(07-04-2014, 23:40)Ulan schrieb: Wobei man wohl noch anfuegen sollte, dass nicht die Rechts"wissenschaft" die Strafe fuer Mord festlegt. Das ist im Normalfall die Legislative. Und das Urteil spricht das Gericht.
Die Legislative ist das Parliament
Aber dort sind Rechtswissenschaftler tätig, sie erstellen Gutachten ob das Gesetzesvorhaben rechtlich in Ordnung ist. Zum Beispiel ob es mit den Menschenrechten kompatibel ist. Erst dann kommt es zur Abstimmung.
Zum Gericht:
Die Jurisdiktion wird von "Richern" ausgeübt, das sind ausgebildete Rechtswissenschaftler, keine Zuckerbäcker und keine Automechaniker
Wenn also die Todesstrafe in England abgeschafft ist, in den USA aber vollzogen wird, so haben da Rechtswissenschaftler die Hand im Spiel. Und zwar maßgeblich !
Der englische Rechtswissenschaftler sagt, daß die Todesstrafe rechtswidrig ist (gegen die Menschenrechte verstoßend; die Menschenrechte schützen auch die Menschenwürde und die wird nach Ansicht der englischen Rechtswissenschaftler beim Vollzug der Todesstrafe verletzt).
Der amerikanische Kollege kommt zum wissenschaftlichen Schluß (er wird als Rechtswissenschaftler bezahlt und nicht weil er ein Baseballspieler ist), daß die Todesstrafe rechtlich in Ordnung ist. Ist ja klar, daß er sich dem Diktat der Demokratie beugen muß (wenn das Parlament die Todesstrafe beschließt, muß er sich beugen) – aber seltsamerweise protestieren die US Rechtswissenschaftler nicht gegen die Todesstrafe – sie akzeptieren das widerspruchslos als das Selbstverständlichste der Welt. Von einzelnen wenigen Querdenkern mal abgesehen . . .
Die herrschende Lehre (was für ein seltsames Wort) der amerikanischen Rechtswissenschaft findet, daß die Todesstrafe rechtlich in Ordnung ist.
Ich will damit aufzeigen, daß es "Wissenschaft" an sich nicht gibt.
Man denke an das Wort des römischen Juristen Pontius Pilatus "Was ist Wahrheit ?"
Er hatte gezweifelt