07-04-2014, 12:52
(07-04-2014, 00:19)bridge schrieb: dein fazit ist klar,basiert aber auf falsche Hypothesen und eben nicht auf das was dort steht.
Du bist im Prinzip gar nicht auf das Fazit eingegangen, oder hast meine Aussagen sogar dann als falsch bezeichnet, wenn sie mit Deiner uebereinstimmt. Dein Zitat von Johannes 16 hat mit der Aussage nichts zu tun, ist also (wieder mal) typische Ablenkung; was noch schwerwiegender wirkt, ist, dass Du das in einem Text machst, der ja durchaus in Teilen leibliche Auferstehung vertritt, wie auch ich es gesagt habe. Aber halt nur in Teilen, was bei einem Text, der aus mehreren anderen zusammengestueckelt ist, wie das beim Johannes-Evangelium der Fall ist, nicht verwundert.
Ich werde jetzt nicht alle Einzelargumente wiederholen. Wer will, wird meinen Post weiter unten auf dieser Seite an dieser Stelle finden.
Da du mein Fazit zwar korrekt zitiert, aber nicht korrekt wiedergegeben hast, versuche ich das, beim Zitieren etwas klarer zu formulieren.
(03-03-2014, 04:45)Ulan schrieb: Fazit: Wir haben also drei Traditionen, hier chronologisch gelistet:
- Paulus (AD 50-60): Sein Geistleib scheint mehr Geist als Leib zu sein; genauer spricht er von einem "Windleib" (soma pneumatikon), und er weist diesen "Windleib" eindeutig sowohl Jesus als auch allen menschlichen Auferstehenden zu (1 Kor 15,35 ff.); da ist auch nichts wegzuinterpretieren, da Paulus sehr ausfuehrlich und detailliert ist. Das macht auch verstaendlich, warum Paul seine Jesus-Erscheinung als gleichwertig mit der der Jerusalemer ansieht; Apg taugt hier nicht als Zweitquelle, da zu spaet.
- Die "galilaeische" Tradition (AD 70-90): Markus (er laesst einen jungen Mann auf Galilaea verweisen), Matthaeus (keine Aussage zum Aussehen Jesu, aber Zweifel der Juenger, dass das Treffen auf dem Berg wirklich passiert ist), die galilaeische Episode (Johannes 21; eindeutig aus einer anderen Quelle als Johannes 20; hat ebenfalls sehr viele surreale Zuege): Diese Darstellungen sind mit Pauls Vorstellungen noch voll vereinbar, widersprechen seinen Erscheinungen also nicht.
- Die "Jerusalemer" Tradition (AD 100+): Johannes 20 und Lukas: Hier wird sich viel Muehe gegeben, eine fleischliche Auferstehung mit Treffen in Jerusalem darzustellen; trotzdem noch uebernatuerliche Elemente.
Deine Versuche, mir anhand von Johannes 20 eine fleischliche Auferstehung zu erklaeren, sind also fehlgeleitet, weil das auch meine Aussage war. Es ist aber halt eine spaete Tradition, die mit den galilaeischen Erscheinungen nur schwer vereinbar ist und bei der gerade im Johannes-Evangelium ganz klar ist, dass dies aus unterschiedlichen Texten und Traditionen kommt.
Zu Texten, die mit der Vorstellung von Auferstehung nichts zu tun haben, sage ich jetzt mal nichts, aber das hier:
(07-04-2014, 00:19)bridge schrieb: nein im Gegenteil!
das zeigt unmißverständlich das niemand das leere Grab in Zweifel gezogen hat
Eine solche Interpretation ist mit dem Text nicht vereinbar. Es geht aus dem, was Du zitiert hast, eindeutig hervor, dass es Geruechte gab, die Juenger haetten den Leichnam gestohlen (wo auch immer die jetzt angeblich herkamen). Markus hoerte mit dem leeren Grab auf, Matthaeus gibt sich Muehe, die Sache mit dem leeren Grab zu rechtfertigen; das macht niemand grundlos, und den Grund (die Geruechte) liefert er ja gleich mit.
Die Sache mit dem leeren Grab bei Markus als Bild und die Chronologie in den Evangelien lasse ich jetzt mal weg, da das mit dem Thema nichts zu tun hat.