29-06-2012, 12:17
(23-06-2012, 18:12)schmalhans schrieb: Diese Frage hast du nicht gestellt, und sie hat ja auch nichts damit, ob etwas ein Mythos ist oder nicht. Mircea Eliade, DIE Autorität in Sachen Mythen und Mythologie, definiert Mythos (im Vorwort zu "Die Schöpfungsmythen") wie folgt:Es gibt verschiedene Definitionen von Mythos. Die von dir zitierte läuft darauf hinaus, dass sich ein Mythos damit beschäftigt, warum die Welt so ist, wie sie ist, indem eine Geschichte des anfangs erzählt wird: so entstand die Welt, oder deswegen üben wir diesen Brauch aus, oder so ähnlich.
"Der Mythos beschreibt die verschiedenen, bisweilen dramatischen Einbrüche des Sakralen in die Welt. Jeder Mythos erzählt, wie eine Wirklichkeit angefangen hat zu sein, sei es ... der Kosmos oder nur ein Bruchstück: eine Insel ..., eine menschliche Einrichtung, eine Dynastie." Der Mythos ist bereits am ersten Tag, wenn ich anfange ihn zu erzählen, ein Mythos und nicht erst Jahrhunderte später.
Und das trifft auf die Evangelien nicht zu.
(23-06-2012, 18:12)schmalhans schrieb: Die Götter und Gottkönige sind für diejenigen, die an sie glauben, selbstverständlich Zeitgenossen, denn für sie existieren sie tatsächlich.Dann beantworte doch mal die Frage, wann Osiris, Inanna, Baal etc. auferstanden sind. das kann nicht datiert werden, während die Auferstehung Jesu in den Zeitraum von 28 bis 33 n.Chr. fällt.
Das meinte ich mit "Zeitgenosse". Die Evangelien spielten zu Lebzeiten der ersten Leser, jedenfalls der älteren Generation unter ihnen, und nicht in einer mythischen Vorzeit.
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"

