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"Was er [Jesus] sagt, ist unerträglich"
#28
Ich hatte das etwas falsch in Erinnerung. Shirly Ben-Dor Evian, Archaeologin und Kuratorin fuer Aegyptisch Archaeologie am Israel Museum, schrieb dazu:

"The shift in the employment of the term from palace or royal institution to the actual king was a very long process. It began during the reign of Akhenaton in the 18th dynasty (1348 B.C.E.) and continued sporadically until the early 22nd dynasty (until 833 B.C.E.), increasing from the mid 22nd dynasty (ca. Sheshonq III 833-794 B.C.E.) and peaking during the 25th dynasty (722-664 B.CE.). The term Pharaoh therefore became a frequent reference to the actual king only during the 8th-7th century B.C.E."

Also, selten wurde der Begriff auch schon seit Echnaton fuer den Koenig verwendet, normale Bezeichnung wurde das aber erst im 8.-7. Jhdt. v. Chr.

(15-10-2018, 21:47)Sinai schrieb: zu B) Zwischen griech. Septuaginta und lat. Vulgata sehe ich keinen "prinzipiellen" Unterschied.
Damit meine ich, daß die lat. Vulgata ohnehin auf griechischen Texten beruhte, die dann halt ins Lateinische übersetzt wurden.

Sowohl Septuaginta als auch Vulgata basieren auf der Begriffswelt der griechischen Mythologie.
Dadurch sind beide unbrauchbar !

Da zaeumst Du das Pferd von hinten auf. Hebraeisch war zur Zeit Jesu schon auf dem Weg zur toten Sprache, und ab 200 war es endgueltig vorbei. Selbst bedeutende Gelehrte wie Philon von Alexandria, einer der Fuehrer der groessten juedischen Gemeinde der Zeit und Verfasser von Kommentaren zu Genesis und zum Teil auch Exodus, konnten kein Hebraeisch mehr. Das heilige Buch der fruehen Christen war die Septuaginta. Die neutestamentlichen Texte nutzen auch die Septuaginta fuer ihre Zitate. Die Entscheidung des sogenannten "Apostelkonzils" in Jerusalem, die Bekehrung von Heiden ohne Beschneidung zu erlauben, wird mit einer alttestamentlichen Stelle begruendet, die nur in der Septuaginta und nicht im masoretischen Text vorkommt (in heutigen Bibeln muss das immer per Fussnote erklaert werden).

Fuer textkritische Untersuchungen ist der hebraeische Text natuerlich wichtig. Fuer die Entwicklung des Christentums ist er reichlich uninteressant. Im Prinzip hat sich das Christentum mit der Eliminierung der Septuaginta aus ihrem Schriftkanon die Wurzeln abgeschnitten. Das passierte schon in der Antike (die Vulgata war einer der ersten Schritte, aber da Origen's Hexapla verlorenging, gibt's heute den Text der Septuaginta nicht mehr. Das, was wir haben, sind versuchte Rekonstruktionen und halt die hebraeischen Originale aus Qumran. Und ja, die Septuaginta beruht auf einem eigenen, hebraeischen Grundtext, wie wir heute wissen.

Nur den masoretischen Text zu akzeptieren ist das Aequivalent der Behauptung, das Christentum waere auf einem grundsaetzlich falschen Fundament gegruendet. Das kann man natuerlich machen, aber macht das Christ-Sein nicht gerade leichter.



Was das Thema des Threads angeht, habe ich doch den Katechismus zitiert. Offizieller wird's nicht mehr.
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RE: "Was er [Jesus] sagt, ist unerträglich" - von Ulan - 15-10-2018, 23:50

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