14-02-2019, 23:04
(14-02-2019, 21:58)Holmes schrieb: Zu (1): ... Dieses 'Tun' und 'Nachdenken' wie du es hier nennst, sind doch genau die Umschreibung für Erfahrung, die du hier umgehen willst.Gewiss, aber ich kann derartige Konstrukte allein in meinem Kopf durchführen.
Dass dies mit meiner "Welterfahrung" zusammenhängt, ist klar, aber "sehr weit weg". Ich plädiere ja nur dafür, sich das Nachdenken über z. B. logische Systeme nicht unnötig zu erschweren. Wenn dir so viel daran liegt: Ja, fast nichts, was Mensch tun kann, kommt ohne die Welterfahrung unserer Kultur aus.
(14-02-2019, 21:58)Holmes schrieb: Zu (2): Von welcher Logik sprichst du?Ach du liebe Zeit! Es gibt über die binäre Logik hinaus mindestens noch die "unscharfe Logik" (fuzzy logic), die Quantenlogik und sicher noch einige andere, die mir gerade nicht einfallen (Sprachlogik z. B.).
(14-02-2019, 21:58)Holmes schrieb: Ich verstehe den Deckmantel der Kunstform auch nicht. Es ist mir auch klar wieso du hier 'Kunst' verwendest, denn subjektive Geschmacksurteile können ja bekanntlich nicht falsch sein, aber da bin ich sehr anderer Meinung.Das Wort "Kunst" musst du hier als Kunstfertigkeit betrachten und hat nichts mit irgendwelchen Beurteilungen zu tun. Es ist alles, was Mensch tut, eine Kunst. Ob sie etwas taugt, ist dabei zunächst nicht gefragt.
(14-02-2019, 21:58)Holmes schrieb: Zu (3): Gut wenn die Mathematik nur noch einen nutzen zum "Spaß" haben soll, so wie du es hier beschreibst, dann wäre Mathematik aber keine Wissenschaft mehr, sondern höchstens eine Sportart oder sonst was anderes, eben ein noch komplizierteres Schachspiel oder sonst was.Ganz recht - Kunst eben, wie der Sport auch!
Mathematik entzieht sich ja auch weitgehend der "wissenschaftlichen Methode" z. B. dadurch, dass ihre Lehrsätze nicht an Ort und Zeit gebunden sind. Sie bedürfen auch keines Experimentes, keiner Messdaten (siehe hier KLICK)
(14-02-2019, 21:58)Holmes schrieb: Wenn die Mathematik niemandem etwas nützt außer ihr selber, wieso sollte sie dann nicht Schuld an dem Problem tragen? Ich bin hier nur mal dem extrem Beispiel gefolgt, dass Ekkard gewählt hat, also dem Beispiel, dass Mathematik nichts mehr zu Beschreibung von irgendwelchen Problemen liefert.Deine Position ist tatsächlich ein Bisschen extrem, nicht meine! Ich vertrete nur die These, dass wir uns beim Nachdenken über die Mathematik dann Ballast aufladen, wenn wir sie nur im Hinblick auf mögliche Anwendungen betrachten. Wenn es mathematische Methoden gibt, die ein Datenfeld ordnen und die Zusammenhänge deutlich machen können, dann bin ich als Physiker gerne bereit, diese Methoden anzuwenden. Aber das ist doch keine Bedingung, die ich meinem Kollegen Mathematiker auferlege.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard