27-02-2017, 14:16
Hallo Adamea, danke für deine ausführliche Antwort. Ich versuche mal, auf einige Punkte näher einzugehen.
Weil dann der Transzendenzbezug verloren geht und dieser imho zentrales Merkmal von Glaube und Religion ist. Die Bibel wäre dann für einen solchen Gläubigen nichts anderes als die Märchen der Gebrüder Grimm oder historische Mitschriften.
Die Bibel wäre lediglich historisches Zeitdokument. Klar, kann man machen. Nur wozu bedarf es dafür dann noch des Überbaus des Christentums?
Indirekt ja, da er den Menschen nach seinem Ebenbilde schuf.
Kann ja sein. Nur passt das eben nicht zur christlichen Ansicht, dass der Mensch und jeder Einzelne (auch du und ich) expliziet von Gott als solche gewollt sind.
Es geht weniger um das Aussehen Gottes als vielmehr um die Frage, ob der Mensch ein von Gott gewolltes Geschöpf ist. Ob Gott also absichtlich den Menschen geschaffen hat (laut Bibel eben nach seinem Ebenbilde). Das ist doch für das Christentum eine grundlegende Annahme, oder täusche ich mich hier?
Nein, kann es nicht. Denn entweder sind wir gottgewollt (der Entstehungsprozess also auf uns hin gerichtet) oder ein zufällig entstandes Produkt in der langen kette der Evolution. Entweder kommt nach uns die Apokalypse (sonst hätte Gott sich uns wohl kaum offenbart) oder der nächste Schritt der Evolution.
Was ja nichts an dem Kernproblem ändert. Natürlich kann man Gott immer wieder durch irgendwelche Hintertüren einbringen. Nur muss man dann eben auch zugeben, nicht die ET als solche zu akzeptieren. Denn diese erklärt unser Bewusstsein und das Hinwachstum völlig ohne die Hypothese "Gott".
Die Kernfrage ist doch: Hat Gott den Menschen als solchen bewusst erschaffen? Im Christentum wird dies imho eindeutig bejaht. Es wird eben nicht gesagt, der Mensch ist durch den Lauf der zeit zufällig aus Gottes erster Erschaffung hervorgegangen.
Nein, der Mensch wird als von Gott bewusst gewollt gesetzt
Es war also Gottes Plan, dass der Mensch auf den Plan tritt.
Mir scheint allerdings, dass auch du entweder die ET oder das Christentum dafür ordentlich verbiegen musst.
Mit "personal" meine ich nicht das Aussehen, sondern eher die Existenz eines eigenständigen höheren Individuums (und zb. keinen pantheistischen Gott oder dergleichen).
(27-02-2017, 08:03)Adamea schrieb: Warum ist die Bezeichnung "Christ" nicht mehr richtig, wenn der Gläubige überhaupt nicht mehr an Gott glaubt und das alles nur als alte Geschichten früherer Zeit betrachtet?
Weil dann der Transzendenzbezug verloren geht und dieser imho zentrales Merkmal von Glaube und Religion ist. Die Bibel wäre dann für einen solchen Gläubigen nichts anderes als die Märchen der Gebrüder Grimm oder historische Mitschriften.
Die Bibel wäre lediglich historisches Zeitdokument. Klar, kann man machen. Nur wozu bedarf es dafür dann noch des Überbaus des Christentums?
(27-02-2017, 08:03)Adamea schrieb: Wurde Gott irgendwo in der Bibel in seinem Aussehen beschrieben?
Indirekt ja, da er den Menschen nach seinem Ebenbilde schuf.
(27-02-2017, 08:03)Adamea schrieb: Warum sollte Gott den Zufall nicht mit in seinem Wirken haben?
Kann ja sein. Nur passt das eben nicht zur christlichen Ansicht, dass der Mensch und jeder Einzelne (auch du und ich) expliziet von Gott als solche gewollt sind.
(27-02-2017, 08:03)Adamea schrieb: Wenn Gott den Menschen, nach seinem Ebenbilde, gewollt geschaffen hat, dann müsste man genau wissen wie er aussieht oder was Gott ist.
Was ist genaues über das Aussaehen Gottes geschrieben worden?
Es geht weniger um das Aussehen Gottes als vielmehr um die Frage, ob der Mensch ein von Gott gewolltes Geschöpf ist. Ob Gott also absichtlich den Menschen geschaffen hat (laut Bibel eben nach seinem Ebenbilde). Das ist doch für das Christentum eine grundlegende Annahme, oder täusche ich mich hier?
(27-02-2017, 08:03)Adamea schrieb: An der Spitze der gottgewolten Rangordnung zu stehen, kann schlicht und einfach nur bedeuten dass wir die neueste Kreation der Evolution sind.
Nein, kann es nicht. Denn entweder sind wir gottgewollt (der Entstehungsprozess also auf uns hin gerichtet) oder ein zufällig entstandes Produkt in der langen kette der Evolution. Entweder kommt nach uns die Apokalypse (sonst hätte Gott sich uns wohl kaum offenbart) oder der nächste Schritt der Evolution.
(27-02-2017, 08:03)Adamea schrieb: Der Atem Gottes den Adam bekam, könnte schlicht und einfach das erwachen des Bewusstseins sein. Das wachsen des Hirnes.
Was ja nichts an dem Kernproblem ändert. Natürlich kann man Gott immer wieder durch irgendwelche Hintertüren einbringen. Nur muss man dann eben auch zugeben, nicht die ET als solche zu akzeptieren. Denn diese erklärt unser Bewusstsein und das Hinwachstum völlig ohne die Hypothese "Gott".
(27-02-2017, 08:03)Adamea schrieb: Die zufälligen Mutation und der Ungerichtetheit der Evolution, sind ein natürlicher kreativer Prozess, wie bei jedem Künstler.
Alle Erschaffung hat zuerst ein paar Prototypen und verfeinert sich mit jeder Wiederholung.
"Gott sah dass es gut war", könnte sich nur auf den Erschaffungsprozess beziehen. Die Evolution verwirft und fügt ständig neu hinzu, wie ein Künstlergott, der einfach nur die Erschaffung als gut betrachtet.
Die Kernfrage ist doch: Hat Gott den Menschen als solchen bewusst erschaffen? Im Christentum wird dies imho eindeutig bejaht. Es wird eben nicht gesagt, der Mensch ist durch den Lauf der zeit zufällig aus Gottes erster Erschaffung hervorgegangen.
Nein, der Mensch wird als von Gott bewusst gewollt gesetzt
Es war also Gottes Plan, dass der Mensch auf den Plan tritt.
(27-02-2017, 08:03)Adamea schrieb: Ich gehöre auch zu den Menschen, die von sich behaupten, beides unter einen Hut zu bekommen!
Mir scheint allerdings, dass auch du entweder die ET oder das Christentum dafür ordentlich verbiegen musst.
(27-02-2017, 08:03)Adamea schrieb: Wenn es dir also nur um Christen geht, die an einen personalen Gott glauben, dann muß zuerst nachgesehen werden, WAS über Gottes aussehen tatsächlich in der Bibel geschrieben steht!
Ich weiß das nicht.
Mit "personal" meine ich nicht das Aussehen, sondern eher die Existenz eines eigenständigen höheren Individuums (und zb. keinen pantheistischen Gott oder dergleichen).