30-06-2012, 09:14
(30-06-2012, 02:42)paradox schrieb:(29-06-2012, 20:22)schmalhans schrieb: Im übrigen bin ich in der DDR aufgewachsen und weiß also, wie es ist, in einer ideologisch beherrschten Welt zu leben, entindividualisiert zu sein, alles nachplappern zu müssen, was einem vorgesetzt wird und verfolgt wird, weil man "anders" ist. Das möchte ich nie wieder erleben.
Eben, das dachte ich mir. Da spricht mehr deine Angst vor einer Rückkehr eines solchen diktierenden die Gesellschaft kontrollieren wollenden Regimes aus dir. Aber wir sind hier in Freiheit aufgewachsen. Wir wollen auch kein Hitler-Regime oder eine DDR, sondern jeder will in Freiheit leben. Dazu gehört nun mal auch die Freiheit in religiösen Dingen bestimmte Dinge entscheiden zu dürfen.
Der Staat stellt die Regeln des Zusammenlebens der in Freiheit lebenden Menschen auf und sollte sich nicht in private Angelegenheiten der Menschen zu sehr einmischen, sofern es nicht um gewichtige Dinge geht.
Mit diesen Verboten gehen wir aber eben in Richtung Kontrollstaat. Die Beschneidung ist unter Juden und Moslems eben schon eine sehr lange und bekannte religiöse Tradition, die nicht eben von heute auf morgen erfunden wurde. Mit solchen Urteilen werden diese aber kriminalisiert und mehr oder weniger auf die Straße gesetzt. Eure Religion könnt ihr irgendwo in Hinterhöfen leben. Was ist das für eine Message?
Die Entscheidung in religiösen Dingen zu entscheiden wird ja keinem grundsätzlich
verweigert, der in der Lage ist überhaupt zu entscheiden.
Nach deiner Argumentation dürfte es ja auch keine Unterscheidung zwischen diktatorischen Regimen
und Religion geben, beide sprechen verbindende Verpflichtungen aus.
Ob etwas eine sehr lange bekannte Tradition ist, ist ja wohl kein Kriterium diese bis in die nächste Steinzeit auszuleben,
willst du etwa auch wieder zu Körperstrafen zurück , wie Handabhacken etc. ?
Die Gewichtigkeit einer Maßnahme muss wohl der Betroffene entscheiden, sollte da wohl nicht bevormundet werden.
Ist die Beschneidung von Mädchen auch unwichtig?
Ab wann wird es für dich nicht mehr unwichtig ?
Wenn etwas nach deiner Meinung sowieso unwichtig ist, kann man's doch auch lassen.
Kann von mir sagen, dass wegen einer etwas extremen Sportart
so im Jahr schon mal 1-2 Rippen oder andere Knochen durchgehen, macht über die Jahre so an die 30 diverse Brüche.
Ne schlichte Prellung oder Verrenkung, Zerrung, Hämatome etc. sind da für mich Kleinkram,
würde trotzdem im Leben nicht von mir auf andere schliessen, geschweige denn anderen das mutwillig verordnen.
Überhaupt hat den Sinn des Ganzen hat hier noch keiner erläutert,
warum das den so wichtig sein soll, weil es immer schon so war ?
Kann doch wohl nicht sein, das jemand wirklich alle alten, lange ausgeübten Traditionen hier für
allzeit zulässig erklärt.
Da hätten wir uns ja die letzten Jahrhunderte Weiterentwicklung sparen können und
gleich auf dem Stand vor 1000 Jahren verharren können.
