(02-05-2014, 13:38)Geobacter schrieb: wer hat denn Abschriften verfolgt?
Die Kirche. Der Besitz "magischer Texte" war mit Todesstrafe belegt. "Magisch" umfasst dabei durchaus auch Buecher, die man heute als Zauberbuecher bezeichnen wuerde, aber auch Glaubensinhalte, die der Orthodoxie widersprachen. Der erste Haeretiker wurde 385 verbrannt (siehe hier), und ebenso seine Texte. Wer also haeretische Texte retten wollte, musste sie verstecken.
Als dann selbst die Fahnder nicht mehr lesen konnten, traf es auch wissenschaftliche und mathematische Traktate. Es ist halt schwierig, ein magisches Pentagramm von einer Zeichnung zum Satz des Pythagoras zu unterscheiden, wenn man die Beschriftung nicht versteht.
(02-05-2014, 13:38)Geobacter schrieb: Das passiert höchstens, wenn es sich um unrechtmäßige "Raubkopien" von rechtlich geschützem "geistigen Eigentum handelt.
Dieses Konzept gab es damals nicht. Imitation war die hoechste Form der Anerkennung. Textteile zu kopieren, ohne den Ursprung zu nennen, war akzeptabel; es ein wenig zu aendern, konnte Hochachtung hervorrufen.

