(07-05-2014, 21:19)Kunigunde Kreuzerin schrieb: Die beste, die ich je gehört hab, geht wie folgt:
Hätte Jesus behauptet, dass man zahlen soll, hätten sich die Pharisäer über ihn ereifert und Jesus vor den Pranger des Volkes gestellt. Hätte Jesus behauptet, dass man nicht zahlen soll, hätten ihn die Herodianer vor Gericht gestellt. Sie versuchten ihn also, in die Zange zu nehmen.
Dass man ihm eine Falle stellen wollte, ist offensichtlich.
Mit der Frage, was denn auf der Münze stehe und wer auf ihr abgebildet sei, gibt Jesus zu verstehen, dass er, der fromme Jude, Münzen, auf denen der römische Kaiser abgebildet ist, nicht angreift, ja, sie nicht einmal kennt.
Nachdem ihm Aufschrift und Bildnis erklärt worden war, stellt er fest, dass man dem Kaiser zurückgeben möge (ὁ δὲ εἶπεν πρὸς αὐτούς τοίνυν ἀπόδοτε τὰ Καίσαρος Καίσαρι…), was ihm gehöre (Lk 20,25).
Dass ihm das wenig genützt hat, hat Lukas drei Kapitel später (23,2ff.) festgehalten:
"Wir haben festgestellt, dass er unser Volk aufwiegelt, denn er verbietet, dem Kaiser Steuern zu zahlen, und er gibt sich für den Messias-König aus."
Jeder einzelne dieser Vorwürfe genügte, als Rebell zu gelten und von den Römern kurzerhand umgebracht zu werden.
MfG B.

