(10-02-2019, 03:07)Mustafa schrieb: Holmes, ich verstehe nicht ganz, worauf du da hinaus willst.
Geht es darum, daß wir ja nur mit unserem Gehirn denken können, welches physikalisch da ist, sich auch biologisch beschreiben lässt, und daß wir nur das denken können, was im Rahmen unserer Erfahrungen, Gene und biologischen Fähigkeiten liegt?
Das bestreitet wohl niemand.
Was du daraus jedoch ableitest, kann ich nicht nachvollziehen.
Wieso sollten wir plötzlich auf die erworbene Fähigkeit, auch abstrakte Dinge zu denken, und auch daraus Schlußfolgerungen ziehen zu können, verzichten?
Gerade in der heutigen Zeit erleben wir durch das Internet doch überall Abstraktionen der 'natürlichen' Welt, und gerade die Mathematik macht das möglich.
Und warum wäre dann Idealismus nicht mehr haltbar?
Bei dem geht es doch eher um Fragen wie 'In was für einer Welt wollen wir leben, und wie sollten wir uns dafür verhalten?".
Was für Antworten hätte denn der Physikalismus dazu?
Und eine Antwort wie 'das liefert uns die Naturwissenschaft' reicht da nicht.
Es geht mir nicht um die Metaphysische-These des Physikalismus selbst, sondern eher darum, dass man immer noch meinen kann, dass das Abstrahieren weit weg von jeglicher Erfahrung keine groben Fehlschlüsse erzeugt. Es geht nicht darum auf das abstrahieren zu verzichten, sondern darum, dass man auch bei dem abstrahieren eben auf Erfahrungswerte zurückgreifen muss die eben einem natürlichen Prozess unterliegen und wenn man diesen vergisst, dann bröckelt schon das Fundament auf dem man überhaupt versucht etwas aufzubauen.
Mit Idealismus meine ich eher einen Gegenpol zum Physikalismus, also dass eben nicht alle Dinge rein physisch sind, sondern es eben Prozesse gibt, die sich nicht auf physische Objekte reduzieren lassen. Nicht nur den Idealismus, sondern auch den Dualismus und alle anderen Thesen die dem entgegen stehen.