15-12-2012, 13:18
Ich darf mal Achsenzeit definieren, weil ich das auch nicht wusste:
These 1 sagt, dass Religion die Gefahr staatlichen Missbrauchs erkannt haben sollte bzw. muss, wenn sie friedensfähig sein will. Gegen ungerechtfertigte staatliche Gewalt muss die Religion individuelle Freiheitsrechte benennen oder definieren und (in ihren Texten) "institutionalisieren", d. h. aufrichten, einrichten, gewähren.
These 2 sagt, eine friedensfähige Religion, muss (in ihren Texten, in ihrer Verkündigung) Feindbilder grundsätzlich meiden, gleichgültig, wie ihre Gegner oder gar ihre Vertreter sie konstruieren. Sie soll sich kraft ihrer Verfassung (also grundsätzlich) dagegen wehren.
These 3 ist im Grunde eine Zusammenfassung:
Religion soll keine konkrete Ideologie vertreten, die ein bestimmtes politisches System oder eine kulturelle Strömung stützt. Sie soll der (Gewissens-) Stachel im Fleisch der Gesellschaft sein, das "institutionelle schlechte Gewissen".
'Uni Erfurt schrieb:Als Achsenzeit wird seit Karl Jaspers (1949) die Zeit bezeichnet, in der die mythische Kultur durch eine theoretische ersetzt oder ergänzt wurde, und zwar unabhängig voneinander in mindestens vier Weltregionen, nämlich in Israel, Griechenland, China und Indien. Dieses Zeitalter, das etwa um die Mitte des Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung angesetzt wird, ist durch die Entstehung eines Transzendenzbewusstseins charakterisiert, das sich in spirituellen und ethischen Fragestellungen zeigte, ...(mehr)Wenn es sich um "achsenzeitliche Religionen" handelt, dann sollten sie also in der Lage sein, vernünftig zu denken und zu handeln. Was Joas dazu für nötig hält, scheint in den Thesen enthalten zu sein.
These 1 sagt, dass Religion die Gefahr staatlichen Missbrauchs erkannt haben sollte bzw. muss, wenn sie friedensfähig sein will. Gegen ungerechtfertigte staatliche Gewalt muss die Religion individuelle Freiheitsrechte benennen oder definieren und (in ihren Texten) "institutionalisieren", d. h. aufrichten, einrichten, gewähren.
These 2 sagt, eine friedensfähige Religion, muss (in ihren Texten, in ihrer Verkündigung) Feindbilder grundsätzlich meiden, gleichgültig, wie ihre Gegner oder gar ihre Vertreter sie konstruieren. Sie soll sich kraft ihrer Verfassung (also grundsätzlich) dagegen wehren.
These 3 ist im Grunde eine Zusammenfassung:
Religion soll keine konkrete Ideologie vertreten, die ein bestimmtes politisches System oder eine kulturelle Strömung stützt. Sie soll der (Gewissens-) Stachel im Fleisch der Gesellschaft sein, das "institutionelle schlechte Gewissen".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard