16-01-2015, 20:37
(16-01-2015, 19:52)Bion schrieb: [quote='Emporda']Überkritisch mit anderer Zielsetzung.
"In solch einem Krieg ist es christlich und ein Werk der Liebe, die Feinde getrost zu würgen, zu rauben, zu brennen und alles zu tun, was schädlich ist, bis man sie überwinde."
Dieser Satz wurde von Luther 1523 (in: Von weltlicher Obrigkeit, wie weit man ihr Gehorsam schuldig sei) geschrieben.
Übrigens Luther mahnt im Folgesatz an: "…dass man sich vor Sünden hüten, Weiber und Jungfrauen nicht schänden soll".
Dafür hängst du zwei Sätze an, die Luther drei Jahre später geschrieben hat und versuchst den Eindruck zu erwecken, dass der Text zusammengehört:
"Ob es wohl nicht so scheint, daß Würgen und Rauben ein Werk der Liebe ist, weshalb ein Einfältiger denkt, es sei kein christliches Werk und zieme nicht einem Christen zu tun: so ist es doch in Wahrheit auch ein Werk der Liebe.” und weiter "Denn die Hand, die das Schwert führt und tötet, ist dann auch nicht mehr eines Menschen Hand, sondern Gottes Hand, und nicht der Mensch, sondern Gott henkt, rädert, enthauptet, tötet und führt den Krieg. Das alles sind seine Werke und sein Gericht".
Die beiden Sätze hat Luther 1526 (in: Ob Kriegsleute auch in seligem Stande sein können) geschrieben.
Um sich über die Texte ein Urteil zu bilden, sollte man sie in ihrer Gesamtheit kennen.
Es geht doch um die Geisteshaltung Luthers nicht um Chronologie von Texten
Wieviele Zitatesammlungen gibts denn wo das Entstehungsjahr eines Satzes steht.
Da möchte ich mal eine Bibel sehen wo die Jahreszahlen in exakt chronologischer Anordnung der Aussagen stehen.
Da weiss man mal marginal was drüber, richtet sich trotzdem nach.