29-06-2012, 20:00
(29-06-2012, 17:16)schmalhans schrieb: Die Morde in Europa an Religionsgegnern und die (religiös motivierten) Überfälle auf Schwule und Lesben lassen mich nicht (mehr) angstfrei leben.Dann solltest du aber auch genauso nicht angstfrei sein, weil es in diesem Europa Morde durch NSU-Terror gibt und die Behörden offenbar alles tun, um die Spuren zu verwischen. In Belgien gab es vor einigen Monaten einen tödlichen Anschlag auf einen Imam. In Graz wurde eine Moschee von Radikalen attackiert.
In Friedhöfen werden regelmäßig jüdische Gräber geschändet. Nazis führen Demos an und die Polizei prügelt auf die Gegendemonstranten und sehen zu, wenn Nazis mit Steinen werfen.
Zitat:Deshalb bin ich der Meinung, Religionsausübung, die gewalttätig wird, soweit wie möglich einzuschränken. Das fängt nun mal bei der Beschneidung an.Inwiefern wird auf dich eine Gewalt ausgeübt durch die Beschneidung eines Jungen?
Zitat:die Intoleranz der (vermehrt zuwandernden) religiösen Gemeinschaften ist das Problem. Der Gesetzgeber hat dabei die Aufgabe, das Individuum vor der (Religions)Gemeinschaft zu schützen - insbesondere die Person, die nicht entscheiden kann, ob sie dazu gehören möchte. Und das können Kinder nun mal nicht. (Auch) Deshalb ist die Beschneidung ein Problem.
welche vermehrt intoleranten zuwandernden religiösen meinst du?
Die meisten Moslems, die ich kenne, sind keine Salafisten, sondern normale Leute, die kaum über religiöse Dinge sprechen und sich selbst nicht unbedingt als sehr gläubig bezeichnen. Vll. hast du ja andere Erfahrungen?
Das klingt für mich so, als ob du denkst, dass Eltern kein Recht mehr auf eine religiöse Erziehung ihrer Kinder haben sollten.
Das sind aber nunmal die Eltern dieser Kinder. Die Kinder sind ja nicht vom Baum gefallen, sondern gehören zu ihren Eltern und nicht dem Staat. Die Eltern haben die Kinder gezeugt und nicht der Staat, oder soll der Staat sich jetzt am Beispiel Chinas auch in diese Dinge einmischen und ihnen auch noch vorschreiben, wie sie zu leben und an was sie zu glauben haben, damit du dich nicht bedroht fühlst? Das geht aber auch ohne Religion, mein Freund. siehe Hitler, siehe DDR.
Zitat:Kein Kläger? Hast du den Fall der in Deutschland lebenden marokkanischen Frau, den ich dir brachte, nicht gelesen? Und die, die sich nicht trauen, den Weg vor Gericht zu gehen? Wie weise ich als junges Mädchen den Zwang zur Religionsausübung nach? Oder dass meine Brüder mich vielleicht "ehrentöten" wollen?
Den Fall hatte ich gelesen. Was hat der Fall mit unserem Thema zu tun?
In unserem Rechtssystem ist es nun mal so, dass auch Gesetze und Rechtsbestimmungen anderer Länder von einem nationalen Gericht angewendet werden, wenn die Voraussetzungen dafür vorliegen.
Das wird bspw auch in erbrechtlichen Fällen angewndet, wenn bspw der Verstorbene seinen Aufenthalt im Ausland hat und dort ein Grundbuch besitzt und ein Testament verfasst. Dann wird geprüft, welches nationale Recht anzuwenden für das Zustandekommen des Testaments und für die Anwendung des Erbrechts. Das ist absolute Normalität.
Auch in Scheidungsfällen ist es nun mal so, dass wenn ausländische Staatsbürger sich scheiden lassen wollen, diese Scheidung eine Ehe betrifft, die zb nach ausländischem Recht zustandegekommen ist und damit für den Status der Eheleute bedeutend ist. Eine Scheidung muss dann nach dem ausländischen Recht vrogenommen werden, da sie sonst in dem Herkunftsland der Eheleute gar nicht wirksam ist und nicht anerkannt wird.
In dem von dir genannten Fall war allerdings die Begründung der Richterin ein Skandal, da sie offenbar Vorurteile gegenüber Moslems hatte und das gewalttätige Handeln als normales Verhalten behandelt hat, was aber nicht stimmt. Auch in Deutschland gibt es von Deutschen ausgeübte Gewalt gegenüber Frauen - das ist ja auch nicht christlich oder kulturell, sondern einfach nur rechtswidrig. Die Begründung der Richterin war ein Skandal.
Zitat:Ich denke, wir treten in der Diskussion mittlerweile auf der Stelle. Die Argumente sind (wiederholt) ausgetauscht und offenbar hat die ein wenig erhitzte Debatte nicht zu einer wirklichen Annäherung der Positionen geführt. Ich schlage vor, wir beobachten die gesellschaftliche Diskussion weiter.Ich habe aufgrund deiner Meinungen den Eindruck, dass du gläubige Menschen für geistesgestörte, gewalttätige und unberechnbare Menschen hältst, eine Art Phobie dagegen hat und deswegen etwas überreagierst.
Ich würde mir wünschen, dass du die Möglichkeit hättest, deine Kenntnisse aus Medien oder Büchern mal mit echten Kontakten zu vergleichen also mit offenen gläubigen Menschen und dass du auch Fragen stellen könntest.
Ich finde zwar, dass es unter Gläubigen auch sehr viele Scheinheilige gibt, die vorgeben moralisch besser zu sein, aber sich widersprüchlich verhalten, aber nichts desto trotz muss jeder diese Moral mit seinem gewissen vereinbaren können und ich habe bisher keine fanatische oder fundamentalische Gläubige getroffen, die mir ihre Moral aufdrücken wollten. Wenn dem so passiert wäre, glaube mir, hätte ich auch das Ferne gesucht.
with great power comes great responsibility
Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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