26-02-2017, 20:02
(19-02-2017, 18:23)Richard_K schrieb: 1. Was meinst du persönlich, wenn du den Begriff Gott verwendest?Hallo Richard!
Gott ist für mich die Struktur der Welt, die Naturgesetze, soweit die Wissenschaft sie erkennen kann.
Gott ist für mich kein übernatürliches Wesen, das sich um das Verhalten der Menschen und ihre Schicksale kümmert.
Danke erstmal dafür, daß du auf meine Fragen überhaupt geantwortet hast –
und sodann danke, daß du deine Sichtweise sachlich verbalisiert hast.
Wenn ich deine Zeilen richtig interpretiere, hinterlegst du dem Beriff 'Gott' ebenfalls keine personale Vorstellung.
Wir könnten also (?) -
diesen etwas weniger konsensuellen Denkweg gehend – prüfen. (Prüfen, wie sich ein Weltverständnis/Weltbild im Lichte „a-personaler“ Denkweisen darstellt).
Obwohl du das nicht so gesagt hast,
setze ich mal ... Gott (hypothetisch) = Natur .
Das Postulat … „es gibt nichts Übernatürliches“ interpretiere zunächst ich im Sinne von …
„Alles ist (letztlich) – Natur“! (hypothetisch: Gott = ALLES=Natur) *)
Auch die … Natur … kann ich mit den physischen Augen – nicht direkt sehen.
Was ich aber sehen kann … sind (unzählige) Erscheinungen in der … Natur.
Der physische Mensch ist auch eine Erscheinung.
Er, der Mensch, erkennt und benennt andere Erscheinungen, interpretiert sie,
erkennt Zusammenhänge und Wechselwirkungen und „Gesetzmäßigkeiten“.
Er, der Mensch, ist in der Natur und … Natur ist im Menschen.
- - -
Mit einem etwas anderen Zungenschlag weiter.
Jeder Mensch hat seinen persönlichen Erkenntnishorizont, und ...
der Horizont ist immer abhängig von Standpunkt (+Sichtweise+Blickwinkel).
Was der eine Mensch innerhalb seines Horizonts findet (ihm immanent erscheint),
wird vom Standpunkt des anderen (zumindest Teilweise) als transzendent
(oder möglicherweise auch als „Spinnerei“) erscheinen, so es nicht auf persönlichen
Erfahrungs- oder im kulturellen Konsens-Hintergrund Rückbezug nehmen kann.
(Der Begriff „Religion“ bedeutet u.a. … Rückbezug/Rückbindung)
Oft genügt schon das Absetzen oder das Wechseln der „Normal-Brille“
um andere „Einsicht“, anderes Verständnis zu ermöglichen.
Da aber … nur „anders“ … selten bedeutet … auch „besser“
ist das (u.a. biblische) „Prüfe alles, und das Gute behalte“ ... sinnvoll.
Den menschlichen Erkenntnishorizont benennen
… die überlieferten biblischen Lehren (u.a.) mit … „im Anfang“ –
… die heutigen naturwissenschaftlichen Lehren (u.a.) mit … Urkall.
Steht denn 'Urknall (Singularität)' für bessere Erkenntnis
als 'im Anfang (Principium)'?
Früher oder später stellt sich der denkende Mensch (m.E.)
immer die Frage … „was ist jenseits des Horizonts“?
Richtig, die Natur ist nicht dort zu Ende wo heutige Menschheit
oder auch (Natur-)Wissenschaft schon erkannt und verstanden hat.
Auch das heute noch Unverstandene/Unerklärbare ist „Teilmenge von ALLES“.
ALLES meint somit … diesseits/inside inkl. jenseits/outside
des heutigen Real-Welt-Verständnis-Horizonts –
meint sowohl real erfahrbare Wirklichkeit, als auch eine (denkbare) potentielle Wirklichkeit.
*) Zur Hypothese: Gott =ALLES = Natur
Ich benutzt die Chiffre 'Gott' meist im Sinne von … ALLES. (ALLES gedacht
als end- und grenzenlose „Menge aller Mengen“ – also ohne Plural.
Natur ist in meinem mentalen Kosmos eine Teilmenge von ALLES).
Frage: Ist „Natur“
gemäß deinem Verständnis … = ALLES
(oder eine Teilmenge von ALLES).
Freundlichst
Wolf

