(20-12-2011, 12:27)Ekkard schrieb: Tapp erklärt die Dinge "von innen heraus", also unter der Prämisse von Glaubensüberzeugungen (im engeren Sinne)
das mag er gerne tun. wer hinter allem gott wähnt, wird ihn auch in allem finden
daß vernunft und glaube sich a priori widersprächen, ist nicht meine ansicht. denn es geht um völlig verschiedene bedeutungsebenen - einmal rational und einmal emotional bzw. als empfindung eines urvertrauens keiner rationalen begründung bedürftig (wie z.b. auch die liebe)
den glauben nun also irgendwie aus der vernunft herleiten bzw. die vernunftorientiertheit von glaubensaussagen behaupten zu wollen ist imho so überflüssig wie fragwürdig, insofern ja durchaus auch der vernunft oder den fakten widersprechendes als "glaubensaussage" verkauft wird. bezieht man sich aber selektiv auf nur die anders gearteten aussagen, wird man natürlich in sachen "vernunft und glaube" auch zu genau dem ergebnis kommen, das man schon als prämisse hineingesteckt hat
daß z.b. "Vernunftfreundlichkeit zum christlichen Glauben gehört – und zwar seinem Selbstverständnis nach" (so gibt humanist tapps zentrale these wieder) scheint mir angesichts der historischen evidenz schon eine recht kühne behauptung
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)