24-06-2012, 13:21
(23-06-2012, 19:28)indymaya schrieb: Der Regenbogen ist das Zeichen des Bundes Gottes mit Noah, der besagt, daß die Menschen erst wieder am "Jüngsten Tag" gerichtet werden. Jedem nach seinem tun. Wer davor Angst hat ist selber schuld.
Inwiefern beantwortet das die Frage nach dem Leid?
Ist ja nicht so, dass seit dem Regenbogen kein Leid mehr geschehen würde...
Ich glaube eigentlich schon, dass man relativ objektiv behaupten kann, dass auf unserem Planeten ganz furchtbare Ungerechtigkeiten passieren. (Bemerkung dazu: Meine Mutter arbeitet als Traumatherapeutin. Ist echt nicht mehr feierlich was die hören muss. Sie selbst rettet sich da in den Pantheismus, aber ein theistischer Gott ist da - denke ich - nicht drin.)
(24-06-2012, 12:25)Ekkard schrieb: Die typisch christliche Konstruktion lautet: Die Welt ist noch nicht erlöst. Den "ewigen (vollkommenen) Frieden" wird es erst nach der Wiederkunft des Christus geben. Bis dahin bleibt das Leid in der Welt, und sind wir Menschen zur Nächstenliebe und zur Minderung des Leids aufgerufen.
Wirft für mich eine alte Frage neu auf: Warum können wir diesen "ewigen Frieden" nicht jetzt schon erlangen? Warum sind wir nicht schon erlöst? Ist Gott an zeitliche Dimensionen gebunden? Und warum hat er uns nicht gleich erlöst erschaffen?
Darüber hinaus empfinde ich dieses "Vertrösten" auf später als eine Relativierung unseres Lebens hier auf Erden. Warum sollte uns Gott dieses Leben gegeben haben, wenn es eigentlich nichts zählt? (bzw. so wenig, dass das z.T. unermessliche Leid im Hinblick auf den später kommenden Frieden relativiert sein wird)
Dass wir dieses Leben haben, ist eigentlich so ein riesiges Wunder. Die Erlösung auf einen jüngsten Tag, eine Wiedergeburt oder ähnliches hinauszuschieben erscheint mir unlogisch.
(Ich hoffe, mein Gedanke wird klar... ist irgendwie schwierig)
(24-06-2012, 12:54)Gundi schrieb: MMn. müßig darüber zu diskutieren. Das Theodizeeproblem besteht, ok. Glaube hat aber nicht den Anspruch logisch ergründbar sein zu müssen.
Okay. Aber wenn wir nichts über Gott und den Glauben sowieso wissen können, was bringt uns denn dann der Glaube? (Mal ganz blöd gefragt)
Wenn mir mein Gott nicht einmal die Sicherheit geben kann, dass er mich rettet, mir hilft, mich vor Leid beschützt, was bringt er dann?
Mit ist schon klar, dass die Frage klingt als würde sie ein Zweijähriger stellen. Sorry

(24-06-2012, 12:54)Gundi schrieb: Ich finde es daher auch schlichtweg falsch, wenn du behauptest bei genauerer Prüfung wäre nur der Schritt zum Atheisten zulässig.
Tut mir leid. Bitte denk nicht, dass ich so arrogant bin, zu glauben, ich hätte da die richtige Antwort. Ich hab das so gemeint: Bisher bin ich mit meinem Nachdenken immer beim Atheismus gelandet - und finde das selbst aber irritierend. Deshalb frag ich ja. Ich meinte aber nicht, dass das jetzt die objektive Wahrheit ist... sorry, falls das so rübergekommen ist.