01-03-2017, 18:46
(01-03-2017, 00:14)Gundi schrieb: Ich verlange von Christen überhaupt nichts. Ich habe nur eine andere Definition von Christ, welche sich an die allgemeingültige hält und hier von mir bereits gebracht wurde.Es kommt immer darauf an, welche Erfahrungen man mit "Christen" macht. Vielleicht ist es auch ein temporärer Vorgang: Spricht man von der Evolution, erhält man große Zustimmung. Spricht man von Gottvater und dem Erlösungsprozess durch Christus, so gibt es ebenfalls Zustimmung. Bleibt also viel Interpretationsspielraum, was in den Gemeinden überhaupt geglaubt wird. Jedenfalls wird (bei uns) fast gar nicht an Tatsachen vorbei "geglaubt".
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(28-02-2017, 22:58)Ekkard schrieb: Im Grunde weiß ein heutiger Christ, dass der Glaube keine Tatsachen schafft.
Nein, Ekkard, das stimmt einfach nicht. Und es ist anmaßend von dir, derlei mit solcher Überzeugung zu behaupten.
Andere Erfahrungen habe ich hier nicht.
(01-03-2017, 00:14)Gundi schrieb: Die vernünftige Mitte von der du und Mustafa immer so selbstverständlich ausgehen und die Religion als nette Mythensammlung für gemeinschaftliches Zusammenleben mit ein bisschen gemütlichem "Irgendetwas wird da schon sein" ansehen ist eine schrumpfende Gruppe.Das kann sehr gut sein. Denn es zeigt sich sehr deutlich, dass die christlichen Mythen, als solche genommen, nicht mehr tragen.
In der Tat haben Fundamentalisten, zumindest wörtlich-Glaubende, Zulauf. Gewissheiten sind das Gebot der Stunde! Aber das hat mit dem gar nicht so spaßigen Motto zu tun: "Verwirre uns nicht mit Tatsachen". (Aber ich kenne solche Leute nicht persönlich!)
(01-03-2017, 00:14)Gundi schrieb: Und selbstverständlich gibt es auch viele, viele Christen, die an den persönlichen Gott glauben ohne gleich Fundamentalisten zu sein und auch die ET nicht leugnen.Das war meine These! Nur hatte ich eingangs bereits geschrieben: Das geht nicht. Und die entsprechenden Nachfragen werden je nach Tagesform beantwortet. In den Gesprächen mit Leuten, die darüber nachgedacht und die Diskrepanz bemerkt haben, zeigt sich, dass das Gottesbild sehr stark erweitert wird. Die Erlösungstat Christi bleibt als das Opfer, was z. B. auch die Märthyrer erbracht haben. Natürlich sind das keine repräsentativen Befragungen. Ich gebe zu, ich weiß tatsächlich nicht wie viele Christen sich des Dilemmas bewusst sind.
(01-03-2017, 00:14)Gundi schrieb: Es geht in diesem Thread um die Frage, wie diese Leute diese beiden Ansichten unter einen Hut bekommen. Der permanente Verweis darauf, dass würde es angeblich nicht geben ist da wenig hilfreich und entspricht zudem nicht der Realität.Mir ist nicht bewusst, solches behauptet zu haben. Meine Beispiele beziehen sich auf zahlreiche, allerdings zufällige, persönliche Gespräche.
(01-03-2017, 00:14)Gundi schrieb: Und ich bezweifle, dass die Menschen deiner Gemeinde wirklich mit deinen Vorstellungen konform gehen. Oder willst du ernsthaft behaupten, in eurer Gemeinde glaubt niemand an einen persönlichen Gott?Sicher glauben viele Gemeindeglieder an einen "persönlichen" - du meinst wahrscheinlich "personalen" - Gott, also Gott als eine transzendente Person. Ich halte es für wahrscheinlich, dass diese Vorstellung nicht sonderlich präzise ist. Die Nachfragen bzw. die Gespräche über Evolution zeigen das.
Ich denke, das ist auch eine Lehre aus dem Dreißigjährigen Krieg: Wir schlagen uns doch die Köpfe nicht ein, nur weil die Evolutionserfahrungen nicht mit den Gottesvorstellungen übereinstimmen. Ist doch egal ...
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard