(14-04-2019, 00:24)Sinai schrieb: Die "segensreichen" deutschen Exporte sollte man einmal einer inneren Wertung unterziehen.
Geldmäßig wird zwar eine enorme Menge an deutschen Rechten (weniger Waren) exportiert. Es werden deutsche Grundstücke und Häuser
und Schürfrechte und Bergwerke und Lizenzen an ausländische Leute verkauft . . .
Was? Anders herum: Deutsche kaufen ueberall auf der Welt alles auf und investieren ihr Geld ueberall auf der Welt - ausser in Deutschland.
(14-04-2019, 00:24)Sinai schrieb: Ob das "Exporte" zum Wohle des deutschen Volkes sind, mag bezweifelt werden
Das sind gar keine Exporte.
(14-04-2019, 00:24)Sinai schrieb: Es werden auch Waren exportiert, aber in denen steckt so gut wie keine deutsche Arbeit mehr.
Darum haben wir ja so viele Arbeitslose
Deutschland hat eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten der Welt. In der EU ist nur der Wert in Tschechien niedriger. Ja, die Statistiken sind geschoent, aber es stimmt im Vergleich zu anderen Laendern trotzdem. Falsche Informationen, wie das, was Du hier sagst, sind deshalb so gefaehrlich in der politischen Diskussion, weil sie zu irrationalen Folgeentscheidungen fuehren. Wenn die Exporte, von denen Du nichts haeltst, zurueckgehen, geht die Arbeitslosigkeit jedenfalls rauf. Wir werden das wohl demnaechst mal wieder sehen, da es aussieht, als stuende die naechste Rezession an der Tuer.
(14-04-2019, 00:24)Sinai schrieb: 80 % Roboterfertigung - und wo es nicht anders geht und Handarbeit erforderlich ist, verlegen die Unternehmer die arbeitsintensiven Teile der Fertigung nach Tschechien, Polen, Rumänien
Na, jetzt kommen wir wenigstens zu etwas halb Richtigem. Die Automatisierung in der Industrie kommt langsam in einen Bereich, wo sie tatsaechlich mehr Arbeitsplaetze vernichtet als qualifizierte Arbeitsplaetze dazukommen. Bisher war das meist "nur" ein Problem unqualifizierter Leute; mittlerweile geht es in den qualifizierten Bereich, da die Maschinen immer besser werden. Insofern muss man den Export von Fertigungsschritten nach Osteuropa auch nur als ersten Schritt sehen; sollte die Fertigung irgendwann zurueckgeholt werden, werden natuerlich Maschinen diese Arbeit uebernehmen, nicht Leute.
(14-04-2019, 00:24)Sinai schrieb: Ich wage zu behaupten, daß die deutsche Arbeitskraft von den vielen "Exporten" solcherart hergestellter Produkte Null Vorteile hat.
Wir haben nur mehr den Dreck und die Luftverpestung bei uns in Deutschland - Arbeit fällt aber keine mehr für uns ab
Es wird immer weniger werden, ja. Was natuerlich rein gar nichts mit dem Thema des Threads, der EU oder Freihandelszonen zu tun hat, sondern damit, dass wir Menschen uns langsam als ueberfluessig abschaffen. Das ist aber ein generelles Problem.
(14-04-2019, 00:24)Sinai schrieb: Somit können uns diese ganzen glorreichen "Exporte" gestohlen bleiben . . .
Kein Hahn kräht danach und wir können ohne diese Rechengrößen sehr gut leben
Fuer den Moment ist das natuerlich Unsinn, da Deutschland fast Vollbeschaeftigung hat und ein Grossteil der Jobs direkt von Exporten abhaengt.
(14-04-2019, 00:24)Sinai schrieb: Es ist der alte Trick der Fabrikanten, mit irgendwelchen "Arbeitsplatzverlusten" zu drohen
Ein Killerargument, vor dem man bis jetzt sofort in die Knie ging
Aber das Schreckgespenst verlor an Schrecken. Welche Arbeitsplätze wären denn gefährdet ??
Die paar mickrigen - und prekär bezahlten Industriearbeitsplätze (die so schlecht bezahlt werden, daß ohnehin Arbeiter aus dem Ausland ins Land gerufen werden müssen) sind es nicht wert, uns erpressen zu lassen.
Ich fuerchte, Du wirst demnaechst erleben,wie schrecklich falsch diese Einschaetzung ist. Was stimmt, ist, dass die Drohung vor Arbeitsplatzverlusten ganz allgemein gilt, hauptsaechlich durch Automatisierung.
(14-04-2019, 00:24)Sinai schrieb: Die heutige EU dürfte ausgedient haben - eine europäische Freihandelszone wäre anzudenken
Wenn Deutschland zwei oder drei Partner in Europa findet, haben wir genug. Wir brauchen nicht ein Dutzend !
Und dann noch ein oder zwei Länder in Übersee (Südamerika, oder auch Rußland) - und wir haben ausgesorgt
Ich hatte oben schon angefragt: Was waere der Vorteil einer solchen Konstruktion?
(14-04-2019, 00:24)Sinai schrieb: Brauchen uns nicht mehr länger um die Frechheiten aus Brüssel kümmern (diese ganzen bürokratischen Vorschriften und Belästigungen sind doch längst zum kotzen; siehe das Theater mit den Glühbirnen etc) und den Sargnagel Griechenland sind wir auch los
Frechheiten? Dir ist klar, dass fast alle solche Vorschlaege durch unsere Regierungen unterstuetzt oder sogar angeregt wurden? Und das mit den Gluehbirnen ist doch vernuenftig. LED-Lampen hat man fast fuer ewig (ich kann Dir nicht mal sagen, wie lange die halten, weil ich noch nie eine ersetzen musste). Und den "Sargnagel Griechenland" sind wir natuerlich nicht los. Deutschland verdient ganz gut an den Krediten an Griechenland, und die "Hilfe" war letztlich eine Hilfe fuer deutsche Banken. Aber solche "Kleinigkeiten" gehen natuerlich im Stammtisch-Diskurs unter.