25-05-2014, 22:52
(25-05-2014, 21:43)Mustafa schrieb:(24-05-2014, 23:28)Gundi schrieb: Die heiligen Schriften stellen imho doch nicht das gesellschaftliche Miteinander in den Vordergrund, sondern Gott und den unbedingten Glauben an ihn. Von "erlebter Realität" kann doch daher so keine Rede von sein.
Da habe ich ein anderes Verständnis der heiligen Schriften.
Ich sehe sie als mythologische Geschichten und Gleichnisse und nicht als Gesetzbuch.
Kannst du mir dann, wenn nicht zu privat, eine Geschichte aus einer heiligen Schrift nennen und mir sagen inwieweit sie deine "erlebte Realität" wiederspiegelt bzw. welchen Mehrwert du aus ihr ziehst?
Ich bestreite ja gar nicht, dass Geschichten hilfreich sein können. Nur sehe ich einen Unterschied zwischen den heiligen Schriften und lehrreichen Fabeln (und ähnlichem). Ersteres mag für den Gläubigen eine enorme Kraft haben (und ihm auch sagen, wie er sein Leben zu führen hat). Verabschiedet man sich aber von dem Gedanken an einen real existierenden Gott, so bleibt imho nicht mehr wirklich viel übrig. Denn alles wurde in diesen Geschichten über Gott erklärt, jedes Verhalten mit Gott gerechtfertigt.
Was können diese Geschichten noch bewirken, wenn Gott wegfällt?
Die Geschichten sagen ja eben nicht: Handle so und so, weil es der Gesellschaft hilft.
Die Geschichten sagen doch eher: Handle so und so, weil Gott es so verlangt und du nur dann ins Paradies kommst.
Wenn Gott jetzt wegfällt, was bleibt dann noch?
