20-12-2011, 00:19
(18-12-2011, 20:15)Ekkard schrieb: Warum denn muss der Glaube all seine Widersprüche auflösen? Warum muss Theologie unbedingt auch Wissenschaft sein wollen? Warum sich nicht einfach auf den Standpunkt privater Überzeugungen und weltanschaulicher Entschiedenheit zurückziehen?
ja genau!
niemand verlangt das
warum dann aber wird das ständig getan?
widerspruchslosigkeit zu behaupten, wissenschaftliche aussagen treffen zu wollen und sich eben nicht einfach auf den standpunkt privater überzeugungen und weltanschaulicher entschiedenheit zurückzuziehen?
das ist nicht das problem der vernunftdenker, sondern der gläubigen, welche solches betreiben
(18-12-2011, 20:15)Ekkard schrieb: ...
Es schreibt der göttlichen Schöpfermacht zu, logos zu sein – was nicht nur Wort bedeutet, sondern auch Vernunft oder Sinn
...
genau - es schreibt zu
und weiter? was soll daraus folgen, daß irgendjemand irgendetwas zuschreibt?
das sagt noch überhaupt nichts darüber, daß eine solche zuschreibung auch zutreffend wäre in einem sinn, der über persönliches "ich glaub das halt aber" hinausgeht
(18-12-2011, 20:15)Ekkard schrieb: Deshalb der Theologie die Wissenschaftlichkeit abzusprechen, ist weitgehend unberechtigt
aufgrund von was genau sollte man sie ihr zusprechen?
(18-12-2011, 20:15)Ekkard schrieb: Denn überall dort, wo ein Thema ergebnisoffen erforscht werden kann, ist Theologie durchaus (staatlich zu fördernde) Wissenschaft bzw. Wissen schaffend
wo und wie oft ist denn diese ergebnisoffenheit gegeben?
theologische fakultäten unterstehen eben nicht allein dem staat, der sie fördert (finanziert). weshalb dann auch gerne mal theologen rausgeschmissen werden, die eben zu "ergebnisoffen geforscht" haben und zu den herrschenden unangenehmen schlußfolgerungen gekommen sind
(18-12-2011, 20:15)Ekkard schrieb: Auf den Punkt gebracht: Eine Religion, deren Gott vom Wesen her vernünftig ist, wird sozusagen von ihrer höchsten Instanz her auf ein positives Verhältnis zur Vernunft festgelegt
aber welche wäre das denn?
ich kenne keine
und komm mir jetzt nicht mit dem wortspiel "logos" - schau dir lieber an, wie dieser gott weiterhin im at geschildert wird. oder war das ein andere als der des johannes?
anders gesagt: aus der bibel kann man alles herauslesen, was man grade braucht. und auch das jeweilige gegenteil, wenn man will. mit "vernunft" hat das eher wenig zu tun, außer in einem recht zynischen sinn
aber schon klar: wer an einen gott der vernunft glauben will, wird sich einen solchen basteln. kein problem...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)