17-09-2013, 23:44
(17-09-2013, 20:14)Shila schrieb: Wissenschaftler können nicht über das Universum hinaus sehen, philosophische Konzepte hingegen schon. Z.B. am Anfang war der Quantengeist.Nun ja, solche Glaubensbekenntnisse sind ja im Denk-Universum durchaus üblich. Werden ganze Mythen darum herum "gestrickt", dann kommt dabei eine Religion heraus.
(17-09-2013, 20:14)Shila schrieb: Die Quantenphysik gibt uns immer noch Rätsel auf. Dabei entspricht sie exakt der Logik der Natur. Da verhalten sich Teilchen wie Wellen und Wellen wie Teilchen. Diese Unschärfe verweist auf den Ursprung alles Lebendigen – auf einen zugrunde liegenden universellen Code, der nichts anderes ist als Information.Es gibt von mir mehrere Artikel, wie sich Quantenphysik und (quanten-)thermodynamische Information sich zueinander verhalten. Die Quantenphysik gibt überhaupt keine Rätsel mehr auf. Sie widerspricht lediglich unserer Erfahrungswelt, die ich nach Tolkien gerne mit "Mittelerde" bezeichne. Sobald wir die Grenzen von Mittelerde verlassen, werden wir immer auch an Grenzen unserer Anschauungen stoßen.
Eine Messung in der Mikrowelt vereinigt immer die Apparatur und das untersuchte Objekt. Mithin erhalte ich eine "Superposition" aus allen ihren Eigenfunktionen. Was Wunder, dass die Apparatur einen Teil ihrer Informationen einbüßt, indem mir das Gesamtsystem seine Informationen mitteilt. Auf diese Weise "präzisiert" sich der Teilchenimpuls in dem Maße, wie die Apparatur auf Ortsinformation verzichtet (und umgekehrt).
Nach John Wheeler kann man die Frage nach den Vorgängen in der Welt in einem Frage- (Mess-) und Antwortspiel (Ergebnis) heraus finden. Und dies kann man so tun, dass im Endeffekt lauter ja/nein-Entscheidungen zu treffen sind. Und schwupp, beginnen wir digital zu denken = Computer.
(17-09-2013, 20:14)Shila schrieb: Diese Theorie, die von einigen Quantenphysikern vertreten wird, legt nicht weniger als ein neues Weltbild nahe. Sich darauf einzulassen, ist gewiss nicht einfach – aber wenn wir es tun, werden wir ganz neue Möglichkeiten entdecken, mit unserem Planeten umzugehen.Ich denke, das ist ein - durchaus üblicher - Trugschluss. Letztlich ist für die Umgangsformen des Menschen mit der Welt und den Mitmenschen die Gesellschaft und die Haltung ihrer Individuen verantwortlich. Die Möglichkeiten, verantwortlich zu handeln, bestehen bereits jetzt und sind riesig. Nur sind die Partikular-Interessen der Menschen und ihrer Grüppchen nicht willens, Verantwortung zu übernehmen. Und daran wird sich auch durch noch so viel Philosophie nichts ändern.
(17-09-2013, 20:14)Shila schrieb: Wenn das Universum also z.B. aus einem Informationsfeld heraus entstanden ist, muss man sich fragen, woher diese Information kommt.Muss man? Und wenn ja, wie lautet die Antwort? Nehmen wir einmal an, wir wüssten, was ein "Informationsfeld" ist (eine räumliche Verteilung von Teilchen, die Information transportieren?), dann ist es doch durchaus denkbar, dass dessen Inhalt in einer Singularität entstanden ist. Das ist immer so, wenn ein Zustand mit hohem Potenzial zerfällt. Die Informationsmenge nimmt rapide zu - einfache Thermodynamik.
(17-09-2013, 20:14)Shila schrieb: Woher stammt die Komplexität im Universum?Solche Sätze zu kopieren, ist nicht immer erhellend. Lassen wir diesen Einschub einfach mal aus!
Dekohärenz bringt Zufall in Berechnung, Determiniertheit wird zur Superposition.
(17-09-2013, 20:14)Shila schrieb: Wer hat diesen riesigen Quantencomputer erschaffen ? Das würde jedenfalls eine Intelligenz voraussetzen, welche der Programmierer ist. Damit aber haben wir das Problem das wir diesen nicht näher erklären können, aber annehmen müssen.Keineswegs! Jene "Informationen" entstehen ganz von alleine immer und in jedem physikalischen System, das mit anderen Systemen (Umwelt) wechselwirkt. Es entstehen sogar gesteuerte Systeme und ganze Regelkreise. Das liegt einfach daran, dass die Teilsysteme aufeinander einwirken. Wechselwirkungen haben diese Eigenschaft, wie schon der Name andeutet.
Es bleibt jedem unbenommen, vor dieser Komplexität der Welt in Metaphern zu denken und zu reden, wie sie in Religionen vorkommen. Aber dadurch kommen wir auch nicht über Religion und deren Kritiken hinaus.
Ich kann der Analogie unserer Welt zu einem "gigantischen Computer" durchaus etwas abgewinnen. In der Tat scheinen die Informationsflüsse die Teilsysteme (u. a. auch lebende Systeme) zu beeinflussen, so dass sich unser physikalischer Weltzustand weit jenseits des thermodynamischen Gleichgewichts stabil hält, jedenfalls solange sich noch Quellen von Energie irgendwo anzapfen lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard