08-12-2012, 04:04
(08-12-2012, 02:29)Mustafa schrieb: Der Fundamentalist mag aus solch einer Fragestellung heraus zu Recht auf der "Richtigkeit" seiner Auslegung beharren.
Nur liegt das Maß für "Richtigkeit" doch nicht einfach an Textpassagen eines Glaubensbuches.
Wem würdest du denn "Recht" geben, dem Fundamentalisten oder dem Offenen ?
Ich gebe da keinem Recht, da ich die Bibel als das ansehe, was sie nach heutigem Wissenstand ist. Ein von Menschen geschriebenes Buch. Menschen aus einer Kultur, deren Weltbild ein komplett anderes war als unseres (selbst die Fundamentalisten sind da noch fortschrittlicher, wenn man so will). Daher halte ich es für unsinnig, Exegese zu betreiben.
(08-12-2012, 01:39)Glaurung40 schrieb: Da unterschätzt du die Vielfalt kultureller Zusammenhänge aber gewaltig.
Diese pauschalen Vorwürfe gegen das Christentum sind jedenfalls nicht haltbar.
Was unterschätze ich denn dabei ? Nehmen wir mal an, dass etwa 1 Mrd, das ist grob ein Siebtel, oder 14% der Weltbevölkerung in mehr oder weniger zivilisierten Ländern lebt. Selbst wenn 100% davon gemässigt religiös wären, was nicht stimmt, wenn man z.B. die U.S.A. anschaut, sind immer noch 6 Mrd Menschen weltweit das was man fundamentalistisch religiös nennen kann. Ich meine damit eine wörtliche Auslegung der jeweiligen heiligen Schrift, des jeweiligen Propheten. Bei den Christen ist der Anteil der aufgeklärten vielleicht etwas höher, aber wenn ich alleine die katholische Kirche anschaue, so ist dort die überwiegende weltweite Mehrheit konservativ bis ins Mark.
In all den Ländern, wo der Glauben eine überproportionale Rolle im öffentlichen Leben spielt, geht es dem Grossteil der Bevölkerung schlecht. Die Lebenserwartungen sind geringer, die Kindersterblichkeit höher etc.
Alle Fundamentalisten möchten nichts lieber, als zu diesen Zuständen zurück zu kehren.
Wie schon einiges mal hier erwähnt. Die gemässigte Religionsvariante ist mir natürlich ganz echt und 100%ig lieber. Aber nur, weil deren Angehörige ihre Moral/Ethik eben nicht aus heiligen Büchern zieht. Man bastelt sich hier seine eigene Religion einfach so zusammen, dass sie einem passt, was ja auch fein ist.
Aber ob die gemässigten es wollen oder nicht, man gründet sein Weltbild auf das gleiche Buch wie der Fundamentalist. Und solche Geschichten wie die mit Abraham und Isaak mit irgendwelchen Kunstgriffen für heute alltagstauglich machen zu wollen, hilft höchstens der Fundiseite.