28-03-2014, 21:20
(28-03-2014, 20:19)Ulan schrieb: Und wo der gute Herr Sarrazin dann vor Gericht ziehen konnte und von der taz eine Geldentschaedigung fuer eine Satire erstreiten konnte. Dasselbe in Gruen (wie passend...).
das meine ich doch
gerade die für die absolute freiheit der meinungsäußerung eintreten und sie schon bedroht sehen, sobald ihre eigene meinung nicht nur zustimmung, sondern auch und vielleicht vor allem kritik erfährt - gerade die wollen ja andere in ihrer (kritischen) meinungsfreiheit eingeschränkt sehen
denn hr. sarrazin hat die taz geklagt, nicht umgekehrt
da fragt man sich dann doch, wer sich nun zu recht als opfer einer zensur beklagt... die das so lautstark tun, sind nicht selten eben die, welche andere meinungen nicht gelten lassen. da stößt einem diese selbststilisierung zu einem opfer der meinungsfreiheit wohl zu recht sauer auf
(28-03-2014, 20:19)Ulan schrieb: Und das Beispiel hat wiederum gar nichts damit zu tun, da es hier um Geheimnisverrat geht, wo Herr oder Frau Manning unterschrieben hatte, dass sie eine solche Strafe bekommen wuerde, falls sie so etwas veroeffentlicht. Das mag man zwar kritisch sehen (und das tue ich persoenlich auch), aber fuer Geheimnistraeger gelten ueberall besondere Regeln
es gibt gleichere unter den gleichen, ja
so ist das mal mit der freien rede. manchen ist das eine verboten, anderen das andere
bist du geheimnisträger, hilft dir der verweis auf redefreiheit nicht - und betreibst du in d volksverhetzung, halt auch nicht
gute gründe gibts für beides
und beides wird halt in verschiedenen ländern, gesellschaften, kulturen verschieden bewertet
was in usa mit 35 jahren bestraft wird (und mit wesentlich mehr bedrtoht wurde), kostet in d (landesverrat nach §194 stgb) vielleicht fünf. und was in usa wohl nicht mal justiziabel wäre, kostet die taz eine geldstrafe
nein, geheimnisverrat, volksverhetzung und spott sind nicht dasselbe, noch nicht mal das gleiche - alle aber fallen letztlich unter "sagen, was man will"
und das recht darauf stößt nun mal an grenzen
diese zu definieren, ist eine frage der gesellschaftlichen übereinkunft - mag man selber in jedem fall mit ihr übereinstimmen, oder nicht
und natürlich steht es grundsätzlich jedem zu, diese jeweilige übereinkunft zu kritisieren - das ist ebenso wenig verboten wie diese übereinkunft in stein gemeißelt ist
dein blick auf die meinungsfreiheit in d ist legitim - meiner genau so, nur eben ein etwas anderer
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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