22-11-2011, 22:53
(22-11-2011, 16:02)Gundi schrieb: Ich denke duanes hat hier schon recht.
Zu behaupten Atheisten würden sich nach den Menschenrechten und dem Humanismus orientieren, würde vorraussetzen dass jeder Atheist diese auch kennt und sich damit auseinandergesetzt hat. Sicherlich werden das einige gemacht haben, alle aber mit Sicherheit nicht.
Die Verallgemeinerung kommt aber von dir, Gundi. Ich sprach von einem Großteil.
Muss man sich mit den Menschenrechten (der UN-Menschenrechtscharta) auseinandersetzen? Diese Rechte bilden das rechtlich-ethische Fundament der westlichen Demokratien. Als solche sind sie jedem Bürger zumindest ungefähr bekannt; man muss nicht den exakten Wortlaut oder dergleichen kennen, um sich an ihnen orientieren zu können. Eine notwendige Auseinandersetzung mit den Menschenrechten sehe ich eigentlich nur dann, wenn man sich näher mit dem Thema beschäftigen will. Für das alltägliche Leben sind diese Regelungen doch evident und müssen nicht breit diskutiert werden.
(22-11-2011, 16:02)Gundi schrieb: Ich wage sogar zu behaupten, dass die Mehrheit der Atheisten sich zu großen Teilen (aber nicht ausschließlich) an dem jeweiligen Zeitgeist orientiert. Also der Gesellschaft und was dort mehrheitlich Konsens ist.
Bei Gläubigen sehe ich dies jedoch ähnlich.
Wie bereits im vorangegangenen Post geschrieben, weicht der herrschende Zeitgeist doch nicht krass von den Menschenrechten ab. Es gibt zu klärende ethische Fragen in Bezug auf aktuelle gesellschaftspolitische Geschehnisse, aber der Kern bleibt unverändert.
(22-11-2011, 16:02)Gundi schrieb: Welche Gesellschaft kann denn von sich behaupten wirklich konform mit den Menschenrechten zu sein?
Wer so denkt verschließt mMn. die Augen vor der Realität.
Im eigenen Land mag das noch stimmen, bei der Interaktion mit anderen Gesellschaften jedoch nicht mehr (gerade im Bereich Produktion, Müllentsogung, Rohstoffe).
Das alles ist natürlich theoretisch zu sehen, "wie bei der moral ja immer" (Zitat petronius). Die gelebte Praxis überschneidet sich aber zumindest auf unsere Gesellschaft bezogen doch zu einem großen Teil mit den theoretisch verankerten Rechten. So erscheint es zumindest mir.

