11-03-2014, 20:37
(10-03-2014, 23:28)Ekkard schrieb: Was Gott auch immer ist oder sein könnte, in der Transzendenz wird er ganz sicher für uns unwirksam. Viel mehr muss man sich um die Vorstellungen kümmern, die mit dem Begriff „Gott“ verbunden werden
volle zustimmungen
allerdings bist doch du, wenn eben gerade diese vorstellungen, wie sie theologisch vermittelt und persönlich geglaubt werden, thematisiert werden - bist du immer einer der ersten, die darauf verweisen, man könne über gott keine aussagen treffen (das tun religiöse gottesvorstellungen ja gerade) und die diskussion sei somit obsolet
(10-03-2014, 23:28)Ekkard schrieb: Atheismus allein ist da keine Lösung, denn er löscht nur die Ebene „Transzendenz“ zugunsten weltlich-relativen Denkens. Eine unmittelbare Relativierung aller Regeln hätte fatale Folgen
welche jetzt?
und warum?
(10-03-2014, 23:28)Ekkard schrieb: Dass das nicht sein kann, macht die Aussage von Petronius bereits klar, dass wir alle Regeln quasi immer wieder in gegenseitigem Einvernehmen aushandeln sollen (sinngemäß).
Aber irgendwie erscheinen mir „ausgehandelte Regeln“ zu wenig darauf Rücksicht zu nehmen, dass wir gefühlsmäßig mit den Regeln leben müssen, um mit ihnen konform zu gehen. (Wie schwierig das ist, zeigt die Debatte um die Sexualität. Wir wissen zwar, dass deren Varianten vorkommen, aber wir wollen doch bitteschön davon nur das hören, was uns in unseren „traditionellen Kram“ passt)
und du findest das etwa gut?
kann ich ja nicht glauben. nur hört dieser unfug sicher nicht auf, wenn wir diesen "gefühlen" noch nichtrelativierbaren anspruch bieten. wenn also auf nicht hinterfragbare normensetzung qua "gott" rekurriert werden kann und wird, um genau solchen sozial schädlichen "gefühlen" rechtfertigung zu verleihen
(10-03-2014, 23:28)Ekkard schrieb: Vielleicht existiert die neue „soziale Sprache“ bereits bei einigen Schriftstellern. Mir ist aber noch kein Ersatz der allen Mythen bekannt.
mythen will doch keiner abschaffen. sie sollen nur als solche verstanden werden. und das geht auch auf deutsch, dazu bedarf es keiner neuen sprache
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

