mit Gott führt, braucht keine Erweiterungen. :) Du glaubst also, über die Art meiner Beziehung zu Gott - und vor allem - wie ich sie pflege, urteilen zu können? Das versuchen etliche Evangelikale bei den Nichtihresgleichen auch, wenn man nicht ihrer Auffassung ist!
Toleranz, geschweige Akzeptanz - das Wort schon mal gehört, oder bleibt es als ein Leerbegriff stehen?
Gruß
Es geht nicht darum Dir etwas abzusprechen, oder zu urteilen. Erfahrungsgemäß sind vermeintliche Lücken, sofern man welche empfindet, innerhalb des Christentums zu lösen, ebenfalls decken die christlichen Ansätze jede als Möglichkeit infrage kommende Realität ab: Ergänzungsliteratur, mit der man weiteres erschöpft, ersetzt dann vielleicht die christlichen Quellen und verfälscht.
Zeige mir bspw. eine Meditationstechnik, die Jesus beschrieben hat ( außer seiner Fastenzeit, aber da steht auch nur drin, was er machte, abve nicht wie...). Techniken des Denkens, Erkenntniserweiterung, nenne mir praktische Hinweise bei Jesus seinen Lehren!
Und komme mir bitte nicht mit Bibelzitaten, die eine Heilsverkündigung darstellen, das kennen wir aus der evangelikalen Ecke ausreichend genug! Die christl. Meditationstechnik selber ist übrigens aus dem buddhistischen abgekupfert. Da hat Dir DE schon einiges geschrieben, dem Du ja zugestimmt hat. Und diese sagt mir überhaupt nicht zu. Mit ursprünglicheren Methoden bin ich besser gefahren - und überhaupt, wie kommst Du auf die Idee, eine christl. Idee zu verfälschen? Ich hafte nicht im r.k. Sinne an der Lehraussage der alleine seligmachenden Heilslehre. Übrigens hat der Buddhismus etliche Jahre mehr an Erfahrung, übt Toleranz zu nichtbuddhistischen Religionsauffassungen und läßt teilhaben, übrigens mit der Aufforderung, sehr wohl zu prüfen, ob ein angenommenes Element wirklich von Nutzen ist. Ok, daß die r.k. Kirche hier noch olle Zöpfe festhält, liegt nicht an dir, aber ich habe sie über Bord geworfen, weil sie meiner Ansicht nach für (meine) Heilsfindung nur störend und hinderlich sind! Und daher greife ich ganz gerne auf diese Bereicherungen zu, so wie Jesus es in seinem Wirken als Jude auch getan hat! Oder mal witzig ausgedrückt: Wie der Herr, so's Gischirr!
Gruß
(27-09-2010, 20:40)alwin schrieb: Zeige mir bspw. eine Meditationstechnik, die Jesus beschrieben hat ( außer seiner Fastenzeit, aber da steht auch nur drin, was er machte, abve nicht wie...). Techniken des Denkens, Erkenntniserweiterung, nenne mir praktische Hinweise bei Jesus seinen Lehren!
Und brauchst du das? Und wo steht in der Bibel, dass Du es brauchst, um zum Heil zu gelangen?
Zitat:ursprünglicheren Methoden bin ich besser gefahren - und überhaupt, wie kommst Du auf die Idee, eine christl. Idee zu verfälschen? Ich hafte
Wo verfälsche ich und was verfälsche ich Deiner Meinung nach?
Zitat:Übrigens hat der Buddhismus etliche Jahre mehr an Erfahrung, übt Toleranz zu nichtbuddhistischen Religionsauffassungen und läßt teilhaben, übrigens mit der Aufforderung, sehr wohl zu prüfen, ob ein angenommenes Element wirklich von Nutzen ist.
Und? Wenn Du der Meinung bist, dass der Buddhismus aufgrund seiner Erfahrung mehr Relevanz hat, dann steht es Dir frei, dem buddhistischen Weg zu folgen. Wo ist das Problem?
Zitat:ich ganz gerne auf diese Bereicherungen zu, so wie Jesus es in seinem Wirken als Jude auch getan hat!
Welche östlichen Methoden hat er denn eingesetzt? Der Weg zum Herrn geht über Christus, als Christ hast Du eine persönliche Beziehung mit Gott. Warum sollte ich das persönliche Gespräch mit Gott durch irgendeine Meditationstechnik ersetzen, die in mir eine wie auch immer geartete "Leere" realisieren soll?
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