29-06-2012, 15:14
(29-06-2012, 12:17)helmut schrieb:(23-06-2012, 18:12)schmalhans schrieb: Die Götter und Gottkönige sind für diejenigen, die an sie glauben, selbstverständlich Zeitgenossen, denn für sie existieren sie tatsächlich.Dann beantworte doch mal die Frage, wann Osiris, Inanna, Baal etc. auferstanden sind. das kann nicht datiert werden, während die Auferstehung Jesu in den Zeitraum von 28 bis 33 n.Chr. fällt.
Das meinte ich mit "Zeitgenosse". Die Evangelien spielten zu Lebzeiten der ersten Leser, jedenfalls der älteren Generation unter ihnen, und nicht in einer mythischen Vorzeit.
Ich weiß, dass Christen ihre Mythologie nicht gerne als solche bezeichnet wissen wollen - sie behaupten immer wieder gerne die "Historizität" ihres Weltbildes. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass das Christentum entsteht, als die Menschen sich bereits der Geschichtsschreibung befleißigten (was bei vorher entstandenen Mythen und Religionen noch nicht der Fall war).
Ach übrigens: Nur, weil man einen Mythos datieren und darüber in einem Buch lesen kann, ist er noch lange nicht wahr oder wirklich geschehen. Anders gesagt: nur weil mein Nachbar heute vor einem Jahr ein Ufo gesehen hat und nun ein Buch darüber veröffentlicht hat, muss es nicht dieses Ufo gegeben haben.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)

