(14-10-2018, 20:40)Philemon schrieb: Der Grund dafür, dass viele Jünger sich da von ihm abwandten, ist das, was er vorher sagte. Er spricht davon, dass nur der das ewige Leben bekommt, der Jesus Blut trinkt und seinen Leib isst. Natürlich ist diese Aussage etwas, an dem sich die Leute stoßen. Entweder halten es die Leute für einen Aufruf zum Kannibalismus oder sie verstehen es einfach nicht und halten Jesus für verrückt. Nur wenige haben dort erkannt, dass hinter dem, was Jesus sagt, mehr stecken muss, denn sie kennen Jesus ja.
Nach Jesu Auferstehung kommt dann die Auflösung: Es geht um ein Fest, um Jesu Taten zu ehren und seines Geschenkes an uns zu gedenken, in dem wir symbolisch seinen Leib essen und sein Blut trinken in Form von Brot und Wein. Dieses Fest ist das Abendmahl und wird bis heute gefeiert bei den Christen, es ist eines der wichtigsten Feste.
Fuer einen Katholiken waere diese Erklaerung Haeresie, wie ich schon oefter mal erwaehnt habe. Im Katechismus steht das anders.
1374 "Im heiligsten Sakrament der Eucharistie ist „wahrhaft, wirklich und substanzhaft der Leib und das Blut zusammen mit der Seele und Gottheit unseres Herrn Jesus Christus und daher der ganze Christus enthalten"
Direkt bezugnehmend auf die obengenannte Stelle:
1376: " „Weil aber Christus, unser Erlöser, sagte, das, was er unter der Gestalt des Brotes darbrachte, sei wahrhaft sein Leib, deshalb hat in der Kirche Gottes stets die Überzeugung geherrscht, und dieses heilige Konzil erklärt es jetzt von neuem: Durch die Konsekration des Brotes und Weines geschieht eine Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in die Substanz des Leibes Christi, unseres Herrn, und der ganzen Substanz des Weines in die Substanz seines Blutes."
Eine der folgenden Erklaerungen geht noch darauf ein, dass, obwohl Du hier tatsaechlich Jesus isst, durch das Brechen des Brotes Jesus nicht zerteilt wird, sondern er komplett in jedem Stueck enthalten ist.
Nichtkatholiken interessiert das natuerlich weniger. Fuer einen Protestanten passt Deine Erklaerung wohl, zumindest naeherungsweise. Luther hielt zwar die Verwandlung auch fuer tatsaechlich, aber nicht fuer dauerhaft. Andere Reformatoren sahen das dagegen symbolisch, wie Du es tust.