05-01-2019, 01:52
(05-01-2019, 01:18)Ekkard schrieb: Ein die Evolution nachahmender Akt wäre ein Selektionsmechanismus, wie z. B. eine andere Philosophie, die mehr die Gesamtgesellschaft im Blick hat und das Sterben des Individuums nicht gar so wichtig nimmt.
Man darf nicht vergessen, dass Selektion im Rahmen der Evolution, im Gegensatz zur Mutation, kein zufaelliges Ereignis ist. Alles, was das Ueberleben einer Population irgendwie beeinflusst, ist ein Selektionsfaktor im Sinne der biologischen Evolution. Anlaesse eines Selektionsereignisses decken das ganze Spektrum von einem zufaelligen aeusseren Ereignis (wie der Einschlag eines groesseren Himmelskoerpers) bis hin zur bewussten, eigenen Entscheidung (Einsatz einer sich fatal auswirkenden Technologie) ab. Kriege auf einem Niveau, wie sie bis jetzt gefuehrt wurden, sind aber sicherlich noch keine die menschliche Gesamtpopulation massgeblich beeinflussenden Ereignisse, aber sie haben natuerlich das Potential dazu.
Insofern wuerde ich die Aussage etwas variieren wollen: Man muss nicht alles, was mit menschlicher Aktivitaet, die uns und unsere Umwelt veraendert, von einem biologischen Blickwinkel betrachten; der Blickpunkt ist viel zu grob um zu irgendwelchen sinnvollen Aussagen zu kommen. Einen solchen Zusammenhang aufzustellen gibt im Prinzip nicht viel Diskussionsstoff her, wie Du richtig angemerkt hast. Oder sagen wir mal, die Diskussion ist bisher gar nicht so recht auf diesen Weg eingeschwenkt. Man koennte z.B. die Frage aufwerfen, ob gewisse Eigenschaften, die das Ueberleben unserer Spezies bis zu diesem Punkt sichergestellt haben (Aggression, Territorialitaet, Fuehrerkult, etc.) an unserem jetzigen Entwicklungspunkt nicht ploetzlich zu Hindernissen und Gefahren fuer unser Ueberleben werden. An diesen Punkt habe ich gedacht, als ich den Thread wieder aufgenommen hatte.


