16-01-2013, 13:32
(16-01-2013, 13:09)Flat schrieb:(16-01-2013, 12:57)Lelinda schrieb: (...)sondern erwachsene Söhne, die sich eigentlich finanziell um ihre alten Eltern (es gab ja noch keine Rente) kümmern sollten, diese jedoch im Stich ließen? So scheint zumindest Jesus diese Stelle verstanden zu haben (Matt 15, 4-6). (...)
haben nicht eigentlich Jesus und seine Jünger genau das getan?
Jesus war zumindest unhöflich zu seiner Mutter (Josef wird ja nicht mehr erwähnt, als Jesus erwachsen ist) und löste sich wohl auch von ihr. Ob das auch finanziell gemeint ist, ist unklar. Wenn man dem Johannesevangelium glaubt, wonach er (Jesus) am Kreuz bestimmte, dass sich einer seiner Jünger um seine (Jesu) Mutter kümmern sollte, ist das wohl als Übertragung der Unterhaltspflicht gegenüber der Mutter zu verstehen. Dann hat er selbst sich also an seine Worte (bzgl. der Verpflichtung erwachsener Söhne gegenüber den Eltern) gehalten.
Bei den Jüngern werden nur die Eltern der Brüder Johannes und Jakobus erwähnt. Zur Mutter hielten sie zumindest den Kontakt, und der Vater war noch selbst beruflich tätig.
(16-01-2013, 13:09)Flat schrieb: (es gibt doch sogar Stellen im Evangelium, wo genau das gefordert wird, nämlich die Eltern radikal zu verlassen)
Das könnte so gemeint sein, dass man nicht um des lieben Frieden willen den Eltern nach dem Mund reden sollte, wenn man sich von Gott (oder Christus) inspiriert fühlt und sie dagegen sind. Also das genaue Gegenteil von der verbreiteten christlichen Meinung, Kinder müssten ihren Eltern immer und widerspruchslos gehorsam sein. Vergleiche das Beispiel von Jesus selbst im oberen Teil meines Beitrags.

