27-06-2012, 23:08
(27-06-2012, 22:46)petronius schrieb:(27-06-2012, 22:20)schmalhans schrieb: Das Recht auf körperliche Unversehrtheit.
Im Gegensatz zu Haaren wächst die Vorhaut nicht wieder nach und Blut fließt meines Wissens beim Friseur auch nicht ...
ach, das recht auf körperliche unversehrtheit ist so definiert, daß es verletzt wird, sobald blut fließt?
dann sollte wohl meine mutter in den knast gehen, die hat mir mal einen pickel ausgedrückt...
im ernst: genau das, wie weit eben dieses recht auf körperliche unversehrtheit geht, wird jetzt ausjudiziert werden. auch du kannst das nicht vorwegnehmen
ich nenn dir mal ein beispiel aus dem echten leben: die neugeborene tochter eines befreundeten paares hat einen skaphocephalus, also eine ungewöhnliche schädelform - hohe, vorgewölbte stirn, lang gestrecktes hinterhaupt. sieht also deutlich anders aus als andere menschen - eher so, wie in en filmen bestimmte außerirdische dargestellt werden
nun, man kann sich vorstellen, was so ein kind z.b. später auf dem schulhof zu hören und vielleicht spüren bekommt. es ist daher absolut üblich, den kleinkindlichen schädel mehrfach der länge nach aufzusägen, damit er wieder so zusammenwächst, daß sich die "normale" schädelform ergibt
angenommen, die eltern lassen das machen. steckst du sie dann wegen körperverletzung in den knast?
es gibt - wie bei der circumcision aus religiösen gründen - keine medizinische notwendigkeit für diesen eingriff. man macht ihn nur, um das kind "der norm anzupassen"
also: "körperverletzung" oder "andersartigkeit" bis hin zum außenseitertum?
was zählt mehr?
Dein "Kindheitstrauma" tut mir leid (ist in Deutschland aber "üblich", mir gings auch so), aber du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich die Friseurnummer Ernst meinte ...
Danke auch für die Einführung eines neuen Themas - wie nennst du es sonst: "Nebelgranaten werfen"? Dein Thema hat doch eher mit der ethischen Problemstellungen bei der PID zu tun als mit dem gesetzlichen Verbot der Beschneidung.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)