(22-09-2012, 09:09)Univers schrieb: Das ist eben das Übel, dass von so genannten Christen sehr häufig Behauptungen gemacht werden, denen keine Begründungen beigelegt werden. Dafür passiert etwas anderes, was die fehlende Begündung wettmachen soll. Dies ist eine einsichtiger wirkende Erklärung, die als eine vom Übrigen isolierte zwar mehr Sinn macht, aber nicht im Zusammenhang mit dem Ganzen steht. Ein Wert kann darin in der Tat nicht gesehen werden! Ja, es ist sogar schädlich ...
Es ist falsch, sich eigene Gedanken zu machen?

Nachgelieferte Begründungen dafür, dass die Römer selbst (auch ohne Einmischung des Sanhedrin) für gefährlich hielten (alle aus den Evangelien)
- bei seiner Gefangennahme war ein Teil seiner Männer bewaffnet
- er hatte ehemalige Freiheitskämpfer unter seinen Jüngern (zumindest Simon den Zeloten; wahrscheinlich auch Judas Iskarioth)
- er überredete einen Steuereinnehmer, also einen Landesgenossen, der für die Römer arbeitete, diese Arbeit zu beenden und sich ihm anzuschließen
- er nannte solche Kollaboratoren (also Zöllner) mehrmals in einem Atemzug mit Huren und Sündern, hielt also nichts von deren Tätigkeit, lobte aber Leute, die mit dieser Tätigkeit aufhörten
- er sorgte für heftigen Tumult im Tempel, störte also an einem wichtigen Versammlungsplatz der Bevölkerung die Ruhe und Ordnung, wurde jedoch (noch) nicht festgenommen
- er hatte sehr viel Zulauf
- seine Antwort auf die Frage, ob man den Römern Steuern zahlen dürfte, war ausdrücklich unbestimmt und kann durchaus zu seinen Ungunsten (aus römischer Sicht) ausgelegt werden
- gewisse Gleichnisse kann man als anti-römisch auslegen, das gilt z.B. für das Gleichnis vom Reichen und Lazarus (eine Quelle dieser Interpretation kann ich später heraussuchen)