22-11-2013, 22:56
(22-11-2013, 19:32)Sucher schrieb: An anderer Stelle und gegenüber anderen erwähnte ich schon mehrmals, dass ich an die Nichtfordernde Liebe des Gottes glaube, den ich als ursächliche Macht für dieses Sein verstehe.
Gut, das weiß ich jetzt und nochmal sorry, dass ich Dich in die falsche Schublade einordnete.
(22-11-2013, 19:32)Sucher schrieb: Ich halte es nicht für zulässig, Menschen, die nicht konsequent Nächstenliebe geübt haben, die denkbar sadistischste Strafe anzudrohen, die Ewige Pein im Feuer.
Eine Lanze für die christliche Religion zu brechen, ist nun eigentlich so ganz und gar nicht mein Anliegen und würde auf einiges Erstaunen meiner Diskussionspartner aus dem geschlossenen Forum "Politikstube und Theologie" stoßen

(22-11-2013, 19:32)Sucher schrieb: Die Auswirkungen einer Religion bewerte ich nach dem, was man in Geschichtsbüchern nachlesen kann. Auch Du bewertest das doch so! Die Unterjochung ganzer Kontinente durch Christen, die Kolonisierung vieler Länder, die von Christen initiierten Weltkriege oder der Letzte große Angriffskrieg, der gegen den Willen der UN-Mehrheit geführt und mit billigsten Lügen "legitimiert" wurde, erfolgte sicherlich nicht in Befolgung der Forderung Jesus, die Feinde zu lieben.
Aus den Geschichtsbüchern und der Gegenwart in der islamischen Welt entnehme ich, wie fanatisierend Monotheismus gelebt werden kann. Nur muss ich schon feststellen, dass das NT keinerlei Aufforderung zur Gewalt oder Intoleranz enthält und ich freue mich darüber, dass die großen christlichen Konfessionen HEUTE die Bibel nicht mehr als wort-wörtlich von Gott verfasst sehen, sondern lediglich als von Gott inspiriert, was die Möglichkeit eröffnet, einschlägige Stories des AT nicht als Gottes Wort zu betrachten.
Im Übrigen waren der 1. und der 2. WK ja nun wirklich keine Religionskriege und der Irak-Krieg war schließlich auch nicht christlich legitimiert, auch wenn Bush ihn zum "crusade" deklarierte.
(22-11-2013, 19:32)Sucher schrieb: Zum Glück haben die Kirchen in unserer Gesellschaft weitgehend ihre Macht verloren.
Also das betrachte ich auch als Glück. Insoweit, volle Zustimmung.
(22-11-2013, 19:32)Sucher schrieb: Aber dadurch, dass die Bosse der Kirche in aller Öffentlichkeit scheinheilig fast alle Forderungen Jesus an die Verkünder seiner Lehre widerlich verhöhnen, hat sich deren Scheinheiligkeit tief in unserer Gesellschaft verwurzelt.
Nun, scheinheilig kommt mir schon manche Praxis der RKK und in Bezug auf eigenes Vermögen auch die der EKD vor. Aber ich bin schon sehr davon überzeugt, dass die meisten Kirchen-"Bosse" zumindest der RKK das glauben, was sie verkünden und ihre Schäfchen davor bewahren wollen, den Glauben zu verlieren.
(22-11-2013, 19:32)Sucher schrieb: Deine Einstellung zur aktiven Sterbehilfe habe ich ja schon im Thread "Gab Gott uns die Theodizee?" zugestimmt und Dir meine entsprechenden Absichten mitgeteilt.
Ich freue mich über Deine Zustimmung dazu, dass der einzige Eigentümer seines Lebens, der Lebende selbst, auch die einzige Institution sein sollte, die über sein Leben entscheiden darf.
(22-11-2013, 19:32)Sucher schrieb: Ansonsten werde ich mich unbeirrt dafür einsetzen, dass der in der Bibel unbestreitbar als giftigster Feind der Religionsfreiheit behauptete Rachegott Kindern nicht mehr als höchste Macht im Sein angeboten wird. Das Angebot aber ist die Bibel, von der die größte Religionsorganisation der Erde das Bekenntnis verlangt, dass in ihr sicher, getreu und ohne Irrtum die Wahrheit steht, die Gott den Menschen mitteilen wollte. Aber das sagte ich Dir ja schon Anfang des Monats.
Solange solch dummen Lügen verbreitet werden, können sie sich nach meiner Meinung auch auf das Denken von Kindern auswirken. Siehst Du diese Gefahr nicht? Ich erkenne negative Auswirkungen etwa in den Vorurteilen vieler Christen gegenüber Menschen anderer Religion und Kultur, etwa gegenüber Moslems.
Zum Verständnis der Bibel s. oben. Und die "Vorurteile vieler Christen" sind nicht die der RKK, die seit dem 2. Vat. auch Wahrheiten in anderen Weltreligionen, auch im Islam, zu erkennen glaubt, und wohl auch nicht die der EKD. Diesbezüglich ist der Islam anders gestrickt und dort ist solche Überzeugung großer Massen im Gegensatz zum Christentum nicht nur Geschichte, sondern Gegenwart.
Im Übrigen können Kinder nach Erreichen der Religionsmündigkeit aus dem ihnen angeborenen Glauben austreten. Das wird heute auch in den allermeisten christlichen Elternhäusern seltenst Verbannung aus der Familie oder Schlimmeres nach sich ziehen. Im Islam sieht auch das ganz anders aus. Jedenfalls kann eine tolerante Gesellschaft nicht so organisiert werden, dass sie Religion, gleich welche, nicht zulässt.