03-01-2019, 19:42
(03-01-2019, 14:42)Holmes schrieb: Der allgemeinen Erfahrung entsprechen bedeutet aus einer Intuition heraus, ...Es kommt darauf an, was du alles unter "Intuition" verstanden wissen willst. Offenbar muss sie unserer Welterfahrung entsprechen, bevor sie grundsätzliche Problemlösungen bieten kann.
(03-01-2019, 14:42)Holmes schrieb: Axiome in der Mathematik z.B Euklids Axiome, stellen eine solche Intuition dar, da Axiome weitgehendsten von der allgemeinen Erfahrung abhängen.Genau genommen bestimmen Axiome den Gegenstand "meiner" Mathematik. Ändere ich die Axiome, ändere ich den Untersuchungsgegenstand z. B. den Übergang von Euklids ebener Geometrie zur Geometrie auf gekrümmten Flächen aller Art.
(03-01-2019, 14:42)Holmes schrieb: Von der allgemeinen Erfahrung abhängend vermag das wohl bedeuten, dass auch mathematische Axiome und philosophische apriori Aussagen demnach apostepriori sein müssten.Schwierige Frage! Meiner Meinung nach kann der Mensch ohne seine Welterfahrung gar nichts denken. Die Einteilung in "a priori" und "a posteriori" halte ich für ein Konstrukt, für das es irgendwo in der Philosophie eine Verwendung gibt. Ich persönlich wüsste jetzt keinen wichtigen Anwendungsfall.
Gibt es also in dieser Art eigentlich keine Erfahrungsunabhängigen Schlussfolgerungen, da selbst das Schlussfolgern ja einer Erfahrung bedarf?
Kant hat wohl an "angeborene Denkweisen" gedacht wie Raum, Zeit, Selbst. Wie sich aber herausgestellt hat, sind dies Art-Erfahrungen (quasi von der Überlebensstrategie geformte Denkstrukturen) - also ganz indirekt "a posteriori" (per Evolution).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard