06-05-2018, 23:46
Da muss ich dir wirklich umfassend zustimmen. Ich habe lange darüber nachgedacht ob es eine Rechtfertigung für die Wissenschaft geben muss, aber selbst der Begriff Legitimation ist ja ein Prinzip, das man entweder ablehnen oder akzeptieren kann. Immerhin funktioniert die Wissenschaft ja auch, wie es in dem Vortag oft erwähnt wurde.
Darf Philosophie bestimmen was Erkenntnis nicht und was nicht? Ich muss ehrlich zugeben, dass ich überrascht war als in einer Metaphysik Vorlesung, in der ich anwesend war, behauptet wurde, dass die Physik nichts zur Erkenntnis beiträgt, aber Psychologie, Biologie und Neurowissenschaft schon, das kam mir dann schon sehr suspekt vor. Ich selber bin zwar kein Philosophie-Student, aber besuche in der Freizeit gerne andere Vorlesungen. Als mich dann aus Interesse näher damit beschäftigte, fand ich einen Aufsatz oder etwas derartiges, von der Uni Köln.
Angefangen mit den Grundfragen der Erkenntnistheorie. Gegliedert werden diese in analytische und normative Fragen. Die Erkenntnistheorie soll als Fundament der Wissenschaft dienen. Es wird auch von einer Autorisierung gesprochen (hier würdest du natürlich widersprechen). Da sie autorisieren soll, kann sie demnach nicht von den zu autorisierenden Wissenschaften abhängen, deshalb können in der Erkenntnistheorie empirische Erkenntnis keine Rolle spielen. Da die empirische Erkenntnis wegfällt bleibt nur noch die apriorische, welche für dich ja nicht existiert.
Nun wird durch diese Prämissen der Naturalismus angegriffen und soll ad absurdum geführt werden.
(1) Der Naturalismus ist wahr.
(2) Wenn der Naturalismus wahr ist, dann gibt es keine apriorische Rechtfertigung
(3) Wenn es keine apriorische Rechtfertigung gibt, dann gibt es keine gerechtfertigten wissenschaftlichen Theorien (Zirkelproblem, Skeptizismus)
(4) Wenn der Naturalismus wahr ist, dann gibt es keine gerechtfertigten wissenschaftlichen Theorien. (Aus 2 & 3)
(5) Wenn es keine gerechtfertigten wissenschaftlichen Theorien gibt, dann ist der Naturalismus nicht gerechtfertigt.
Nun habe ich mich gefragt, wer die apriorische Methode denn Rechtfertigt? Anders als bei der Empirie, hat die apriorische Methode keine anwendbaren Ergebnisse vorzuführen, denn selbst ohne Erkenntnistheorie funktioniert Wissenschaft, eben weil die Prüfung selbst die Prüfung ist. Wie du schon selber sagst ist ein sich selbst verbesserndes System. Als Argument wurde mir dann die Begriffsanalyse gezeigt, denn sie soll anscheinend apriorische Erkenntnis hervorbringen. Ein Beispiel waren wohl die unverheirateten Junggesellen, bei denen man nicht mehr prüfen muss ob sie unverheiratet sind, da man die Information sofort aus dem Begriff herauslesen kann, wenn man die Definition kennt. Nun kommt man weiter ,dass genau jenes die Mathematik ausmacht, dort kann ich selbiges tun. Hat man hier nun durch die apriorische Methode etwas anwendbares gefunden? Ich bin nicht ganz überzeugt, aber muss gestehen, dass man dieses Argument bringen kann oder nicht? Ist Mathematik oder allgemeiner Sprache anwendbar? Oder findet Sprache und Mathematik erst Anwendung, wenn man sie für erfahrbare Objekte benutzt? Wir benutzen unsere Sprache und die Mathematik ja in Bezug auf Anwendung nur für die Dinge die auch erfahrbar sind. Nun könnte man sich sich Fragen ob Sprache und Mathematik unabdingbare Vorraussetzungen für empirische Erkenntnis sind. Ich würde sagen Ja.
Darf Philosophie bestimmen was Erkenntnis nicht und was nicht? Ich muss ehrlich zugeben, dass ich überrascht war als in einer Metaphysik Vorlesung, in der ich anwesend war, behauptet wurde, dass die Physik nichts zur Erkenntnis beiträgt, aber Psychologie, Biologie und Neurowissenschaft schon, das kam mir dann schon sehr suspekt vor. Ich selber bin zwar kein Philosophie-Student, aber besuche in der Freizeit gerne andere Vorlesungen. Als mich dann aus Interesse näher damit beschäftigte, fand ich einen Aufsatz oder etwas derartiges, von der Uni Köln.
Angefangen mit den Grundfragen der Erkenntnistheorie. Gegliedert werden diese in analytische und normative Fragen. Die Erkenntnistheorie soll als Fundament der Wissenschaft dienen. Es wird auch von einer Autorisierung gesprochen (hier würdest du natürlich widersprechen). Da sie autorisieren soll, kann sie demnach nicht von den zu autorisierenden Wissenschaften abhängen, deshalb können in der Erkenntnistheorie empirische Erkenntnis keine Rolle spielen. Da die empirische Erkenntnis wegfällt bleibt nur noch die apriorische, welche für dich ja nicht existiert.
Nun wird durch diese Prämissen der Naturalismus angegriffen und soll ad absurdum geführt werden.
(1) Der Naturalismus ist wahr.
(2) Wenn der Naturalismus wahr ist, dann gibt es keine apriorische Rechtfertigung
(3) Wenn es keine apriorische Rechtfertigung gibt, dann gibt es keine gerechtfertigten wissenschaftlichen Theorien (Zirkelproblem, Skeptizismus)
(4) Wenn der Naturalismus wahr ist, dann gibt es keine gerechtfertigten wissenschaftlichen Theorien. (Aus 2 & 3)
(5) Wenn es keine gerechtfertigten wissenschaftlichen Theorien gibt, dann ist der Naturalismus nicht gerechtfertigt.
Nun habe ich mich gefragt, wer die apriorische Methode denn Rechtfertigt? Anders als bei der Empirie, hat die apriorische Methode keine anwendbaren Ergebnisse vorzuführen, denn selbst ohne Erkenntnistheorie funktioniert Wissenschaft, eben weil die Prüfung selbst die Prüfung ist. Wie du schon selber sagst ist ein sich selbst verbesserndes System. Als Argument wurde mir dann die Begriffsanalyse gezeigt, denn sie soll anscheinend apriorische Erkenntnis hervorbringen. Ein Beispiel waren wohl die unverheirateten Junggesellen, bei denen man nicht mehr prüfen muss ob sie unverheiratet sind, da man die Information sofort aus dem Begriff herauslesen kann, wenn man die Definition kennt. Nun kommt man weiter ,dass genau jenes die Mathematik ausmacht, dort kann ich selbiges tun. Hat man hier nun durch die apriorische Methode etwas anwendbares gefunden? Ich bin nicht ganz überzeugt, aber muss gestehen, dass man dieses Argument bringen kann oder nicht? Ist Mathematik oder allgemeiner Sprache anwendbar? Oder findet Sprache und Mathematik erst Anwendung, wenn man sie für erfahrbare Objekte benutzt? Wir benutzen unsere Sprache und die Mathematik ja in Bezug auf Anwendung nur für die Dinge die auch erfahrbar sind. Nun könnte man sich sich Fragen ob Sprache und Mathematik unabdingbare Vorraussetzungen für empirische Erkenntnis sind. Ich würde sagen Ja.