04-11-2011, 02:58
(02-07-2011, 08:34)Bion schrieb: Jahrzehntelange Misswirtschaft- wobei egal war, wer gerade die politische Macht innehatte - hat das Land an den Abgrund geführt. Als Mitglied einer Hartwährungsgemeinschaft war Griechenland ein relativ sicheres Spekulationsobjekt, an dessen Niedergang europäische Banken sich lange Zeit eine goldene Nase verdienst hatten.
In Griechenland gab und gibt es Vetternwirtschaft, wohl auch Korruption (die schärfere Variante), und Steuerzahler können sich vor ihrer Zahlung drücken. Diese Missstände abzustellen ist eine sinnvolle Forderung, dauert aber seine Zeit; wie jede Umerziehung. Doch handelt es sich hier um Faktoren, die die Krise verschärfen, sie jedoch nicht begründen.
Nicht lange ist es her, da hatte sich diese Zockerbande, genannt Banken, gründlich verspekuliert. Selbstverständlich mussten sie 'gerettet' werden, sie watren ja 'systemrelevant' (auf die Begründung dieser 'Systemrelevanz' warte ich noch heute: man hätte sie, da pleite, schlicht verstaatlichen können, Kleinsparern und Unternehmen ihre Einlagen garantieren können - und die Zocker hätten schlicht ihre Ansprüche verloren, was kaum eine Krokodilsträne wert ist. Aber nein: die Bundesregierung in ihrer Weisheit entschied sich, die Schulden in eine bad banj zu übernehmen - ohne Einwirkungsmöglichkeit auf das 'Geschäft', versteht sich; so Steuergelder zu verpfänden (das blöde Volk bezahlt's ja). Na, und die Banken durften fröhlich weiter zocken und fette Boni ausschütten . obwohl sie eigentlich pleite waren.
Nächstens ist es immer problematisch, Länder verschiedener Produktivität in einer gemeinsamen Währung zu vereinen, da so Wettbewerbschancen ungleich verteilt sind. Was entweder Transferleistungen in Form von Geldzahlungen oder eine Angleichung der Lohnstückkosten verlangt - oder einem Mix aus beidem. Letzteres - Angleichung der Lohnstückkosten - lässt sich durch einen entsprechenden Lohnanstieg der produktiveren Länder erreichen. Deutschland aber ging den umgekehrten Weg, verschaffte sich durch Lohndumping (und nicht etwa durch besondere Leistung(!)) Vorteile. Was notwendig zu einer Schieflage führen muss: die so erreichten und auch noch dümmlich gefeierten Exportüberschüsse des einen sind nun mal die Importübershüsse - also Verschuldung(!) des anderen: da kann man seine Überschüsse auch gleich verschenken.
Interessant in diesem Zusammenhang: der Euro ist eine Binnenwährung! - Wer hier von 'Import' ud 'Export' der beteiligten Länder redet, hat diesen Sachverhalt offensichtlich nicht verstanden. Und überhaupt: was ist das ein 'Europa', in dem Nationalstaatsideen namentlich in Deutschland und Frankreich fröhlich Urständ feiern!?: eine Einladung für Spekulanten! - Dass Verschuldung an sich kein Problem ist, zeigen (u.a.) Japan und die USA. Es gibt die EZB: sie kann Kredite an Staatwn innerhalb der Wurozone auch direkt vergeben: ein Gewicht, von Anfang an ins Spiel gebracht, jätte jeder Spekulation den Boden entzogen. Und: warum sollen Banken an Staatskrediten noch verdienen?
Inzwischen hat die Spekulation egen Italien begonnen. Griechenland: das ist so viel wie Baden-Würetemberg. ein Ländle, das man notfalls noh mitfüttern kann. Italien aber kommt gleich nach Deutschland und Frankreich: drittgrößte Wirtschaftsmacht im Euroraum ...

