22-02-2013, 12:12
(21-02-2013, 22:33)Ekkard schrieb: Nein, er war leidenschaftlicher Fechter für die Tat nach dem Willen Gottes, der darin besteht, das Wohl aller Menschen im Auge zu haben.
Das Wohl aller Menschen? Jesus wird doch am Ende kein Kommunist gewesen sein?

Spass beiseite: Solche Sätze spiegeln in ihrer Einfachheit und Allgemeinheit die Problematik, welche dahinter steht überhaupt nicht wieder.
Was soll das Wohl aller Menschen sein? Wie lassen sich verschiedene Interessen vereinbaren?
Was konkret ist der Wille Gottes? Und ist dieser überhaupt mit der Forderung nach dem "Wohl aller Menschen" vereinbar (Stichwort Homosexualität)?
Die Position, welche du über Jesus schreibt ist wohl die eines Trösters, Zuhörers, eines Anteilnehmenden...
Natürlich bemerkenswert, aber nicht derart besonders, dass das alleine reicht ihn zum Messias zu erklären. Christen dürften daher wohl Probleme damit haben.
(21-02-2013, 22:33)Ekkard schrieb: Nach Jesus war nicht der ein ein „guter Mensch“, der öffentlich betete, spendete, Recht sprach, oder den Zehnten gab, sondern derjenige, der nicht an den Bedürfnissen anderer oder an ihrem Leid „vorüber“ ging.
Christ sein, heißt also „Tun“ für jeden Einzelnen aber auch zum Wohl aller.
Und der Gottesglaube spielt so gar keine Rolle mehr?
So nett ich diese Ansicht des "Christ seins" auch finde, so falsch finde ich sie in dieser einfachen Form. Ich behaupte der Großteil des Christentums definiert sich über mehr als oben beschriebenes.
(21-02-2013, 22:33)Ekkard schrieb: Das Christliche ist nicht der allseits bekannte theologische Überbau auch nicht das Leid, sondern, das Herz am „rechten Fleck“ zu haben und nur notfalls zu erdulden, was Folge davon ist.
Ich persönlich kann wenig damit anfangen, einer Religion alles Religiöse wegzunehmen. Zu einem Christ gehört daher für mich auch noch mehr als das von dir gesagte. Eben auch der bekannte theologische Überbau.
Und einen solchen Menschen wie du ihn oben beschreibst, braucht man dann auch nicht (missverständlich) als Christ zu bezeichnen, sondern einfach als guten Menschen. Ein Christ wird er nicht durch das "Herz am rechten Fleck", sondern dadurch dass er diese seine Taten mit seinem Gottesglauben begründet.